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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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1. Cap. Von den
lässet. Wenn derselbe zeitig, so schneidet man
solchen über der Erden hinweg, und stellet ihn auf
einen luftigen Boden, daß er recht dürre wird.

Wenn man Petersilien-Wurzel-Samen
übrig haben solte, so könte solcher gleichfals hier-
zu gebraucht werden, und ist es einerley, ob Pe-
tersilien-Wurzel- oder ordentlicher Petersilien-Sa-
men gesäet werde, nur in der Wartung ist ein
Unterscheid. Denn von dem Petersilien-Samen
werden Hände vol hingeworfen: hingegen wird der
Petersilien-Wurzel-Samen sehr sparsam mit un-
ter den Zwiebel-Samen gemenget, wie albereit
oben beschrieben worden.

§. 17.
Vom
Pfeffer-
Kraute.

Das Pfeffer-Kraut, Lepidium latifoli-
um, C. B. P. Lepidium Pauli, I. B. Lepidium
Plinii, Dodon. Pempt. Piperidis offic. Lepidi-
um latifolium serratum, Moris. H. 2. Lepidi-
um Eginetae Lob.
wird erstlich durch den Sa-
men erzogen, welcher im März an einen schattig-
ten Ort gesäet wird, und brauchet keiner sonder-
lichen Wartung. Es pfleget einen Stengel 3
Schuh hoch zu treiben, und wo es einmal hinge-
säet oder auch gepflanzet wird, so vermehret es
sich so häufig, daß man es nicht leicht wieder loß
werden kan, weshalben man es auch unterweilen
abstechen, und demselben die Wurzeln, welche über-
flüßig auslaufen, benehmen muß. So man es
in feuchten Grund und Schatten pflanzet, wel-
ches durch Zertheilung derer Stöcke, sowol im
Herbst als Frühjahre geschiehet, so wächset es dar-

innen

1. Cap. Von den
laͤſſet. Wenn derſelbe zeitig, ſo ſchneidet man
ſolchen uͤber der Erden hinweg, und ſtellet ihn auf
einen luftigen Boden, daß er recht duͤrre wird.

Wenn man Peterſilien-Wurzel-Samen
uͤbrig haben ſolte, ſo koͤnte ſolcher gleichfals hier-
zu gebraucht werden, und iſt es einerley, ob Pe-
terſilien-Wurzel- oder ordentlicher Peterſilien-Sa-
men geſaͤet werde, nur in der Wartung iſt ein
Unterſcheid. Denn von dem Peterſilien-Samen
werden Haͤnde vol hingeworfen: hingegen wird der
Peterſilien-Wurzel-Samen ſehr ſparſam mit un-
ter den Zwiebel-Samen gemenget, wie albereit
oben beſchrieben worden.

§. 17.
Vom
Pfeffer-
Kraute.

Das Pfeffer-Kraut, Lepidium latifoli-
um, C. B. P. Lepidium Pauli, I. B. Lepidium
Plinii, Dodon. Pempt. Piperidis offic. Lepidi-
um latifolium ſerratum, Moriſ. H. 2. Lepidi-
um Eginetæ Lob.
wird erſtlich durch den Sa-
men erzogen, welcher im Maͤrz an einen ſchattig-
ten Ort geſaͤet wird, und brauchet keiner ſonder-
lichen Wartung. Es pfleget einen Stengel 3
Schuh hoch zu treiben, und wo es einmal hinge-
ſaͤet oder auch gepflanzet wird, ſo vermehret es
ſich ſo haͤufig, daß man es nicht leicht wieder loß
werden kan, weshalben man es auch unterweilen
abſtechen, und demſelben die Wurzeln, welche uͤber-
fluͤßig auslaufen, benehmen muß. So man es
in feuchten Grund und Schatten pflanzet, wel-
ches durch Zertheilung derer Stoͤcke, ſowol im
Herbſt als Fruͤhjahre geſchiehet, ſo waͤchſet es dar-

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[36/0046] 1. Cap. Von den laͤſſet. Wenn derſelbe zeitig, ſo ſchneidet man ſolchen uͤber der Erden hinweg, und ſtellet ihn auf einen luftigen Boden, daß er recht duͤrre wird. Wenn man Peterſilien-Wurzel-Samen uͤbrig haben ſolte, ſo koͤnte ſolcher gleichfals hier- zu gebraucht werden, und iſt es einerley, ob Pe- terſilien-Wurzel- oder ordentlicher Peterſilien-Sa- men geſaͤet werde, nur in der Wartung iſt ein Unterſcheid. Denn von dem Peterſilien-Samen werden Haͤnde vol hingeworfen: hingegen wird der Peterſilien-Wurzel-Samen ſehr ſparſam mit un- ter den Zwiebel-Samen gemenget, wie albereit oben beſchrieben worden. §. 17. Das Pfeffer-Kraut, Lepidium latifoli- um, C. B. P. Lepidium Pauli, I. B. Lepidium Plinii, Dodon. Pempt. Piperidis offic. Lepidi- um latifolium ſerratum, Moriſ. H. 2. Lepidi- um Eginetæ Lob. wird erſtlich durch den Sa- men erzogen, welcher im Maͤrz an einen ſchattig- ten Ort geſaͤet wird, und brauchet keiner ſonder- lichen Wartung. Es pfleget einen Stengel 3 Schuh hoch zu treiben, und wo es einmal hinge- ſaͤet oder auch gepflanzet wird, ſo vermehret es ſich ſo haͤufig, daß man es nicht leicht wieder loß werden kan, weshalben man es auch unterweilen abſtechen, und demſelben die Wurzeln, welche uͤber- fluͤßig auslaufen, benehmen muß. So man es in feuchten Grund und Schatten pflanzet, wel- ches durch Zertheilung derer Stoͤcke, ſowol im Herbſt als Fruͤhjahre geſchiehet, ſo waͤchſet es dar- innen

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/46>, abgerufen am 24.11.2024.