bracht werden, so wird derselbe zu stark, und end- lich unangenehm.
Es verlanget dieses Gewächse einen guten Garten-Grund, und wird vermehret durch Zer- theilung der Stöcke, welche sowol im Frühjahre als Herbste zu versetzen sind; wiewohl man solches auch vom Samen erziehen kan, welcher im Merz kan gesäet werden, man bekomt aber nicht eher Blumen davon, als im 3ten oder auch wohl im 4ten Jahre.
§. 15.
Die Momordica,Momordica vulgaris,Von der Momordi- ca. Tournefort. Balsamina rotundifolia repens sive mas, C. B. P. Balsamina cucumeraria I. B. wird folgendermassen erzogen. Die Kern werden eine Nacht vorher in Wasser eingeweichet, als- denn stecket man sie in eine zubereitete Erde, und stellet den Scherben auf ein warmes Mist-Bette unter die Fenster, denn bey dem Aufkeimen haben sie die Wärme am allernöthigsten.
Wenn sie aufgegangen und in etwas erwach- sen, und mehr Pflanzen in einem Scherben sich befinden, so hebet man sie bis auf eine mit voller Erde aus, und versetzet sie in andere Scherben, so daß in einem jeden nur eine zu stehen komt. Alsdenn stellet man die Scherben abermal in das Mist-Bette. Wenn nicht die geringsten Reifen oder starke Regen mehr zu besorgen, so kan man sie auch einige Tage in freyer Luft im Schatten stellen, wobey auch das Begiessen nicht zu verab- säumen, welches aber mäßig und ohne Ueber- schwemmung geschehen muß.
Wenn
gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
bracht werden, ſo wird derſelbe zu ſtark, und end- lich unangenehm.
Es verlanget dieſes Gewaͤchſe einen guten Garten-Grund, und wird vermehret durch Zer- theilung der Stoͤcke, welche ſowol im Fruͤhjahre als Herbſte zu verſetzen ſind; wiewohl man ſolches auch vom Samen erziehen kan, welcher im Merz kan geſaͤet werden, man bekomt aber nicht eher Blumen davon, als im 3ten oder auch wohl im 4ten Jahre.
§. 15.
Die Momordica,Momordica vulgaris,Von der Momordi- ca. Tournefort. Balſamina rotundifolia repens ſive mas, C. B. P. Balſamina cucumeraria I. B. wird folgendermaſſen erzogen. Die Kern werden eine Nacht vorher in Waſſer eingeweichet, als- denn ſtecket man ſie in eine zubereitete Erde, und ſtellet den Scherben auf ein warmes Miſt-Bette unter die Fenſter, denn bey dem Aufkeimen haben ſie die Waͤrme am allernoͤthigſten.
Wenn ſie aufgegangen und in etwas erwach- ſen, und mehr Pflanzen in einem Scherben ſich befinden, ſo hebet man ſie bis auf eine mit voller Erde aus, und verſetzet ſie in andere Scherben, ſo daß in einem jeden nur eine zu ſtehen komt. Alsdenn ſtellet man die Scherben abermal in das Miſt-Bette. Wenn nicht die geringſten Reifen oder ſtarke Regen mehr zu beſorgen, ſo kan man ſie auch einige Tage in freyer Luft im Schatten ſtellen, wobey auch das Begieſſen nicht zu verab- ſaͤumen, welches aber maͤßig und ohne Ueber- ſchwemmung geſchehen muß.
Wenn
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
bracht werden, ſo wird derſelbe zu ſtark, und end-
lich unangenehm.
Es verlanget dieſes Gewaͤchſe einen guten
Garten-Grund, und wird vermehret durch Zer-
theilung der Stoͤcke, welche ſowol im Fruͤhjahre
als Herbſte zu verſetzen ſind; wiewohl man ſolches
auch vom Samen erziehen kan, welcher im Merz
kan geſaͤet werden, man bekomt aber nicht eher
Blumen davon, als im 3ten oder auch wohl im
4ten Jahre.
§. 15.
Die Momordica, Momordica vulgaris,
Tournefort. Balſamina rotundifolia repens
ſive mas, C. B. P. Balſamina cucumeraria I. B.
wird folgendermaſſen erzogen. Die Kern werden
eine Nacht vorher in Waſſer eingeweichet, als-
denn ſtecket man ſie in eine zubereitete Erde, und
ſtellet den Scherben auf ein warmes Miſt-Bette
unter die Fenſter, denn bey dem Aufkeimen haben
ſie die Waͤrme am allernoͤthigſten.
Von der
Momordi-
ca.
Wenn ſie aufgegangen und in etwas erwach-
ſen, und mehr Pflanzen in einem Scherben ſich
befinden, ſo hebet man ſie bis auf eine mit voller
Erde aus, und verſetzet ſie in andere Scherben,
ſo daß in einem jeden nur eine zu ſtehen komt.
Alsdenn ſtellet man die Scherben abermal in das
Miſt-Bette. Wenn nicht die geringſten Reifen
oder ſtarke Regen mehr zu beſorgen, ſo kan man
ſie auch einige Tage in freyer Luft im Schatten
ſtellen, wobey auch das Begieſſen nicht zu verab-
ſaͤumen, welches aber maͤßig und ohne Ueber-
ſchwemmung geſchehen muß.
Wenn
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/215>, abgerufen am 03.03.2025.
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