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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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gehörigen Kräutern und Wurzeln.
Sie sehen auswendig schwarz, und wenn man sie
von einander bricht, weiß aus.

Die andere Vermehrung geschiehet sowol im
Frühjahre als auch zur Herbst-Zeit kurz vor Mi-
chaelis, wenn man von den Wurzeln die Knöt-
lein oder Käumen abbricht und ebenfals auf ein
solches Land, wie oben gesaget worden, auch in
eben der Weite pflanzet.

Jm zweyten Jahre, und zwar im Frühlin-
ge werden sie ausgehoben, von der Erde gesäubert,
und auf einen luftigen doch schattigten Boden ge-
leget, damit sie abtrocknen und dürre werden kön-
nen, wobey aber das Umwenden der Wurzeln alle
zwey bis drey Tage geschehen muß, damit sie nicht
verschimmeln oder verderben.

Zum Samen-Ziehen läst man einige alte
Wurzeln stehen, welche unterweilen im zweyten
oder dritten Jahre gewiß Samen bringen. Sie
treiben aus einer Wurzel verschiedene Stengel,
doch wächst der mittlere wohl 3. Schuh hoch, und
blühet gemeiniglich im August.

Ob ich gleich kein Freund von Weitläuftig-
keit bin, so muß ich doch den Herren Geistlichen
zu Gefallen noch alhier auführen, was ich in des
D. Michael Bernhard Valentini Kräuter-Buche
p. 307. unter andern von dem Nutzen der Angelic
gefunden habe.

"Es hat diese Wurzel auch eine gifttreibende
"Kraft, und kan auf vielerley Art als ein Verwehr-
"Mittel oder Präservativ gegen die Pest und an-
"dere ansteckende Seuchen gebrauchet werden, da
"man
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
Sie ſehen auswendig ſchwarz, und wenn man ſie
von einander bricht, weiß aus.

Die andere Vermehrung geſchiehet ſowol im
Fruͤhjahre als auch zur Herbſt-Zeit kurz vor Mi-
chaelis, wenn man von den Wurzeln die Knoͤt-
lein oder Kaͤumen abbricht und ebenfals auf ein
ſolches Land, wie oben geſaget worden, auch in
eben der Weite pflanzet.

Jm zweyten Jahre, und zwar im Fruͤhlin-
ge werden ſie ausgehoben, von der Erde geſaͤubert,
und auf einen luftigen doch ſchattigten Boden ge-
leget, damit ſie abtrocknen und duͤrre werden koͤn-
nen, wobey aber das Umwenden der Wurzeln alle
zwey bis drey Tage geſchehen muß, damit ſie nicht
verſchimmeln oder verderben.

Zum Samen-Ziehen laͤſt man einige alte
Wurzeln ſtehen, welche unterweilen im zweyten
oder dritten Jahre gewiß Samen bringen. Sie
treiben aus einer Wurzel verſchiedene Stengel,
doch waͤchſt der mittlere wohl 3. Schuh hoch, und
bluͤhet gemeiniglich im Auguſt.

Ob ich gleich kein Freund von Weitlaͤuftig-
keit bin, ſo muß ich doch den Herren Geiſtlichen
zu Gefallen noch alhier aufuͤhren, was ich in des
D. Michael Bernhard Valentini Kraͤuter-Buche
p. 307. unter andern von dem Nutzen der Angelic
gefunden habe.

”Es hat dieſe Wurzel auch eine gifttreibende
„Kraft, und kan auf vielerley Art als ein Verwehr-
„Mittel oder Praͤſervativ gegen die Peſt und an-
„dere anſteckende Seuchen gebrauchet werden, da
„man
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[197/0207] gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. Sie ſehen auswendig ſchwarz, und wenn man ſie von einander bricht, weiß aus. Die andere Vermehrung geſchiehet ſowol im Fruͤhjahre als auch zur Herbſt-Zeit kurz vor Mi- chaelis, wenn man von den Wurzeln die Knoͤt- lein oder Kaͤumen abbricht und ebenfals auf ein ſolches Land, wie oben geſaget worden, auch in eben der Weite pflanzet. Jm zweyten Jahre, und zwar im Fruͤhlin- ge werden ſie ausgehoben, von der Erde geſaͤubert, und auf einen luftigen doch ſchattigten Boden ge- leget, damit ſie abtrocknen und duͤrre werden koͤn- nen, wobey aber das Umwenden der Wurzeln alle zwey bis drey Tage geſchehen muß, damit ſie nicht verſchimmeln oder verderben. Zum Samen-Ziehen laͤſt man einige alte Wurzeln ſtehen, welche unterweilen im zweyten oder dritten Jahre gewiß Samen bringen. Sie treiben aus einer Wurzel verſchiedene Stengel, doch waͤchſt der mittlere wohl 3. Schuh hoch, und bluͤhet gemeiniglich im Auguſt. Ob ich gleich kein Freund von Weitlaͤuftig- keit bin, ſo muß ich doch den Herren Geiſtlichen zu Gefallen noch alhier aufuͤhren, was ich in des D. Michael Bernhard Valentini Kraͤuter-Buche p. 307. unter andern von dem Nutzen der Angelic gefunden habe. ”Es hat dieſe Wurzel auch eine gifttreibende „Kraft, und kan auf vielerley Art als ein Verwehr- „Mittel oder Praͤſervativ gegen die Peſt und an- „dere anſteckende Seuchen gebrauchet werden, da „man N 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/207>, abgerufen am 24.11.2024.