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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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1. Cap. Von den
sind, gesträuet wird, sollen sie darvon sterben. Es
bringet seine Blümgen im Julio. Wenn dieses
Kraut nicht so dicke stehet, so giebet es kleine
Bäumlein, welche artig anzusehen sind. Es
hat Blätter wie der Hyssop, und Blümlein wie
der Thymian, doch mit diesem Unterschied, daß
dieselben nicht zusammen stehen, sondern hin und
wieder zerstreuet sind, und zwischen denen Blät-
tern und Stengeln hervor kommen. Das junge
Kraut oder Blätter thut man auch unter die Sal-
läte, an Phaseolen, und kleingerieben an die Brü-
hen. Jm Herbst samlet man den Samen und
behält solchen auf, weil dieses Gewächse gegen
den Winter vergehet, und dahero jährlich muß ge-
säet werden. Wiewohl es von den ausgefallenen
Samen, wie schon gedacht worden, unterweilen
mehr, als einem lieb ist, von selbsten aufwächset.

§. 15.
Von der
Melte.

Von der Melde hat man Sorten, welche
zur Speise zu gebrauchen sind; als die grosse
gelbe, grüne, und rothe Garten-Melte,

Atriplex hortensis, alba, sive pallide virens,
C. B. P. Atriplex hortensis rubra, C. B. P.

Unter diesen Sorten ist die gelbe die beste,
die übrigen zwey Arten werden nicht sonderlich
ästimiret. Der Same wird im Frühjahre auf
ein besonderes wohlgegrabenes und gedüngtes
Land gesäet. Wenn er aufgegangen und in
etwas erwachsen ist, werden die jungen Pflänz-
lein mit dem Jäte-Häcklein anderthalb Schuh

weit

1. Cap. Von den
ſind, geſtraͤuet wird, ſollen ſie darvon ſterben. Es
bringet ſeine Bluͤmgen im Julio. Wenn dieſes
Kraut nicht ſo dicke ſtehet, ſo giebet es kleine
Baͤumlein, welche artig anzuſehen ſind. Es
hat Blaͤtter wie der Hyſſop, und Bluͤmlein wie
der Thymian, doch mit dieſem Unterſchied, daß
dieſelben nicht zuſammen ſtehen, ſondern hin und
wieder zerſtreuet ſind, und zwiſchen denen Blaͤt-
tern und Stengeln hervor kommen. Das junge
Kraut oder Blaͤtter thut man auch unter die Sal-
laͤte, an Phaſeolen, und kleingerieben an die Bruͤ-
hen. Jm Herbſt ſamlet man den Samen und
behaͤlt ſolchen auf, weil dieſes Gewaͤchſe gegen
den Winter vergehet, und dahero jaͤhrlich muß ge-
ſaͤet werden. Wiewohl es von den ausgefallenen
Samen, wie ſchon gedacht worden, unterweilen
mehr, als einem lieb iſt, von ſelbſten aufwaͤchſet.

§. 15.
Von der
Melte.

Von der Melde hat man Sorten, welche
zur Speiſe zu gebrauchen ſind; als die groſſe
gelbe, gruͤne, und rothe Garten-Melte,

Atriplex hortenſis, alba, ſive pallide virens,
C. B. P. Atriplex hortenſis rubra, C. B. P.

Unter dieſen Sorten iſt die gelbe die beſte,
die uͤbrigen zwey Arten werden nicht ſonderlich
aͤſtimiret. Der Same wird im Fruͤhjahre auf
ein beſonderes wohlgegrabenes und geduͤngtes
Land geſaͤet. Wenn er aufgegangen und in
etwas erwachſen iſt, werden die jungen Pflaͤnz-
lein mit dem Jaͤte-Haͤcklein anderthalb Schuh

weit
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[34/0044] 1. Cap. Von den ſind, geſtraͤuet wird, ſollen ſie darvon ſterben. Es bringet ſeine Bluͤmgen im Julio. Wenn dieſes Kraut nicht ſo dicke ſtehet, ſo giebet es kleine Baͤumlein, welche artig anzuſehen ſind. Es hat Blaͤtter wie der Hyſſop, und Bluͤmlein wie der Thymian, doch mit dieſem Unterſchied, daß dieſelben nicht zuſammen ſtehen, ſondern hin und wieder zerſtreuet ſind, und zwiſchen denen Blaͤt- tern und Stengeln hervor kommen. Das junge Kraut oder Blaͤtter thut man auch unter die Sal- laͤte, an Phaſeolen, und kleingerieben an die Bruͤ- hen. Jm Herbſt ſamlet man den Samen und behaͤlt ſolchen auf, weil dieſes Gewaͤchſe gegen den Winter vergehet, und dahero jaͤhrlich muß ge- ſaͤet werden. Wiewohl es von den ausgefallenen Samen, wie ſchon gedacht worden, unterweilen mehr, als einem lieb iſt, von ſelbſten aufwaͤchſet. §. 15. Von der Melde hat man Sorten, welche zur Speiſe zu gebrauchen ſind; als die groſſe gelbe, gruͤne, und rothe Garten-Melte, Atriplex hortenſis, alba, ſive pallide virens, C. B. P. Atriplex hortenſis rubra, C. B. P. Unter dieſen Sorten iſt die gelbe die beſte, die uͤbrigen zwey Arten werden nicht ſonderlich aͤſtimiret. Der Same wird im Fruͤhjahre auf ein beſonderes wohlgegrabenes und geduͤngtes Land geſaͤet. Wenn er aufgegangen und in etwas erwachſen iſt, werden die jungen Pflaͤnz- lein mit dem Jaͤte-Haͤcklein anderthalb Schuh weit

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/44>, abgerufen am 21.11.2024.