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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Specerey-Früchten.
Herbst gesamlet und abgenommen hatte, und der
am Gewichte wohl 3virtel Pfund ausmachen
mochte, und meinem Urtheil nach dem Oesterrei-
chischen an der Farbe, Geruch und Schönheit
nichts nachgab. Als aber dieser Liebhaber verstur-
be, so verkauften die hinterbliebenen Erben, alle
diese Zwiebeln um ein ansehnliches Stück Geld
an einen grossen Fürstlichen Hof. Man findet
zwar hier und da noch einige dergleichen aufrich-
tige Zwiebeln in den Gärten, weil sie aber nicht
gehörig verfleget werden, so geschiehet auch die
Vermehrung an den Zwiebeln sehr wenig.

Wo man dergleichen erziehen wil, muß daß
Erdreich weder zu fett noch zu mager und mit et-
was Sand untermenget seyn, lettiges und schwe-
res Land dienet gar nicht hierzu. Jn dem halben
August oder vierzehen Tage vor Bartholomäi
muß das Land wohl gegraben, mit den Bretern
fein geebenet, und jedes Beet in Linien 5 Zol weit
in das Viereck abgetheilet werden. Man macht
hierauf 2 Zol tiefe Gräblein, setzet die Zwiebeln
aufrecht 5 Zol weit von einander hinein, und
scharret dieselben mit der Erde wiederum zu.
Man kan sie aber auch mit einem Pflanzer in die
Erde bringen, doch muß daß Andrucken gemäch-
lich geschehen, weil es subtile Zwiebeln sind, und
dadurch leicht Noth leiden könten.

Diese Zwiebeln vermehren sich vermittelst ih-
rer anwachsenden jungen Brut genugsam, daß
man bey dem Ausheben 3, 4 bis 5 derselben an der
Haupt-Zwiebel abnehmen kan. Sie sind an Farbe

grau,

Specerey-Fruͤchten.
Herbſt geſamlet und abgenommen hatte, und der
am Gewichte wohl 3virtel Pfund ausmachen
mochte, und meinem Urtheil nach dem Oeſterrei-
chiſchen an der Farbe, Geruch und Schoͤnheit
nichts nachgab. Als aber dieſer Liebhaber verſtur-
be, ſo verkauften die hinterbliebenen Erben, alle
dieſe Zwiebeln um ein anſehnliches Stuͤck Geld
an einen groſſen Fuͤrſtlichen Hof. Man findet
zwar hier und da noch einige dergleichen aufrich-
tige Zwiebeln in den Gaͤrten, weil ſie aber nicht
gehoͤrig verfleget werden, ſo geſchiehet auch die
Vermehrung an den Zwiebeln ſehr wenig.

Wo man dergleichen erziehen wil, muß daß
Erdreich weder zu fett noch zu mager und mit et-
was Sand untermenget ſeyn, lettiges und ſchwe-
res Land dienet gar nicht hierzu. Jn dem halben
Auguſt oder vierzehen Tage vor Bartholomaͤi
muß das Land wohl gegraben, mit den Bretern
fein geebenet, und jedes Beet in Linien 5 Zol weit
in das Viereck abgetheilet werden. Man macht
hierauf 2 Zol tiefe Graͤblein, ſetzet die Zwiebeln
aufrecht 5 Zol weit von einander hinein, und
ſcharret dieſelben mit der Erde wiederum zu.
Man kan ſie aber auch mit einem Pflanzer in die
Erde bringen, doch muß daß Andrucken gemaͤch-
lich geſchehen, weil es ſubtile Zwiebeln ſind, und
dadurch leicht Noth leiden koͤnten.

Dieſe Zwiebeln vermehren ſich vermittelſt ih-
rer anwachſenden jungen Brut genugſam, daß
man bey dem Ausheben 3, 4 bis 5 derſelben an der
Haupt-Zwiebel abnehmen kan. Sie ſind an Farbe

grau,
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[79/0089] Specerey-Fruͤchten. Herbſt geſamlet und abgenommen hatte, und der am Gewichte wohl 3virtel Pfund ausmachen mochte, und meinem Urtheil nach dem Oeſterrei- chiſchen an der Farbe, Geruch und Schoͤnheit nichts nachgab. Als aber dieſer Liebhaber verſtur- be, ſo verkauften die hinterbliebenen Erben, alle dieſe Zwiebeln um ein anſehnliches Stuͤck Geld an einen groſſen Fuͤrſtlichen Hof. Man findet zwar hier und da noch einige dergleichen aufrich- tige Zwiebeln in den Gaͤrten, weil ſie aber nicht gehoͤrig verfleget werden, ſo geſchiehet auch die Vermehrung an den Zwiebeln ſehr wenig. Wo man dergleichen erziehen wil, muß daß Erdreich weder zu fett noch zu mager und mit et- was Sand untermenget ſeyn, lettiges und ſchwe- res Land dienet gar nicht hierzu. Jn dem halben Auguſt oder vierzehen Tage vor Bartholomaͤi muß das Land wohl gegraben, mit den Bretern fein geebenet, und jedes Beet in Linien 5 Zol weit in das Viereck abgetheilet werden. Man macht hierauf 2 Zol tiefe Graͤblein, ſetzet die Zwiebeln aufrecht 5 Zol weit von einander hinein, und ſcharret dieſelben mit der Erde wiederum zu. Man kan ſie aber auch mit einem Pflanzer in die Erde bringen, doch muß daß Andrucken gemaͤch- lich geſchehen, weil es ſubtile Zwiebeln ſind, und dadurch leicht Noth leiden koͤnten. Dieſe Zwiebeln vermehren ſich vermittelſt ih- rer anwachſenden jungen Brut genugſam, daß man bey dem Ausheben 3, 4 bis 5 derſelben an der Haupt-Zwiebel abnehmen kan. Sie ſind an Farbe grau,

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/89>, abgerufen am 25.11.2024.