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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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überhaupt.
eines und das andere lernen; wer aber in dem
Acker-Bau noch nicht sonderlich weit gekommen
ist, der wird am Ende wenig Nutzen daraus er-
langen. Es heisset auch hier, prüfet alles, und
das Beste behaltet. Jch will dahero gar gerne
einen Jeden bey seiner Meinung lassen, und meine
Erfahrung hierinne nur ganz kürzlich mittheilen,
ohne mich weiter darum zu bekümmern, ob Je-
mand meine Proben und Versuche annehmen will
oder nicht.

Von allen Korn-Früchten muß man billig
zur Aussaat die schweren und reinen Körner su-
chen zu überkommen, und dieses geschiehet am
besten, wenn man gleich nach der Ernde die gan-
zen Garben durch die Drescher fein sanfte vor-
schlagen läßt, wodurch die besten und grösten
Körner aus denen Aehren heraus springen, denn
ein völlig Korn gehet allezeit leichter aus den
Aehren als ein geringes. Man betrachte nur die
bey dem Abladen der Früchte von selbst ausgefal-
lenen Körner, so wird man finden, daß solche or-
dentlich die schönsten und grösten sind, und folg-
lich, wenn sie sonsten reine, am besten mit
zum Samen können gebrauchet werden. Das
Dreschen aber darf um deswillen nicht zu heftig
geschehen, damit die Körner nicht zerschlagen, zer-
quetschet und verderbet werden, als wodurch das
Aufkeimen und Fortwachsen merklich gehindert
würde, welches die wenigsten Acker-Leute einsehen
können. Hiervon ist in der entdeckten Gruft
natürlicher Geheimnisse
Cap. 1. p. 98. folgen-

des
G 3

uͤberhaupt.
eines und das andere lernen; wer aber in dem
Acker-Bau noch nicht ſonderlich weit gekommen
iſt, der wird am Ende wenig Nutzen daraus er-
langen. Es heiſſet auch hier, pruͤfet alles, und
das Beſte behaltet. Jch will dahero gar gerne
einen Jeden bey ſeiner Meinung laſſen, und meine
Erfahrung hierinne nur ganz kuͤrzlich mittheilen,
ohne mich weiter darum zu bekuͤmmern, ob Je-
mand meine Proben und Verſuche annehmen will
oder nicht.

Von allen Korn-Fruͤchten muß man billig
zur Ausſaat die ſchweren und reinen Koͤrner ſu-
chen zu uͤberkommen, und dieſes geſchiehet am
beſten, wenn man gleich nach der Ernde die gan-
zen Garben durch die Dreſcher fein ſanfte vor-
ſchlagen laͤßt, wodurch die beſten und groͤſten
Koͤrner aus denen Aehren heraus ſpringen, denn
ein voͤllig Korn gehet allezeit leichter aus den
Aehren als ein geringes. Man betrachte nur die
bey dem Abladen der Fruͤchte von ſelbſt ausgefal-
lenen Koͤrner, ſo wird man finden, daß ſolche or-
dentlich die ſchoͤnſten und groͤſten ſind, und folg-
lich, wenn ſie ſonſten reine, am beſten mit
zum Samen koͤnnen gebrauchet werden. Das
Dreſchen aber darf um deswillen nicht zu heftig
geſchehen, damit die Koͤrner nicht zerſchlagen, zer-
quetſchet und verderbet werden, als wodurch das
Aufkeimen und Fortwachſen merklich gehindert
wuͤrde, welches die wenigſten Acker-Leute einſehen
koͤnnen. Hiervon iſt in der entdeckten Gruft
natuͤrlicher Geheimniſſe
Cap. 1. p. 98. folgen-

des
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[101/0136] uͤberhaupt. eines und das andere lernen; wer aber in dem Acker-Bau noch nicht ſonderlich weit gekommen iſt, der wird am Ende wenig Nutzen daraus er- langen. Es heiſſet auch hier, pruͤfet alles, und das Beſte behaltet. Jch will dahero gar gerne einen Jeden bey ſeiner Meinung laſſen, und meine Erfahrung hierinne nur ganz kuͤrzlich mittheilen, ohne mich weiter darum zu bekuͤmmern, ob Je- mand meine Proben und Verſuche annehmen will oder nicht. Von allen Korn-Fruͤchten muß man billig zur Ausſaat die ſchweren und reinen Koͤrner ſu- chen zu uͤberkommen, und dieſes geſchiehet am beſten, wenn man gleich nach der Ernde die gan- zen Garben durch die Dreſcher fein ſanfte vor- ſchlagen laͤßt, wodurch die beſten und groͤſten Koͤrner aus denen Aehren heraus ſpringen, denn ein voͤllig Korn gehet allezeit leichter aus den Aehren als ein geringes. Man betrachte nur die bey dem Abladen der Fruͤchte von ſelbſt ausgefal- lenen Koͤrner, ſo wird man finden, daß ſolche or- dentlich die ſchoͤnſten und groͤſten ſind, und folg- lich, wenn ſie ſonſten reine, am beſten mit zum Samen koͤnnen gebrauchet werden. Das Dreſchen aber darf um deswillen nicht zu heftig geſchehen, damit die Koͤrner nicht zerſchlagen, zer- quetſchet und verderbet werden, als wodurch das Aufkeimen und Fortwachſen merklich gehindert wuͤrde, welches die wenigſten Acker-Leute einſehen koͤnnen. Hiervon iſt in der entdeckten Gruft natuͤrlicher Geheimniſſe Cap. 1. p. 98. folgen- des G 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/136>, abgerufen am 25.11.2024.