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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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5. Cap. Von einigen wässerigen

Sind nun die Früchte in etwas erwachsen,
so muß man Ziegel-Steine, Schiefer oder Bre-
ter unterlegen, damit sie an der blossen Erde nicht
schäbicht und unförmlich werden, auf welche Art
sie auch besser reifen können.

Man kan auch zuweilen die Frucht umkeh-
ren, damit der unterste Theil auch von der Son-
nen kan bestrahlet und die äusserliche Schale reif
gemachet werden; aber man muß bey dem Um-
wenden behutsam damit umgehen, damit sie nicht
von den Stielen abgebrochen oder alzusehr verdre-
het werden.

Was die Flaschen-Kürbse, Hercules-Keile
und andere fremde Sorten anlanget, so ist es bes-
ser, wenn man sie an einem Geländer anziehet,
damit sie desto besser reifen können, weil sie ohne
dies in unserem Climate in manchen Jahren lang-
sam oder auch wohl gar nicht reif werden. Die-
se Sorten muß man vorher im Merze in einem
Mist-Bette in Körben oder Garten-Scherben trei-
ben, wie bey den Gurken und Melonen die Be-
schreibung gegeben worden, und wenn man gar
keine Fröste besorget, können sie heraus genom-
men und in den Gärten gepflanzet werden, als-
denn werden sie gewiß zu ihrer Zeitigung gelan-
gen. Die Kürbis-Kern überhaupt halten sich 5,
6, 7 und mehr Jahre, und werden ordentlicher
Weise im April gestecket.

Jch habe auch vor gut befunden, welches
ich in andern Garten-Büchern gelesen, daß man,
wenn man sie nicht alle Tage begiessen wil, einen

Topf
5. Cap. Von einigen waͤſſerigen

Sind nun die Fruͤchte in etwas erwachſen,
ſo muß man Ziegel-Steine, Schiefer oder Bre-
ter unterlegen, damit ſie an der bloſſen Erde nicht
ſchaͤbicht und unfoͤrmlich werden, auf welche Art
ſie auch beſſer reifen koͤnnen.

Man kan auch zuweilen die Frucht umkeh-
ren, damit der unterſte Theil auch von der Son-
nen kan beſtrahlet und die aͤuſſerliche Schale reif
gemachet werden; aber man muß bey dem Um-
wenden behutſam damit umgehen, damit ſie nicht
von den Stielen abgebrochen oder alzuſehr verdre-
het werden.

Was die Flaſchen-Kuͤrbſe, Hercules-Keile
und andere fremde Sorten anlanget, ſo iſt es beſ-
ſer, wenn man ſie an einem Gelaͤnder anziehet,
damit ſie deſto beſſer reifen koͤnnen, weil ſie ohne
dies in unſerem Climate in manchen Jahren lang-
ſam oder auch wohl gar nicht reif werden. Die-
ſe Sorten muß man vorher im Merze in einem
Miſt-Bette in Koͤrben oder Garten-Scherben trei-
ben, wie bey den Gurken und Melonen die Be-
ſchreibung gegeben worden, und wenn man gar
keine Froͤſte beſorget, koͤnnen ſie heraus genom-
men und in den Gaͤrten gepflanzet werden, als-
denn werden ſie gewiß zu ihrer Zeitigung gelan-
gen. Die Kuͤrbis-Kern uͤberhaupt halten ſich 5,
6, 7 und mehr Jahre, und werden ordentlicher
Weiſe im April geſtecket.

Jch habe auch vor gut befunden, welches
ich in andern Garten-Buͤchern geleſen, daß man,
wenn man ſie nicht alle Tage begieſſen wil, einen

Topf
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[174/0184] 5. Cap. Von einigen waͤſſerigen Sind nun die Fruͤchte in etwas erwachſen, ſo muß man Ziegel-Steine, Schiefer oder Bre- ter unterlegen, damit ſie an der bloſſen Erde nicht ſchaͤbicht und unfoͤrmlich werden, auf welche Art ſie auch beſſer reifen koͤnnen. Man kan auch zuweilen die Frucht umkeh- ren, damit der unterſte Theil auch von der Son- nen kan beſtrahlet und die aͤuſſerliche Schale reif gemachet werden; aber man muß bey dem Um- wenden behutſam damit umgehen, damit ſie nicht von den Stielen abgebrochen oder alzuſehr verdre- het werden. Was die Flaſchen-Kuͤrbſe, Hercules-Keile und andere fremde Sorten anlanget, ſo iſt es beſ- ſer, wenn man ſie an einem Gelaͤnder anziehet, damit ſie deſto beſſer reifen koͤnnen, weil ſie ohne dies in unſerem Climate in manchen Jahren lang- ſam oder auch wohl gar nicht reif werden. Die- ſe Sorten muß man vorher im Merze in einem Miſt-Bette in Koͤrben oder Garten-Scherben trei- ben, wie bey den Gurken und Melonen die Be- ſchreibung gegeben worden, und wenn man gar keine Froͤſte beſorget, koͤnnen ſie heraus genom- men und in den Gaͤrten gepflanzet werden, als- denn werden ſie gewiß zu ihrer Zeitigung gelan- gen. Die Kuͤrbis-Kern uͤberhaupt halten ſich 5, 6, 7 und mehr Jahre, und werden ordentlicher Weiſe im April geſtecket. Jch habe auch vor gut befunden, welches ich in andern Garten-Buͤchern geleſen, daß man, wenn man ſie nicht alle Tage begieſſen wil, einen Topf

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/184>, abgerufen am 25.11.2024.