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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Küchen-Kräutern.
wegen ihrer Schwere und annoch in sich haben-
den Feuchtigkeit auf einander legen und leicht ver-
faulen. Jst das Stroh auf den Boden recht dür-
re geworden, so wird der Same heraus gedroschen
und in das reine gebracht. Der erste Same,
welcher in einer Butte oder Kübel ausgeklopfet
worden, wird auf ein Tuch gethan, und gleichfals
an einem recht luftigen Orte auf den Boden aus-
gebreitet: denn so lange als er nicht recht dürre
und trucken geworden ist, darf man ihn durchaus
nicht zusammen schütten, sonst kommen Würmer
und Maden in den Säcken drein, spinnen und
ziehen die Körner in Klümper ganz zusammen,
daß hernachmalen der Samen gar nicht zum säen
zu gebrauchen ist. Um deßwillen muß man über-
haupt unterweilen nach dem Samen säen, und
wenn man nur einige zusammengezogene Klum-
pen darinnen gewahr wird, muß man denselben
in ein enges Sieb thun und sanfte durchlaufen
lassen, so werden die Klümper zurük bleiben, wel-
che hernach weggeschmissen werden. Der gute
Same wird hierauf abermal einige Tage auf einem
Tuche ausgebreitet, und wiederum in die Säcke
gethan, doch müssen dieselben zuvor umgewendet
und wohl ausgeklopfet werden, weil die Maden
sich mit in ihrem Gespinste inwendig feste anklam-
mern. Man darf auch die Stengel nicht so lan-
ge auf den Boden stehen lassen, indem die Mäuse
den Samen gerne angehen.

§. 2.

Der Winter-Sallat, Winter-Lattich-

oder
A 4

Kuͤchen-Kraͤutern.
wegen ihrer Schwere und annoch in ſich haben-
den Feuchtigkeit auf einander legen und leicht ver-
faulen. Jſt das Stroh auf den Boden recht duͤr-
re geworden, ſo wird der Same heraus gedroſchen
und in das reine gebracht. Der erſte Same,
welcher in einer Butte oder Kuͤbel ausgeklopfet
worden, wird auf ein Tuch gethan, und gleichfals
an einem recht luftigen Orte auf den Boden aus-
gebreitet: denn ſo lange als er nicht recht duͤrre
und trucken geworden iſt, darf man ihn durchaus
nicht zuſammen ſchuͤtten, ſonſt kommen Wuͤrmer
und Maden in den Saͤcken drein, ſpinnen und
ziehen die Koͤrner in Kluͤmper ganz zuſammen,
daß hernachmalen der Samen gar nicht zum ſaͤen
zu gebrauchen iſt. Um deßwillen muß man uͤber-
haupt unterweilen nach dem Samen ſaͤen, und
wenn man nur einige zuſammengezogene Klum-
pen darinnen gewahr wird, muß man denſelben
in ein enges Sieb thun und ſanfte durchlaufen
laſſen, ſo werden die Kluͤmper zuruͤk bleiben, wel-
che hernach weggeſchmiſſen werden. Der gute
Same wird hierauf abermal einige Tage auf einem
Tuche ausgebreitet, und wiederum in die Saͤcke
gethan, doch muͤſſen dieſelben zuvor umgewendet
und wohl ausgeklopfet werden, weil die Maden
ſich mit in ihrem Geſpinſte inwendig feſte anklam-
mern. Man darf auch die Stengel nicht ſo lan-
ge auf den Boden ſtehen laſſen, indem die Maͤuſe
den Samen gerne angehen.

§. 2.

Der Winter-Sallat, Winter-Lattich-

oder
A 4
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[7/0017] Kuͤchen-Kraͤutern. wegen ihrer Schwere und annoch in ſich haben- den Feuchtigkeit auf einander legen und leicht ver- faulen. Jſt das Stroh auf den Boden recht duͤr- re geworden, ſo wird der Same heraus gedroſchen und in das reine gebracht. Der erſte Same, welcher in einer Butte oder Kuͤbel ausgeklopfet worden, wird auf ein Tuch gethan, und gleichfals an einem recht luftigen Orte auf den Boden aus- gebreitet: denn ſo lange als er nicht recht duͤrre und trucken geworden iſt, darf man ihn durchaus nicht zuſammen ſchuͤtten, ſonſt kommen Wuͤrmer und Maden in den Saͤcken drein, ſpinnen und ziehen die Koͤrner in Kluͤmper ganz zuſammen, daß hernachmalen der Samen gar nicht zum ſaͤen zu gebrauchen iſt. Um deßwillen muß man uͤber- haupt unterweilen nach dem Samen ſaͤen, und wenn man nur einige zuſammengezogene Klum- pen darinnen gewahr wird, muß man denſelben in ein enges Sieb thun und ſanfte durchlaufen laſſen, ſo werden die Kluͤmper zuruͤk bleiben, wel- che hernach weggeſchmiſſen werden. Der gute Same wird hierauf abermal einige Tage auf einem Tuche ausgebreitet, und wiederum in die Saͤcke gethan, doch muͤſſen dieſelben zuvor umgewendet und wohl ausgeklopfet werden, weil die Maden ſich mit in ihrem Geſpinſte inwendig feſte anklam- mern. Man darf auch die Stengel nicht ſo lan- ge auf den Boden ſtehen laſſen, indem die Maͤuſe den Samen gerne angehen. §. 2. Der Winter-Sallat, Winter-Lattich- oder A 4

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/17>, abgerufen am 24.11.2024.