Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Küchen-Kräutern.
selben, welche alle an Farbe, Blättern und Anse-
hen unterschieden waren, angetroffen. Nur ei-
nige davon anzuführen, so sind bekant:

1) Groß Basilien-Kraut, Ocimum lati-
folium, maculatum & crispum, C. B. Pin.
Basilicum Indicum maculatum, Eystett.
2) Basilien ohne Flecken mit grünen
Blättern,
Ocimum caryophyllatum ma-
jus C. B. Pin.
3) Klein kraus Basilien-Kraut. Oci-
mum minimum.

Wenn diese und andere Sorten im Garten
unter einander gestellet werden, geben sie ein arti-
ges Ansehen; doch hat immer eine vor der andern
einen guten und annehmlichen Geruch.

Dieses Gewächs kan nicht von allergering-
sten Reif, vielweniger einen Frost vertragen, um
deßwillen darf man den Samen nicht eher als in
der Helfte des Aprils in ein Mist-Beet bestellen
lassen, welcher des Nachts mit Bretern oder
Stroh-Decken verwahret werden muß, damit die
Kälte nicht hinein dringen kan. Wenn der auf-
gegangene Same darin so viel gewachsen, und
keine Reisen mehr zu besorgen sind, so können die
besondern Sorten in die Scherben, die andern
aber, welche zur Küche oder in denen Apotheken
gebrauchet werden sollen, auf ein solches Land, wie
in der vorherigen Numer bey dem Meiran gedacht
worden, 9 Zol weit von einander nach der Garten-
Schnure gepflanzet werden.

Hier-
B 2

Kuͤchen-Kraͤutern.
ſelben, welche alle an Farbe, Blaͤttern und Anſe-
hen unterſchieden waren, angetroffen. Nur ei-
nige davon anzufuͤhren, ſo ſind bekant:

1) Groß Baſilien-Kraut, Ocimum lati-
folium, maculatum & criſpum, C. B. Pin.
Baſilicum Indicum maculatum, Eyſtett.
2) Baſilien ohne Flecken mit gruͤnen
Blaͤttern,
Ocimum caryophyllatum ma-
jus C. B. Pin.
3) Klein kraus Baſilien-Kraut. Oci-
mum minimum.

Wenn dieſe und andere Sorten im Garten
unter einander geſtellet werden, geben ſie ein arti-
ges Anſehen; doch hat immer eine vor der andern
einen guten und annehmlichen Geruch.

Dieſes Gewaͤchs kan nicht von allergering-
ſten Reif, vielweniger einen Froſt vertragen, um
deßwillen darf man den Samen nicht eher als in
der Helfte des Aprils in ein Miſt-Beet beſtellen
laſſen, welcher des Nachts mit Bretern oder
Stroh-Decken verwahret werden muß, damit die
Kaͤlte nicht hinein dringen kan. Wenn der auf-
gegangene Same darin ſo viel gewachſen, und
keine Reiſen mehr zu beſorgen ſind, ſo koͤnnen die
beſondern Sorten in die Scherben, die andern
aber, welche zur Kuͤche oder in denen Apotheken
gebrauchet werden ſollen, auf ein ſolches Land, wie
in der vorherigen Numer bey dem Meiran gedacht
worden, 9 Zol weit von einander nach der Garten-
Schnure gepflanzet werden.

Hier-
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0029" n="19"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ku&#x0364;chen-Kra&#x0364;utern.</hi></fw><lb/>
&#x017F;elben, welche alle an Farbe, Bla&#x0364;ttern und An&#x017F;e-<lb/>
hen unter&#x017F;chieden waren, angetroffen. Nur ei-<lb/>
nige davon anzufu&#x0364;hren, &#x017F;o &#x017F;ind bekant:</p><lb/>
          <list>
            <item>1) <hi rendition="#fr">Groß Ba&#x017F;ilien-Kraut,</hi> <hi rendition="#aq">Ocimum lati-<lb/>
folium, maculatum &amp; cri&#x017F;pum, C. B. Pin.<lb/>
Ba&#x017F;ilicum Indicum maculatum, Ey&#x017F;tett.</hi></item><lb/>
            <item>2) <hi rendition="#fr">Ba&#x017F;ilien ohne Flecken mit gru&#x0364;nen<lb/>
Bla&#x0364;ttern,</hi> <hi rendition="#aq">Ocimum caryophyllatum ma-<lb/>
jus C. B. Pin.</hi></item><lb/>
            <item>3) <hi rendition="#fr">Klein kraus Ba&#x017F;ilien-Kraut.</hi> <hi rendition="#aq">Oci-<lb/>
mum minimum.</hi></item>
          </list><lb/>
          <p>Wenn die&#x017F;e und andere Sorten im Garten<lb/>
unter einander ge&#x017F;tellet werden, geben &#x017F;ie ein arti-<lb/>
ges An&#x017F;ehen; doch hat immer eine vor der andern<lb/>
einen guten und annehmlichen Geruch.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;es Gewa&#x0364;chs kan nicht von allergering-<lb/>
&#x017F;ten Reif, vielweniger einen Fro&#x017F;t vertragen, um<lb/>
deßwillen darf man den Samen nicht eher als in<lb/>
der Helfte des Aprils in ein Mi&#x017F;t-Beet be&#x017F;tellen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en, welcher des Nachts mit Bretern oder<lb/>
Stroh-Decken verwahret werden muß, damit die<lb/>
Ka&#x0364;lte nicht hinein dringen kan. Wenn der auf-<lb/>
gegangene Same darin &#x017F;o viel gewach&#x017F;en, und<lb/>
keine Rei&#x017F;en mehr zu be&#x017F;orgen &#x017F;ind, &#x017F;o ko&#x0364;nnen die<lb/>
be&#x017F;ondern Sorten in die Scherben, die andern<lb/>
aber, welche zur Ku&#x0364;che oder in denen Apotheken<lb/>
gebrauchet werden &#x017F;ollen, auf ein &#x017F;olches Land, wie<lb/>
in der vorherigen Numer bey dem Meiran gedacht<lb/>
worden, 9 Zol weit von einander nach der Garten-<lb/>
Schnure gepflanzet werden.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Hier-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0029] Kuͤchen-Kraͤutern. ſelben, welche alle an Farbe, Blaͤttern und Anſe- hen unterſchieden waren, angetroffen. Nur ei- nige davon anzufuͤhren, ſo ſind bekant: 1) Groß Baſilien-Kraut, Ocimum lati- folium, maculatum & criſpum, C. B. Pin. Baſilicum Indicum maculatum, Eyſtett. 2) Baſilien ohne Flecken mit gruͤnen Blaͤttern, Ocimum caryophyllatum ma- jus C. B. Pin. 3) Klein kraus Baſilien-Kraut. Oci- mum minimum. Wenn dieſe und andere Sorten im Garten unter einander geſtellet werden, geben ſie ein arti- ges Anſehen; doch hat immer eine vor der andern einen guten und annehmlichen Geruch. Dieſes Gewaͤchs kan nicht von allergering- ſten Reif, vielweniger einen Froſt vertragen, um deßwillen darf man den Samen nicht eher als in der Helfte des Aprils in ein Miſt-Beet beſtellen laſſen, welcher des Nachts mit Bretern oder Stroh-Decken verwahret werden muß, damit die Kaͤlte nicht hinein dringen kan. Wenn der auf- gegangene Same darin ſo viel gewachſen, und keine Reiſen mehr zu beſorgen ſind, ſo koͤnnen die beſondern Sorten in die Scherben, die andern aber, welche zur Kuͤche oder in denen Apotheken gebrauchet werden ſollen, auf ein ſolches Land, wie in der vorherigen Numer bey dem Meiran gedacht worden, 9 Zol weit von einander nach der Garten- Schnure gepflanzet werden. Hier- B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/29
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/29>, abgerufen am 23.11.2024.