cke ihre Dienste eine zeitlang gethan und ihre Pfeif- fen gegeben haben, daß sie keine mehr hervor brin- gen und verderben.
Der Mist kan dieses Jahr zum Mist-Bet- ten, wenn frischer darunter, gebracht wird, noch einmal gebrauchet werden, und giebt noch so gute Wärme von sich, als wenn er zum erstenmal wäre hinein gebracht worden.
Wenn die Stöcke auf das Mist-Bette ge- bracht worden, lässet man solches einige Tage mit den Fenstern und Decken zu, bis die Erde völlig aufgethauet ist; hernach muß man ihnen öfters Luft geben, und wenn die Sonne nur in etwas scheinet, müssen die Fenster ein wenig aufgehoben werden, welches eines jeden seiner Einsicht über- lassen wird, indem es nicht so eigentlich zu bestim- men ist, wie viel man einem Mist-Bette frische Luft geben müsse, und muß man sich hierinnen nach der Luft und Witterung richten. Jch ver- sichere aber hierbey, wenn man dieses recht verste- het und beobachtet, daß der Spargel so gut wird als derjenige, welcher im Frühjahre im Garten gewachsen ist, und denselben auch an Geschmack nichts nachgiebet.
Einige flechten auch runde Körbe, legen die Stöcke mit der Erde hinein, und stellen sie eine zeitlang in einen Keller oder Gewächs-Haus, wenn sie es nun Zeit zu seyn erachten, so setzen sie solche auf den warmen Pferdemist und bringen zwischen die Körbe Erde oder auch Mist. Des Nachts müs- sen sie mit Bretern, und unterweilen, wie es die
Wit-
2. Cap. Von den
cke ihre Dienſte eine zeitlang gethan und ihre Pfeif- fen gegeben haben, daß ſie keine mehr hervor brin- gen und verderben.
Der Miſt kan dieſes Jahr zum Miſt-Bet- ten, wenn friſcher darunter, gebracht wird, noch einmal gebrauchet werden, und giebt noch ſo gute Waͤrme von ſich, als wenn er zum erſtenmal waͤre hinein gebracht worden.
Wenn die Stoͤcke auf das Miſt-Bette ge- bracht worden, laͤſſet man ſolches einige Tage mit den Fenſtern und Decken zu, bis die Erde voͤllig aufgethauet iſt; hernach muß man ihnen oͤfters Luft geben, und wenn die Sonne nur in etwas ſcheinet, muͤſſen die Fenſter ein wenig aufgehoben werden, welches eines jeden ſeiner Einſicht uͤber- laſſen wird, indem es nicht ſo eigentlich zu beſtim- men iſt, wie viel man einem Miſt-Bette friſche Luft geben muͤſſe, und muß man ſich hierinnen nach der Luft und Witterung richten. Jch ver- ſichere aber hierbey, wenn man dieſes recht verſte- het und beobachtet, daß der Spargel ſo gut wird als derjenige, welcher im Fruͤhjahre im Garten gewachſen iſt, und denſelben auch an Geſchmack nichts nachgiebet.
Einige flechten auch runde Koͤrbe, legen die Stoͤcke mit der Erde hinein, und ſtellen ſie eine zeitlang in einen Keller oder Gewaͤchs-Haus, wenn ſie es nun Zeit zu ſeyn erachten, ſo ſetzen ſie ſolche auf den warmen Pferdemiſt und bringen zwiſchen die Koͤrbe Erde oder auch Miſt. Des Nachts muͤſ- ſen ſie mit Bretern, und unterweilen, wie es die
Wit-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0072"n="62"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">2. Cap. Von den</hi></fw><lb/>
cke ihre Dienſte eine zeitlang gethan und ihre Pfeif-<lb/>
fen gegeben haben, daß ſie keine mehr hervor brin-<lb/>
gen und verderben.</p><lb/><p>Der Miſt kan dieſes Jahr zum Miſt-Bet-<lb/>
ten, wenn friſcher darunter, gebracht wird, noch<lb/>
einmal gebrauchet werden, und giebt noch ſo gute<lb/>
Waͤrme von ſich, als wenn er zum erſtenmal waͤre<lb/>
hinein gebracht worden.</p><lb/><p>Wenn die Stoͤcke auf das Miſt-Bette ge-<lb/>
bracht worden, laͤſſet man ſolches einige Tage mit<lb/>
den Fenſtern und Decken zu, bis die Erde voͤllig<lb/>
aufgethauet iſt; hernach muß man ihnen oͤfters<lb/>
Luft geben, und wenn die Sonne nur in etwas<lb/>ſcheinet, muͤſſen die Fenſter ein wenig aufgehoben<lb/>
werden, welches eines jeden ſeiner Einſicht uͤber-<lb/>
laſſen wird, indem es nicht ſo eigentlich zu beſtim-<lb/>
men iſt, wie viel man einem Miſt-Bette friſche<lb/>
Luft geben muͤſſe, und muß man ſich hierinnen<lb/>
nach der Luft und Witterung richten. Jch ver-<lb/>ſichere aber hierbey, wenn man dieſes recht verſte-<lb/>
het und beobachtet, daß der Spargel ſo gut wird<lb/>
als derjenige, welcher im Fruͤhjahre im Garten<lb/>
gewachſen iſt, und denſelben auch an Geſchmack<lb/>
nichts nachgiebet.</p><lb/><p>Einige flechten auch runde Koͤrbe, legen die<lb/>
Stoͤcke mit der Erde hinein, und ſtellen ſie eine<lb/>
zeitlang in einen Keller oder Gewaͤchs-Haus, wenn<lb/>ſie es nun Zeit zu ſeyn erachten, ſo ſetzen ſie ſolche<lb/>
auf den warmen Pferdemiſt und bringen zwiſchen<lb/>
die Koͤrbe Erde oder auch Miſt. Des Nachts muͤſ-<lb/>ſen ſie mit Bretern, und unterweilen, wie es die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Wit-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[62/0072]
2. Cap. Von den
cke ihre Dienſte eine zeitlang gethan und ihre Pfeif-
fen gegeben haben, daß ſie keine mehr hervor brin-
gen und verderben.
Der Miſt kan dieſes Jahr zum Miſt-Bet-
ten, wenn friſcher darunter, gebracht wird, noch
einmal gebrauchet werden, und giebt noch ſo gute
Waͤrme von ſich, als wenn er zum erſtenmal waͤre
hinein gebracht worden.
Wenn die Stoͤcke auf das Miſt-Bette ge-
bracht worden, laͤſſet man ſolches einige Tage mit
den Fenſtern und Decken zu, bis die Erde voͤllig
aufgethauet iſt; hernach muß man ihnen oͤfters
Luft geben, und wenn die Sonne nur in etwas
ſcheinet, muͤſſen die Fenſter ein wenig aufgehoben
werden, welches eines jeden ſeiner Einſicht uͤber-
laſſen wird, indem es nicht ſo eigentlich zu beſtim-
men iſt, wie viel man einem Miſt-Bette friſche
Luft geben muͤſſe, und muß man ſich hierinnen
nach der Luft und Witterung richten. Jch ver-
ſichere aber hierbey, wenn man dieſes recht verſte-
het und beobachtet, daß der Spargel ſo gut wird
als derjenige, welcher im Fruͤhjahre im Garten
gewachſen iſt, und denſelben auch an Geſchmack
nichts nachgiebet.
Einige flechten auch runde Koͤrbe, legen die
Stoͤcke mit der Erde hinein, und ſtellen ſie eine
zeitlang in einen Keller oder Gewaͤchs-Haus, wenn
ſie es nun Zeit zu ſeyn erachten, ſo ſetzen ſie ſolche
auf den warmen Pferdemiſt und bringen zwiſchen
die Koͤrbe Erde oder auch Miſt. Des Nachts muͤſ-
ſen ſie mit Bretern, und unterweilen, wie es die
Wit-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/72>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.