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Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754.

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2. Cap. Von den Korn-Früchten
geschehen, sondern man läßt das Land, wie sonst
gewöhnlich, umpflügen.

Nach einiger Zeit, wenn dergleichen Acker
abermal will grüne werden, so muß man das Ru-
ren wiederum bey gutem Wetter vornehmen.

Wenn das Gras und Unkraut noch nicht zu-
rücke bleibet, so muß man sichs nicht verdrüssen
lassen, das Ruren zu wiederholen.

Es ist auch nützlich, wenn allezeit nach dem
Ruren der Acker mit der Ege bestrichen wird, in-
dem dadurch das Gras, Unkraut und Gewürzlich
aus der Erde herausgezogen wird, daß es verwel-
ken und verdorren muß.

Das letztemal vor der Bestellzeit ist es noch
nöthiger, daß das Land fein gleich und eben bestri-
chen wird, wodurch die Klösse und Erdschrollen ent-
zwey gerissen werden, damit bey der Bestelzeit der
Same im Auswerfen fein gleich und ordentlich
falle. Doch pflegen ihrer viele den Samen oben
auf die geackerten Furchen zu säen, und egen her-
nach denselben unter, wovon ich aber nicht viel hal-
te. Denn wenn der Same aufgehet, so siehet man
lauter Linien wie die Furchen vorher gewesen sind,
indem die Körner bey dem Auswurf mehrentheils
in die Tiefe fallen, folglich gehet die Saat in den
Linien allzudicke auf, und der Zwischenraum von
den gewesenen Höhen der Furchen bleibet leer.

Bey uns und an vielen andern Orten, wird
der Weitzen und Rocken fünf bis sechs Zol tief un-
tergeackert und bestrichen.

An denen hohen und anhängigen Bergen,

z. E.

2. Cap. Von den Korn-Fruͤchten
geſchehen, ſondern man laͤßt das Land, wie ſonſt
gewoͤhnlich, umpfluͤgen.

Nach einiger Zeit, wenn dergleichen Acker
abermal will gruͤne werden, ſo muß man das Ru-
ren wiederum bey gutem Wetter vornehmen.

Wenn das Gras und Unkraut noch nicht zu-
ruͤcke bleibet, ſo muß man ſichs nicht verdruͤſſen
laſſen, das Ruren zu wiederholen.

Es iſt auch nuͤtzlich, wenn allezeit nach dem
Ruren der Acker mit der Ege beſtrichen wird, in-
dem dadurch das Gras, Unkraut und Gewuͤrzlich
aus der Erde herausgezogen wird, daß es verwel-
ken und verdorren muß.

Das letztemal vor der Beſtellzeit iſt es noch
noͤthiger, daß das Land fein gleich und eben beſtri-
chen wird, wodurch die Kloͤſſe und Erdſchrollen ent-
zwey geriſſen werden, damit bey der Beſtelzeit der
Same im Auswerfen fein gleich und ordentlich
falle. Doch pflegen ihrer viele den Samen oben
auf die geackerten Furchen zu ſaͤen, und egen her-
nach denſelben unter, wovon ich aber nicht viel hal-
te. Denn wenn der Same aufgehet, ſo ſiehet man
lauter Linien wie die Furchen vorher geweſen ſind,
indem die Koͤrner bey dem Auswurf mehrentheils
in die Tiefe fallen, folglich gehet die Saat in den
Linien allzudicke auf, und der Zwiſchenraum von
den geweſenen Hoͤhen der Furchen bleibet leer.

Bey uns und an vielen andern Orten, wird
der Weitzen und Rocken fuͤnf bis ſechs Zol tief un-
tergeackert und beſtrichen.

An denen hohen und anhaͤngigen Bergen,

z. E.
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[88/0123] 2. Cap. Von den Korn-Fruͤchten geſchehen, ſondern man laͤßt das Land, wie ſonſt gewoͤhnlich, umpfluͤgen. Nach einiger Zeit, wenn dergleichen Acker abermal will gruͤne werden, ſo muß man das Ru- ren wiederum bey gutem Wetter vornehmen. Wenn das Gras und Unkraut noch nicht zu- ruͤcke bleibet, ſo muß man ſichs nicht verdruͤſſen laſſen, das Ruren zu wiederholen. Es iſt auch nuͤtzlich, wenn allezeit nach dem Ruren der Acker mit der Ege beſtrichen wird, in- dem dadurch das Gras, Unkraut und Gewuͤrzlich aus der Erde herausgezogen wird, daß es verwel- ken und verdorren muß. Das letztemal vor der Beſtellzeit iſt es noch noͤthiger, daß das Land fein gleich und eben beſtri- chen wird, wodurch die Kloͤſſe und Erdſchrollen ent- zwey geriſſen werden, damit bey der Beſtelzeit der Same im Auswerfen fein gleich und ordentlich falle. Doch pflegen ihrer viele den Samen oben auf die geackerten Furchen zu ſaͤen, und egen her- nach denſelben unter, wovon ich aber nicht viel hal- te. Denn wenn der Same aufgehet, ſo ſiehet man lauter Linien wie die Furchen vorher geweſen ſind, indem die Koͤrner bey dem Auswurf mehrentheils in die Tiefe fallen, folglich gehet die Saat in den Linien allzudicke auf, und der Zwiſchenraum von den geweſenen Hoͤhen der Furchen bleibet leer. Bey uns und an vielen andern Orten, wird der Weitzen und Rocken fuͤnf bis ſechs Zol tief un- tergeackert und beſtrichen. An denen hohen und anhaͤngigen Bergen, z. E.

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- und Garten-Schatzes. Bd. 5. Erfurt, 1754, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz05_1754/123>, abgerufen am 27.11.2024.