Jngleichen müssen die alten Blätter, so theils gelbe, und auf der Erde liegen, abgeris- sen, hinweg geschaffet und dem Rind-Viehe ge- geben werden.
Die jetztbeschriebene Arbeit geschiehet kurz vor oder nach Jacobi, nachdem es die jährliche Witterung giebt. Man wird finden, daß sie nach dieser Arbeit nicht allein von neuen wiederum frische Blätter treiben, sondern daß sie auch gegen den Herbst die mehresten Früchte hervor bringen werden.
Hierbey ist auch nicht zu verabsäumen, daß man sie den Sommer über, nebst dem, daß man die überflüßige Brut wegschaffet, so viel möglich vom Unkraute reinlich halte. Das Kräuterich, welches, wie oben Bericht gegeben worden, ab- geschnitten wird, dienet überaus wohl zur Fütte- rung des Rind-Viehes.
Wenn man die ersten Artischocken an denen Stöcken stehen lässet, so bringen sie zwar ihre blaue Blumen im Julius und Augustus; allein wenn gleich ein bequemer und recht warmer Som- mer sich ereigenet, so werden dennoch die Kern bey uns nicht reif, daher sie anders woher verschrieben werden müssen. Wenn diese Kern gesprengt aus- sehen und dabey groß und schwer sind, so sind sie mehrentheils gut. Die Jtaliänischen Artischo- cken-Kern werden vor die besten gehalten.
§. 7.
Von Car- donen.
Die Cardonen, Spanische Carden oder Cardonen,Cinara spinosa, cujus pediculi esi-
tan-
2. Cap. Von den
Jngleichen muͤſſen die alten Blaͤtter, ſo theils gelbe, und auf der Erde liegen, abgeriſ- ſen, hinweg geſchaffet und dem Rind-Viehe ge- geben werden.
Die jetztbeſchriebene Arbeit geſchiehet kurz vor oder nach Jacobi, nachdem es die jaͤhrliche Witterung giebt. Man wird finden, daß ſie nach dieſer Arbeit nicht allein von neuen wiederum friſche Blaͤtter treiben, ſondern daß ſie auch gegen den Herbſt die mehreſten Fruͤchte hervor bringen werden.
Hierbey iſt auch nicht zu verabſaͤumen, daß man ſie den Sommer uͤber, nebſt dem, daß man die uͤberfluͤßige Brut wegſchaffet, ſo viel moͤglich vom Unkraute reinlich halte. Das Kraͤuterich, welches, wie oben Bericht gegeben worden, ab- geſchnitten wird, dienet uͤberaus wohl zur Fuͤtte- rung des Rind-Viehes.
Wenn man die erſten Artiſchocken an denen Stoͤcken ſtehen laͤſſet, ſo bringen ſie zwar ihre blaue Blumen im Julius und Auguſtus; allein wenn gleich ein bequemer und recht warmer Som- mer ſich ereigenet, ſo werden dennoch die Kern bey uns nicht reif, daher ſie anders woher verſchrieben werden muͤſſen. Wenn dieſe Kern geſprengt aus- ſehen und dabey groß und ſchwer ſind, ſo ſind ſie mehrentheils gut. Die Jtaliaͤniſchen Artiſcho- cken-Kern werden vor die beſten gehalten.
§. 7.
Von Car- donen.
Die Cardonen, Spaniſche Carden oder Cardonen,Cinara ſpinoſa, cujus pediculi eſi-
tan-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbn="74"facs="#f0084"/><fwtype="header"place="top"><hirendition="#b">2. Cap. Von den</hi></fw><lb/><p>Jngleichen muͤſſen die alten Blaͤtter, ſo<lb/>
theils gelbe, und auf der Erde liegen, abgeriſ-<lb/>ſen, hinweg geſchaffet und dem Rind-Viehe ge-<lb/>
geben werden.</p><lb/><p>Die jetztbeſchriebene Arbeit geſchiehet kurz<lb/>
vor oder nach Jacobi, nachdem es die jaͤhrliche<lb/>
Witterung giebt. Man wird finden, daß ſie<lb/>
nach dieſer Arbeit nicht allein von neuen wiederum<lb/>
friſche Blaͤtter treiben, ſondern daß ſie auch gegen<lb/>
den Herbſt die mehreſten Fruͤchte hervor bringen<lb/>
werden.</p><lb/><p>Hierbey iſt auch nicht zu verabſaͤumen, daß<lb/>
man ſie den Sommer uͤber, nebſt dem, daß man<lb/>
die uͤberfluͤßige Brut wegſchaffet, ſo viel moͤglich<lb/>
vom Unkraute reinlich halte. Das Kraͤuterich,<lb/>
welches, wie oben Bericht gegeben worden, ab-<lb/>
geſchnitten wird, dienet uͤberaus wohl zur Fuͤtte-<lb/>
rung des Rind-Viehes.</p><lb/><p>Wenn man die erſten Artiſchocken an denen<lb/>
Stoͤcken ſtehen laͤſſet, ſo bringen ſie zwar ihre<lb/>
blaue Blumen im Julius und Auguſtus; allein<lb/>
wenn gleich ein bequemer und recht warmer Som-<lb/>
mer ſich ereigenet, ſo werden dennoch die Kern bey<lb/>
uns nicht reif, daher ſie anders woher verſchrieben<lb/>
werden muͤſſen. Wenn dieſe Kern geſprengt aus-<lb/>ſehen und dabey groß und ſchwer ſind, ſo ſind ſie<lb/>
mehrentheils gut. Die Jtaliaͤniſchen Artiſcho-<lb/>
cken-Kern werden vor die beſten gehalten.</p></div><lb/><divn="2"><head>§. 7.</head><lb/><noteplace="left">Von Car-<lb/>
donen.</note><p><hirendition="#fr">Die Cardonen, Spaniſche Carden</hi> oder<lb/><hirendition="#fr">Cardonen,</hi><hirendition="#aq">Cinara ſpinoſa, cujus pediculi eſi-</hi><lb/><fwtype="catch"place="bottom"><hirendition="#aq">tan-</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[74/0084]
2. Cap. Von den
Jngleichen muͤſſen die alten Blaͤtter, ſo
theils gelbe, und auf der Erde liegen, abgeriſ-
ſen, hinweg geſchaffet und dem Rind-Viehe ge-
geben werden.
Die jetztbeſchriebene Arbeit geſchiehet kurz
vor oder nach Jacobi, nachdem es die jaͤhrliche
Witterung giebt. Man wird finden, daß ſie
nach dieſer Arbeit nicht allein von neuen wiederum
friſche Blaͤtter treiben, ſondern daß ſie auch gegen
den Herbſt die mehreſten Fruͤchte hervor bringen
werden.
Hierbey iſt auch nicht zu verabſaͤumen, daß
man ſie den Sommer uͤber, nebſt dem, daß man
die uͤberfluͤßige Brut wegſchaffet, ſo viel moͤglich
vom Unkraute reinlich halte. Das Kraͤuterich,
welches, wie oben Bericht gegeben worden, ab-
geſchnitten wird, dienet uͤberaus wohl zur Fuͤtte-
rung des Rind-Viehes.
Wenn man die erſten Artiſchocken an denen
Stoͤcken ſtehen laͤſſet, ſo bringen ſie zwar ihre
blaue Blumen im Julius und Auguſtus; allein
wenn gleich ein bequemer und recht warmer Som-
mer ſich ereigenet, ſo werden dennoch die Kern bey
uns nicht reif, daher ſie anders woher verſchrieben
werden muͤſſen. Wenn dieſe Kern geſprengt aus-
ſehen und dabey groß und ſchwer ſind, ſo ſind ſie
mehrentheils gut. Die Jtaliaͤniſchen Artiſcho-
cken-Kern werden vor die beſten gehalten.
§. 7.
Die Cardonen, Spaniſche Carden oder
Cardonen, Cinara ſpinoſa, cujus pediculi eſi-
tan-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/84>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.