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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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gehörigen Kräutern und Wurzeln.
diese Bäume mit ihren Gefässen nach der Sym-
metrie in die Gärten gestellet werden, machen sie
ein trefliches Ansehen.

Sie treiben einen sehr hohen geraden, in
viele Aeste getheilten und mit tief zerschnittenen,
dicken, dunkel-grünen Blättern besetzten Pyrami-
dal-Stamm, 15 und mehr Schuh hoch, und blü-
hen gemeiniglich im April.

Jhre Zapfen oder vielmehr ihre Früchte se-
hen eisenrost-farbig aus, und sind mit vielen eckig-
ten Samen-Körnern angefüllet, welcher in den
Officinen gebraucht wird.

Die Erziehung geschiehet erstlich durch den
Samen, welcher im Merz in eine lockere und mit
Sand vermischte Erde in Scherben oder Kasten
nicht alzu dünne gesäet wird. Diese Scherben
oder Kasten müssen nachgehends auf ein Mist-
Bette gestellet und alle Tage begossen werden,
bis der Same aufgegangen, weil derselbe sehr
hart ist.

Wenn er einige Zol in die Höhe gewachsen,
muß man ihn verziehen, so daß die Pflänzlein ei-
nen Zol weit von einander zu stehen kommen.
Jm 2ten oder 3ten Jahre können sie ausgehoben
und einzelu in kleine Garten-Scherben gesetzet
werden. Jm 4. und 5. Jahre erlanget man recht
schöne und artige Bäumlein 2 bis 3 Schuh hoch,
daß man sein Vergnügen daran haben kan, wie
ich dergleichen viel habe erziehen lassen.

Zweytens geschiehet die Vermehrung durch
den Spalt und Anhängung der Töpfe, wiewohl

sie

gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
dieſe Baͤume mit ihren Gefaͤſſen nach der Sym-
metrie in die Gaͤrten geſtellet werden, machen ſie
ein trefliches Anſehen.

Sie treiben einen ſehr hohen geraden, in
viele Aeſte getheilten und mit tief zerſchnittenen,
dicken, dunkel-gruͤnen Blaͤttern beſetzten Pyrami-
dal-Stamm, 15 und mehr Schuh hoch, und bluͤ-
hen gemeiniglich im April.

Jhre Zapfen oder vielmehr ihre Fruͤchte ſe-
hen eiſenroſt-farbig aus, und ſind mit vielen eckig-
ten Samen-Koͤrnern angefuͤllet, welcher in den
Officinen gebraucht wird.

Die Erziehung geſchiehet erſtlich durch den
Samen, welcher im Merz in eine lockere und mit
Sand vermiſchte Erde in Scherben oder Kaſten
nicht alzu duͤnne geſaͤet wird. Dieſe Scherben
oder Kaſten muͤſſen nachgehends auf ein Miſt-
Bette geſtellet und alle Tage begoſſen werden,
bis der Same aufgegangen, weil derſelbe ſehr
hart iſt.

Wenn er einige Zol in die Hoͤhe gewachſen,
muß man ihn verziehen, ſo daß die Pflaͤnzlein ei-
nen Zol weit von einander zu ſtehen kommen.
Jm 2ten oder 3ten Jahre koͤnnen ſie ausgehoben
und einzelu in kleine Garten-Scherben geſetzet
werden. Jm 4. und 5. Jahre erlanget man recht
ſchoͤne und artige Baͤumlein 2 bis 3 Schuh hoch,
daß man ſein Vergnuͤgen daran haben kan, wie
ich dergleichen viel habe erziehen laſſen.

Zweytens geſchiehet die Vermehrung durch
den Spalt und Anhaͤngung der Toͤpfe, wiewohl

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[191/0201] gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. dieſe Baͤume mit ihren Gefaͤſſen nach der Sym- metrie in die Gaͤrten geſtellet werden, machen ſie ein trefliches Anſehen. Sie treiben einen ſehr hohen geraden, in viele Aeſte getheilten und mit tief zerſchnittenen, dicken, dunkel-gruͤnen Blaͤttern beſetzten Pyrami- dal-Stamm, 15 und mehr Schuh hoch, und bluͤ- hen gemeiniglich im April. Jhre Zapfen oder vielmehr ihre Fruͤchte ſe- hen eiſenroſt-farbig aus, und ſind mit vielen eckig- ten Samen-Koͤrnern angefuͤllet, welcher in den Officinen gebraucht wird. Die Erziehung geſchiehet erſtlich durch den Samen, welcher im Merz in eine lockere und mit Sand vermiſchte Erde in Scherben oder Kaſten nicht alzu duͤnne geſaͤet wird. Dieſe Scherben oder Kaſten muͤſſen nachgehends auf ein Miſt- Bette geſtellet und alle Tage begoſſen werden, bis der Same aufgegangen, weil derſelbe ſehr hart iſt. Wenn er einige Zol in die Hoͤhe gewachſen, muß man ihn verziehen, ſo daß die Pflaͤnzlein ei- nen Zol weit von einander zu ſtehen kommen. Jm 2ten oder 3ten Jahre koͤnnen ſie ausgehoben und einzelu in kleine Garten-Scherben geſetzet werden. Jm 4. und 5. Jahre erlanget man recht ſchoͤne und artige Baͤumlein 2 bis 3 Schuh hoch, daß man ſein Vergnuͤgen daran haben kan, wie ich dergleichen viel habe erziehen laſſen. Zweytens geſchiehet die Vermehrung durch den Spalt und Anhaͤngung der Toͤpfe, wiewohl ſie

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/201>, abgerufen am 24.11.2024.