Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

5. Cap. Von einigen wässerigen
Diese Körbe lässet man so lange an diesem Orte
stehen, bis man keine Wärme mehr in dem Mist-
Bette spüret.

Die in den Körben aufgegangenen und her-
vorgewachsenen Gurken-Pflantzen, wenn sie zwey
Blätter erreichet haben und darinne zu dicke ste-
hen, müssen verzogen und in einem jeden Korbe
nur 3 bis 4 Pflanzen, nachdem die Fenster breit
oder schmal sind, gelassen werden.

Das Begiessen ist hierbey auch nöthig zu beo-
bachten, doch muß das kalte Wasser, welches man
hierzu gebrauchen wil, vorher mit warmen vermi-
schet und temperirt werden.

Jst nun die Wärme in dem Mist-Bette bin-
nen 6 bis 7 Wochen hinweg, so wird das andere
auf eben diese nemliche Art, wie bey dem ersten
geschehen, zurechte gemachet. Man läst es gleich-
fals einige Tage liegen, bis ihm die stärckste Wär-
me und Broden vergangen ist, alsdenn werden die
Körbe von dem ersten Treib-Bette heraus gehoben
und in das neue eingesetzt, in welchem sie stehen
bleiben, bis sie ihre Früchte hervor bringen. Die
Körbe verfaulen alsdann darinnen, und die Wur-
zeln wachsen hindurch, und suchen in der dem Mist-
Bette befindlichen Erde ihre Nahrung.

Wenn die Gurken-Pflanzen das 4te bis 6te
Blat in ihrem Wachsthum erreichet haben, so
werden sie abermal verzogen; doch so, daß die be-
sten und stärcksten Pflantzen darinnen stehen blei-
ben.

Man

5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
Dieſe Koͤrbe laͤſſet man ſo lange an dieſem Orte
ſtehen, bis man keine Waͤrme mehr in dem Miſt-
Bette ſpuͤret.

Die in den Koͤrben aufgegangenen und her-
vorgewachſenen Gurken-Pflantzen, wenn ſie zwey
Blaͤtter erreichet haben und darinne zu dicke ſte-
hen, muͤſſen verzogen und in einem jeden Korbe
nur 3 bis 4 Pflanzen, nachdem die Fenſter breit
oder ſchmal ſind, gelaſſen werden.

Das Begieſſen iſt hierbey auch noͤthig zu beo-
bachten, doch muß das kalte Waſſer, welches man
hierzu gebrauchen wil, vorher mit warmen vermi-
ſchet und temperirt werden.

Jſt nun die Waͤrme in dem Miſt-Bette bin-
nen 6 bis 7 Wochen hinweg, ſo wird das andere
auf eben dieſe nemliche Art, wie bey dem erſten
geſchehen, zurechte gemachet. Man laͤſt es gleich-
fals einige Tage liegen, bis ihm die ſtaͤrckſte Waͤr-
me und Broden vergangen iſt, alsdenn werden die
Koͤrbe von dem erſten Treib-Bette heraus gehoben
und in das neue eingeſetzt, in welchem ſie ſtehen
bleiben, bis ſie ihre Fruͤchte hervor bringen. Die
Koͤrbe verfaulen alsdann darinnen, und die Wur-
zeln wachſen hindurch, und ſuchen in der dem Miſt-
Bette befindlichen Erde ihre Nahrung.

Wenn die Gurken-Pflanzen das 4te bis 6te
Blat in ihrem Wachsthum erreichet haben, ſo
werden ſie abermal verzogen; doch ſo, daß die be-
ſten und ſtaͤrckſten Pflantzen darinnen ſtehen blei-
ben.

Man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0166" n="156"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">5. Cap. Von einigen wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erigen</hi></fw><lb/>
Die&#x017F;e Ko&#x0364;rbe la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et man &#x017F;o lange an die&#x017F;em Orte<lb/>
&#x017F;tehen, bis man keine Wa&#x0364;rme mehr in dem Mi&#x017F;t-<lb/>
Bette &#x017F;pu&#x0364;ret.</p><lb/>
          <p>Die in den Ko&#x0364;rben aufgegangenen und her-<lb/>
vorgewach&#x017F;enen Gurken-Pflantzen, wenn &#x017F;ie zwey<lb/>
Bla&#x0364;tter erreichet haben und darinne zu dicke &#x017F;te-<lb/>
hen, mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en verzogen und in einem jeden Korbe<lb/>
nur 3 bis 4 Pflanzen, nachdem die Fen&#x017F;ter breit<lb/>
oder &#x017F;chmal &#x017F;ind, gela&#x017F;&#x017F;en werden.</p><lb/>
          <p>Das Begie&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t hierbey auch no&#x0364;thig zu beo-<lb/>
bachten, doch muß das kalte Wa&#x017F;&#x017F;er, welches man<lb/>
hierzu gebrauchen wil, vorher mit warmen vermi-<lb/>
&#x017F;chet und temperirt werden.</p><lb/>
          <p>J&#x017F;t nun die Wa&#x0364;rme in dem Mi&#x017F;t-Bette bin-<lb/>
nen 6 bis 7 Wochen hinweg, &#x017F;o wird das andere<lb/>
auf eben die&#x017F;e nemliche Art, wie bey dem er&#x017F;ten<lb/>
ge&#x017F;chehen, zurechte gemachet. Man la&#x0364;&#x017F;t es gleich-<lb/>
fals einige Tage liegen, bis ihm die &#x017F;ta&#x0364;rck&#x017F;te Wa&#x0364;r-<lb/>
me und Broden vergangen i&#x017F;t, alsdenn werden die<lb/>
Ko&#x0364;rbe von dem er&#x017F;ten Treib-Bette heraus gehoben<lb/>
und in das neue einge&#x017F;etzt, in welchem &#x017F;ie &#x017F;tehen<lb/>
bleiben, bis &#x017F;ie ihre Fru&#x0364;chte hervor bringen. Die<lb/>
Ko&#x0364;rbe verfaulen alsdann darinnen, und die Wur-<lb/>
zeln wach&#x017F;en hindurch, und &#x017F;uchen in der dem Mi&#x017F;t-<lb/>
Bette befindlichen Erde ihre Nahrung.</p><lb/>
          <p>Wenn die Gurken-Pflanzen das 4te bis 6te<lb/>
Blat in ihrem Wachsthum erreichet haben, &#x017F;o<lb/>
werden &#x017F;ie abermal verzogen; doch &#x017F;o, daß die be-<lb/>
&#x017F;ten und &#x017F;ta&#x0364;rck&#x017F;ten Pflantzen darinnen &#x017F;tehen blei-<lb/>
ben.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[156/0166] 5. Cap. Von einigen waͤſſerigen Dieſe Koͤrbe laͤſſet man ſo lange an dieſem Orte ſtehen, bis man keine Waͤrme mehr in dem Miſt- Bette ſpuͤret. Die in den Koͤrben aufgegangenen und her- vorgewachſenen Gurken-Pflantzen, wenn ſie zwey Blaͤtter erreichet haben und darinne zu dicke ſte- hen, muͤſſen verzogen und in einem jeden Korbe nur 3 bis 4 Pflanzen, nachdem die Fenſter breit oder ſchmal ſind, gelaſſen werden. Das Begieſſen iſt hierbey auch noͤthig zu beo- bachten, doch muß das kalte Waſſer, welches man hierzu gebrauchen wil, vorher mit warmen vermi- ſchet und temperirt werden. Jſt nun die Waͤrme in dem Miſt-Bette bin- nen 6 bis 7 Wochen hinweg, ſo wird das andere auf eben dieſe nemliche Art, wie bey dem erſten geſchehen, zurechte gemachet. Man laͤſt es gleich- fals einige Tage liegen, bis ihm die ſtaͤrckſte Waͤr- me und Broden vergangen iſt, alsdenn werden die Koͤrbe von dem erſten Treib-Bette heraus gehoben und in das neue eingeſetzt, in welchem ſie ſtehen bleiben, bis ſie ihre Fruͤchte hervor bringen. Die Koͤrbe verfaulen alsdann darinnen, und die Wur- zeln wachſen hindurch, und ſuchen in der dem Miſt- Bette befindlichen Erde ihre Nahrung. Wenn die Gurken-Pflanzen das 4te bis 6te Blat in ihrem Wachsthum erreichet haben, ſo werden ſie abermal verzogen; doch ſo, daß die be- ſten und ſtaͤrckſten Pflantzen darinnen ſtehen blei- ben. Man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/166
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/166>, abgerufen am 22.11.2024.