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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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gehörigen Kräutern und Wurzeln.
glich im Junius und Julius hervor kommen.
Die Wurzel ist weiß und zasigt. Das Kraut wird
in den Apotheken vielfältig in Bindelgen schockwei-
se verkaufet. Der Geruch dieses Krautes ist ange-
nehm und lieblich, und fast dem Geruche der
Muscateller-Birn gleich. Gegen den Winter ge-
het es aus und verdirbet.

Dieses Kraut verlanget ein wohlgegrabenes
und gedüngtes Land, welches sowol vor als nach
dem Winter kan zurechte gemachet werden. Der
Same wird im Frühjahre im Merz auch im April
gesäet, und wenn das Land vor dem Winter ge-
graben worden, muß der Same mit Kärsten wohl
untergezogen, oder so es im Frühjahre geschiehet,
untergefüsselt werden, wovon an andern Orten
vielfältig gedacht worden.

Solten die gesäeten Kern zu dicke aufgehen,
müssen sie vom Unkraute gereiniget, und sodann
mit dem Jäte-Häcklein hinweg geschnitten werden,
daß die Stauden zum wenigsten einen halben
Schuh weit von einander zu stehen kommen.

Sind sie einen halben Schuh mit ihren
Kräuterich in die Höhe gewachsen, so kan man
sie ganz nahe an der Erden abschneiden, und wenn
sie unterweilen begossen werden, so können sie wohl
noch zweymal abgeschnitten werden.

Zum Samen läst man einige Stöcke, ohne
daß man sie abschneidet, stehen, da sie denn ihre
reife Kern bringen. Wil man hernach dieselben
aus den Samen-Köpfen heraus haben, so muß

man
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
glich im Junius und Julius hervor kommen.
Die Wurzel iſt weiß und zaſigt. Das Kraut wird
in den Apotheken vielfaͤltig in Bindelgen ſchockwei-
ſe verkaufet. Der Geruch dieſes Krautes iſt ange-
nehm und lieblich, und faſt dem Geruche der
Muſcateller-Birn gleich. Gegen den Winter ge-
het es aus und verdirbet.

Dieſes Kraut verlanget ein wohlgegrabenes
und geduͤngtes Land, welches ſowol vor als nach
dem Winter kan zurechte gemachet werden. Der
Same wird im Fruͤhjahre im Merz auch im April
geſaͤet, und wenn das Land vor dem Winter ge-
graben worden, muß der Same mit Kaͤrſten wohl
untergezogen, oder ſo es im Fruͤhjahre geſchiehet,
untergefuͤſſelt werden, wovon an andern Orten
vielfaͤltig gedacht worden.

Solten die geſaͤeten Kern zu dicke aufgehen,
muͤſſen ſie vom Unkraute gereiniget, und ſodann
mit dem Jaͤte-Haͤcklein hinweg geſchnitten werden,
daß die Stauden zum wenigſten einen halben
Schuh weit von einander zu ſtehen kommen.

Sind ſie einen halben Schuh mit ihren
Kraͤuterich in die Hoͤhe gewachſen, ſo kan man
ſie ganz nahe an der Erden abſchneiden, und wenn
ſie unterweilen begoſſen werden, ſo koͤnnen ſie wohl
noch zweymal abgeſchnitten werden.

Zum Samen laͤſt man einige Stoͤcke, ohne
daß man ſie abſchneidet, ſtehen, da ſie denn ihre
reife Kern bringen. Wil man hernach dieſelben
aus den Samen-Koͤpfen heraus haben, ſo muß

man
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[201/0211] gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. glich im Junius und Julius hervor kommen. Die Wurzel iſt weiß und zaſigt. Das Kraut wird in den Apotheken vielfaͤltig in Bindelgen ſchockwei- ſe verkaufet. Der Geruch dieſes Krautes iſt ange- nehm und lieblich, und faſt dem Geruche der Muſcateller-Birn gleich. Gegen den Winter ge- het es aus und verdirbet. Dieſes Kraut verlanget ein wohlgegrabenes und geduͤngtes Land, welches ſowol vor als nach dem Winter kan zurechte gemachet werden. Der Same wird im Fruͤhjahre im Merz auch im April geſaͤet, und wenn das Land vor dem Winter ge- graben worden, muß der Same mit Kaͤrſten wohl untergezogen, oder ſo es im Fruͤhjahre geſchiehet, untergefuͤſſelt werden, wovon an andern Orten vielfaͤltig gedacht worden. Solten die geſaͤeten Kern zu dicke aufgehen, muͤſſen ſie vom Unkraute gereiniget, und ſodann mit dem Jaͤte-Haͤcklein hinweg geſchnitten werden, daß die Stauden zum wenigſten einen halben Schuh weit von einander zu ſtehen kommen. Sind ſie einen halben Schuh mit ihren Kraͤuterich in die Hoͤhe gewachſen, ſo kan man ſie ganz nahe an der Erden abſchneiden, und wenn ſie unterweilen begoſſen werden, ſo koͤnnen ſie wohl noch zweymal abgeſchnitten werden. Zum Samen laͤſt man einige Stoͤcke, ohne daß man ſie abſchneidet, ſtehen, da ſie denn ihre reife Kern bringen. Wil man hernach dieſelben aus den Samen-Koͤpfen heraus haben, ſo muß man N 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/211>, abgerufen am 24.11.2024.