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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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gehörigen Kräutern und Wurzeln.
tifolien-Blätter, Hollunder- und Linden-Blüten
und noch andere mehr.
Jm Julio suchet man in den Korn-Früch-
ten die rothen Klatsch-Rosen, Spicanart, Laven-
dul, Chamillen, Thimian und noch andere Blu-
men auf.
Doch ist bey der oben gegebenen Regel zu-
weilen eine Ausnahme zu machen, weil nach der
Jahres-Witterung einige Blumen 14 Tage bis
drey Wochen eher, einige auch langsamer zu blü-
hen pflegen. Doch wenn die Witterung ordent-
lich gehet, so bleibet mehrentheils die angegebene
Zeit in ihrer Ordnung.
2) Die mehresten Kräuter sind am besten,Kräuter,
wenn sie zu
samlen.

wenn sie im May und Junius gesamlet werden,
weil sie sich in besagten Monaten in ihrer völligen
Kraft befinden; es sind aber doch auch einige, wel-
che man in diesen Monaten nicht haben kan. Es
dörfen auch die Kräuter, welche man dörren und
zum künftigen Gebrauch aufbehalten wil, nicht
eher abgeschnitten und gesamlet werden, bis die
Sonne solche von dem Thau und Nässe trocken ge-
macht hat, sonsten würden sie schwarz und schim-
licht werden und kein Ansehen behalten, ja wohl
gar verderben.
Alles Einsamlen muß, wo möglich, bey hel-
lem Wetter und des Vormittages geschehen.
Hernach werden sie auf einen luftigen Boden, wo
die Sonne nicht darauf scheinen kan, auf Breter
geleget, oder welches noch besser ist, in kleine Bin-
del gebunden und auf die Seimen oder Schnuren
auf
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gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln.
tifolien-Blaͤtter, Hollunder- und Linden-Bluͤten
und noch andere mehr.
Jm Julio ſuchet man in den Korn-Fruͤch-
ten die rothen Klatſch-Roſen, Spicanart, Laven-
dul, Chamillen, Thimian und noch andere Blu-
men auf.
Doch iſt bey der oben gegebenen Regel zu-
weilen eine Ausnahme zu machen, weil nach der
Jahres-Witterung einige Blumen 14 Tage bis
drey Wochen eher, einige auch langſamer zu bluͤ-
hen pflegen. Doch wenn die Witterung ordent-
lich gehet, ſo bleibet mehrentheils die angegebene
Zeit in ihrer Ordnung.
2) Die mehreſten Kraͤuter ſind am beſten,Kraͤuter,
wenn ſie zu
ſamlen.

wenn ſie im May und Junius geſamlet werden,
weil ſie ſich in beſagten Monaten in ihrer voͤlligen
Kraft befinden; es ſind aber doch auch einige, wel-
che man in dieſen Monaten nicht haben kan. Es
doͤrfen auch die Kraͤuter, welche man doͤrren und
zum kuͤnftigen Gebrauch aufbehalten wil, nicht
eher abgeſchnitten und geſamlet werden, bis die
Sonne ſolche von dem Thau und Naͤſſe trocken ge-
macht hat, ſonſten wuͤrden ſie ſchwarz und ſchim-
licht werden und kein Anſehen behalten, ja wohl
gar verderben.
Alles Einſamlen muß, wo moͤglich, bey hel-
lem Wetter und des Vormittages geſchehen.
Hernach werden ſie auf einen luftigen Boden, wo
die Sonne nicht darauf ſcheinen kan, auf Breter
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del gebunden und auf die Seimen oder Schnuren
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[185/0195] gehoͤrigen Kraͤutern und Wurzeln. tifolien-Blaͤtter, Hollunder- und Linden-Bluͤten und noch andere mehr. Jm Julio ſuchet man in den Korn-Fruͤch- ten die rothen Klatſch-Roſen, Spicanart, Laven- dul, Chamillen, Thimian und noch andere Blu- men auf. Doch iſt bey der oben gegebenen Regel zu- weilen eine Ausnahme zu machen, weil nach der Jahres-Witterung einige Blumen 14 Tage bis drey Wochen eher, einige auch langſamer zu bluͤ- hen pflegen. Doch wenn die Witterung ordent- lich gehet, ſo bleibet mehrentheils die angegebene Zeit in ihrer Ordnung. 2) Die mehreſten Kraͤuter ſind am beſten, wenn ſie im May und Junius geſamlet werden, weil ſie ſich in beſagten Monaten in ihrer voͤlligen Kraft befinden; es ſind aber doch auch einige, wel- che man in dieſen Monaten nicht haben kan. Es doͤrfen auch die Kraͤuter, welche man doͤrren und zum kuͤnftigen Gebrauch aufbehalten wil, nicht eher abgeſchnitten und geſamlet werden, bis die Sonne ſolche von dem Thau und Naͤſſe trocken ge- macht hat, ſonſten wuͤrden ſie ſchwarz und ſchim- licht werden und kein Anſehen behalten, ja wohl gar verderben. Alles Einſamlen muß, wo moͤglich, bey hel- lem Wetter und des Vormittages geſchehen. Hernach werden ſie auf einen luftigen Boden, wo die Sonne nicht darauf ſcheinen kan, auf Breter geleget, oder welches noch beſſer iſt, in kleine Bin- del gebunden und auf die Seimen oder Schnuren auf M 5

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/195>, abgerufen am 22.11.2024.