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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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2. Cap. Von den
stellen, sondern wer dergleichen zeugen wil, muß
in dem October und November, welche zu über-
kommen suchen, die auch gar wohl zu haben
sind, indem die Leute solche Metzenweise pflegen
zu verkaufen. Die kleinesten Knollen werden hier-
von zur Vermehrung ausgelesen, die grossen aber
behält man zur Speise, oder vor das Schweins-
Viehe zurück.

Die zum Fortpflanzen ausgesonderten Knol-
len werden im Keller oder in ein Gewölbe, wo es
nicht hinein frieren kan, in Sand oder Erde ge-
legt, und im Frühjahre auf ein wohlgegrabenes
Land, welches noch einige Besserung in sich hält,
gepflanzet, oder eingeleget.

Hiermit verfahren unsere Leute also: Erst-
lich ziehen sie Reifen in die Länge und in die Que-
re nach der Garten-Schnure zwey Schuh
weit von einander. Auf das Creuz oder wo sich
die Reifen durchschneiden, machen sie mit einer
breiten Hacke viereckigte Löcher 3 Zol tief, in diese
legen sie in jede Ecke einen solchen Apfel oder Ku-
gel 1 bis 2 Zol von einander, und scharren also-
bald die Erde wiederum oben darauf. Solte man
aber nicht genugsame kleine Kugeln zum Samen
haben, so können die grossen in vier Theile zer-
schnitten werden, doch muß man darnach sehen,
daß an einem jeden Stücke ein kleines Knötlein zu
sehen ist, welches die austreibende Wurzel zuwege
bringt.

Hierbey lassen sie es beruhen, bis ihre Kei-

men

2. Cap. Von den
ſtellen, ſondern wer dergleichen zeugen wil, muß
in dem October und November, welche zu uͤber-
kommen ſuchen, die auch gar wohl zu haben
ſind, indem die Leute ſolche Metzenweiſe pflegen
zu verkaufen. Die kleineſten Knollen werden hier-
von zur Vermehrung ausgeleſen, die groſſen aber
behaͤlt man zur Speiſe, oder vor das Schweins-
Viehe zuruͤck.

Die zum Fortpflanzen ausgeſonderten Knol-
len werden im Keller oder in ein Gewoͤlbe, wo es
nicht hinein frieren kan, in Sand oder Erde ge-
legt, und im Fruͤhjahre auf ein wohlgegrabenes
Land, welches noch einige Beſſerung in ſich haͤlt,
gepflanzet, oder eingeleget.

Hiermit verfahren unſere Leute alſo: Erſt-
lich ziehen ſie Reifen in die Laͤnge und in die Que-
re nach der Garten-Schnure zwey Schuh
weit von einander. Auf das Creuz oder wo ſich
die Reifen durchſchneiden, machen ſie mit einer
breiten Hacke viereckigte Loͤcher 3 Zol tief, in dieſe
legen ſie in jede Ecke einen ſolchen Apfel oder Ku-
gel 1 bis 2 Zol von einander, und ſcharren alſo-
bald die Erde wiederum oben darauf. Solte man
aber nicht genugſame kleine Kugeln zum Samen
haben, ſo koͤnnen die groſſen in vier Theile zer-
ſchnitten werden, doch muß man darnach ſehen,
daß an einem jeden Stuͤcke ein kleines Knoͤtlein zu
ſehen iſt, welches die austreibende Wurzel zuwege
bringt.

Hierbey laſſen ſie es beruhen, bis ihre Kei-

men
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[54/0064] 2. Cap. Von den ſtellen, ſondern wer dergleichen zeugen wil, muß in dem October und November, welche zu uͤber- kommen ſuchen, die auch gar wohl zu haben ſind, indem die Leute ſolche Metzenweiſe pflegen zu verkaufen. Die kleineſten Knollen werden hier- von zur Vermehrung ausgeleſen, die groſſen aber behaͤlt man zur Speiſe, oder vor das Schweins- Viehe zuruͤck. Die zum Fortpflanzen ausgeſonderten Knol- len werden im Keller oder in ein Gewoͤlbe, wo es nicht hinein frieren kan, in Sand oder Erde ge- legt, und im Fruͤhjahre auf ein wohlgegrabenes Land, welches noch einige Beſſerung in ſich haͤlt, gepflanzet, oder eingeleget. Hiermit verfahren unſere Leute alſo: Erſt- lich ziehen ſie Reifen in die Laͤnge und in die Que- re nach der Garten-Schnure zwey Schuh weit von einander. Auf das Creuz oder wo ſich die Reifen durchſchneiden, machen ſie mit einer breiten Hacke viereckigte Loͤcher 3 Zol tief, in dieſe legen ſie in jede Ecke einen ſolchen Apfel oder Ku- gel 1 bis 2 Zol von einander, und ſcharren alſo- bald die Erde wiederum oben darauf. Solte man aber nicht genugſame kleine Kugeln zum Samen haben, ſo koͤnnen die groſſen in vier Theile zer- ſchnitten werden, doch muß man darnach ſehen, daß an einem jeden Stuͤcke ein kleines Knoͤtlein zu ſehen iſt, welches die austreibende Wurzel zuwege bringt. Hierbey laſſen ſie es beruhen, bis ihre Kei- men

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/64>, abgerufen am 27.11.2024.