Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.1. Cap. Von den Hierbey muß [verlorenes Material - 1 Wort fehlt] aber noch melden, daß die Ueberhaupt liebet dieses Gewächse einen zur Man kan diesen Samen auch im Garten her-
1. Cap. Von den Hierbey muß [verlorenes Material – 1 Wort fehlt] aber noch melden, daß die Ueberhaupt liebet dieſes Gewaͤchſe einen zur Man kan dieſen Samen auch im Garten her-
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1. Cap. Von den
Hierbey muß _ aber noch melden, daß die
kleineſten Sorten im Lande nicht gerne gut thun
wollen, indem ſie ſehr zart und weichlich ſind, und
um deßwillen muß man ſie in eine gute zube-
reitete Erde in Scherben verſetzen, und dieſe ſind
nicht ſo wohl zum Gebrauch, als vielmehr zum
Vergnuͤgen zu erziehen; doch haben ſie eben ſo
wohl ihre Tugenden als die andern Sorten.
Ueberhaupt liebet dieſes Gewaͤchſe einen zur
Sonne wohlgelegenen Ort, und maͤßiges Begieſ-
ſen. Jn unſerm Climate bringet es wenig oder
ſelten reifen Samen, doch erhaͤlt man von denje-
nigen Stauden, welche in ein Miſt-Bette geſaͤet
worden, und an ihrer Stelle ohngehindert ſtehen
bleiben, gewiß guten und vollkommenen Samen.
Man kan dieſen Samen auch im Garten
auf ein beſonder Land ſaͤen, welches aber nicht eher
geſchehen darf, als zu Anfange des Mayes; ſon-
ſten erkaͤltet derſelbe in der Erde, und gehet her-
nachmals nicht auf. Jm uͤbrigen wird mit Auf-
werfung des verfaulten Pferde-Miſtes eben ſo ver-
fahren, wie bey dem Meiran berichtet worden.
Es muß aber auch dieſen Pflanzen, welche auf
dem Lande ſollen ſtehen bleiben, ein halber
Schuh Raum gegeben, und die zunahe ſtehende
verzogen und auf ein beſonderes Beet gepflanzet
werden. Wenn ſie zum Gebrauch verkuͤrzet und
verſchnitten worden, ſo wachſen wiederum andere
Neben-Zweige hervor, und dieſe werden gegen
den Herbſt voͤllig hinweg geſchnitten und auf ei-
nen luͤftigen Boden geleget, oͤfters gewendet, und
her-
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