Es siehet dieses Kraut aschenfarbig aus, und machet im Garten, wenn es in die Scherben gepflanzet wird, ein gutes Ansehen.
Man kan mit einer Schere allerhand kleine Figuren, als Pyramiden, Kugeln, Kronen u. d. gl. daraus ziehen. Es wird den Winter über mit andern Gewächsen beygesetzet, und kan im Keller oder in einem Gewölbe gar leicht erhalten werden, und verlangt den Winter über wenige Feuchtigkeit.
Es dauret dieses Kraut auch den Winter über im Lande, absonderlich, wenn es in einem Garten-Grund gepflanzet wird; wenn aber die Stöcke zu alt werden, so frieren sie aus.
Wenn man es vermehren wil, so pflanzet man einen alten Stock etwas tiefer als man son- sten pfleget, so werden alle Zweige, welche in der Erden stehen, Wurzeln bekommen, ohne daß man nöthig hat, solche einzuschneiden und einzu- senken.
Von abgebrochenen oder abgeschnittenen Zweigen kan dieses Kraut gleichfals im Ueberfluß vermehret werden, nur müssen die Pflanzen in gu- te zubereitete Erde gestecket, wohl begossen, und mit den Scherben so lange, bis sie anfangen wol- len zu treiben, im Schatten gesetzet werden. Hernach stellet man sie an die Sonne, alwo sie freudig fortwachsen.
§. 5.
Cypressen- Baum.
Hieher gehöret auch der Cypressen-Baum, Cupressen-Baum,Cupressus ramos extra se spargens, quae mas Plinii, Tournef. Wenn
diese
6. Cap. Von einigen zur Arzeney
Es ſiehet dieſes Kraut aſchenfarbig aus, und machet im Garten, wenn es in die Scherben gepflanzet wird, ein gutes Anſehen.
Man kan mit einer Schere allerhand kleine Figuren, als Pyramiden, Kugeln, Kronen u. d. gl. daraus ziehen. Es wird den Winter uͤber mit andern Gewaͤchſen beygeſetzet, und kan im Keller oder in einem Gewoͤlbe gar leicht erhalten werden, und verlangt den Winter uͤber wenige Feuchtigkeit.
Es dauret dieſes Kraut auch den Winter uͤber im Lande, abſonderlich, wenn es in einem Garten-Grund gepflanzet wird; wenn aber die Stoͤcke zu alt werden, ſo frieren ſie aus.
Wenn man es vermehren wil, ſo pflanzet man einen alten Stock etwas tiefer als man ſon- ſten pfleget, ſo werden alle Zweige, welche in der Erden ſtehen, Wurzeln bekommen, ohne daß man noͤthig hat, ſolche einzuſchneiden und einzu- ſenken.
Von abgebrochenen oder abgeſchnittenen Zweigen kan dieſes Kraut gleichfals im Ueberfluß vermehret werden, nur muͤſſen die Pflanzen in gu- te zubereitete Erde geſtecket, wohl begoſſen, und mit den Scherben ſo lange, bis ſie anfangen wol- len zu treiben, im Schatten geſetzet werden. Hernach ſtellet man ſie an die Sonne, alwo ſie freudig fortwachſen.
§. 5.
Cypreſſen- Baum.
Hieher gehoͤret auch der Cypreſſen-Baum, Cupreſſen-Baum,Cupreſſus ramos extra ſe ſpargens, quæ mas Plinii, Tournef. Wenn
dieſe
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6. Cap. Von einigen zur Arzeney
Es ſiehet dieſes Kraut aſchenfarbig aus,
und machet im Garten, wenn es in die Scherben
gepflanzet wird, ein gutes Anſehen.
Man kan mit einer Schere allerhand kleine
Figuren, als Pyramiden, Kugeln, Kronen u. d. gl.
daraus ziehen. Es wird den Winter uͤber mit
andern Gewaͤchſen beygeſetzet, und kan im Keller
oder in einem Gewoͤlbe gar leicht erhalten werden,
und verlangt den Winter uͤber wenige Feuchtigkeit.
Es dauret dieſes Kraut auch den Winter
uͤber im Lande, abſonderlich, wenn es in einem
Garten-Grund gepflanzet wird; wenn aber die
Stoͤcke zu alt werden, ſo frieren ſie aus.
Wenn man es vermehren wil, ſo pflanzet
man einen alten Stock etwas tiefer als man ſon-
ſten pfleget, ſo werden alle Zweige, welche in der
Erden ſtehen, Wurzeln bekommen, ohne daß
man noͤthig hat, ſolche einzuſchneiden und einzu-
ſenken.
Von abgebrochenen oder abgeſchnittenen
Zweigen kan dieſes Kraut gleichfals im Ueberfluß
vermehret werden, nur muͤſſen die Pflanzen in gu-
te zubereitete Erde geſtecket, wohl begoſſen, und
mit den Scherben ſo lange, bis ſie anfangen wol-
len zu treiben, im Schatten geſetzet werden.
Hernach ſtellet man ſie an die Sonne, alwo ſie
freudig fortwachſen.
§. 5.
Hieher gehoͤret auch der Cypreſſen-Baum,
Cupreſſen-Baum, Cupreſſus ramos extra ſe
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dieſe
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/200>, abgerufen am 03.03.2025.
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