Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.5. Cap. Von einigen wässerigen rauche. Alle diese Sorten, wenn man sie zumSamen liegen läst, werden erstlich Citronengelbe, und endlich Pomeranzenfarbig. Daß aber die weissen Gurken truckner und milder sind, auch ei- nen Vorzug am Geschmack haben, hat wohl seine Richtigkeit, obschon die gemeinen Leute solche im Kaufe nicht annehmen wollen, um deßwillen sie auch bey uns ganz abgekommen sind. Wie die Mist-Bette zu der frühzeitigen Er- Erziehung in dem Mist- Bette. Erstlich bekümmert man sich in dem langsa- Zu Anfange des Februars lässet man frischen Zwischen den Fenstern und der Erde muß zum wenn
5. Cap. Von einigen waͤſſerigen rauche. Alle dieſe Sorten, wenn man ſie zumSamen liegen laͤſt, werden erſtlich Citronengelbe, und endlich Pomeranzenfarbig. Daß aber die weiſſen Gurken truckner und milder ſind, auch ei- nen Vorzug am Geſchmack haben, hat wohl ſeine Richtigkeit, obſchon die gemeinen Leute ſolche im Kaufe nicht annehmen wollen, um deßwillen ſie auch bey uns ganz abgekommen ſind. Wie die Miſt-Bette zu der fruͤhzeitigen Er- Erziehung in dem Miſt- Bette. Erſtlich bekuͤmmert man ſich in dem langſa- Zu Anfange des Februars laͤſſet man friſchen Zwiſchen den Fenſtern und der Erde muß zum wenn
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5. Cap. Von einigen waͤſſerigen
rauche. Alle dieſe Sorten, wenn man ſie zum
Samen liegen laͤſt, werden erſtlich Citronengelbe,
und endlich Pomeranzenfarbig. Daß aber die
weiſſen Gurken truckner und milder ſind, auch ei-
nen Vorzug am Geſchmack haben, hat wohl ſeine
Richtigkeit, obſchon die gemeinen Leute ſolche im
Kaufe nicht annehmen wollen, um deßwillen ſie
auch bey uns ganz abgekommen ſind.
Wie die Miſt-Bette zu der fruͤhzeitigen Er-
ziehung der Gurken ſollen angeleget werden, iſt
oben p. 44. im dritten Theile ſchon beſchrieben
worden.
Erſtlich bekuͤmmert man ſich in dem langſa-
men Herbſt darum, daß hierzu zum wenigſten
zwey Miſt-Bette angeleget werden, welche mit
Bretern wohl gefuͤttert, und oben mit einem Ra-
men verſehen ſeyn muͤſſen, in welchen die Fenſter
wohl eingepaſſet worden.
Zu Anfange des Februars laͤſſet man friſchen
Pferde-Miſt, welcher kaum aus den Staͤllen ge-
kommen, herbey ſchaffen, und bringet ſolchen, wie
oben bereits angegeben worden, in die Treib-Bet-
te. Auf dieſen wird eine vorhero zubereitete Er-
de 9. bis 12. Zol hoch gebracht, welche mit dem Re-
chen fein gleich und eben muß gemachet werden.
Zwiſchen den Fenſtern und der Erde muß zum
wenigſten einen Schuh hoch Raum in dem Miſt-
Bette bleiben, daß die Gurken zu ihrem Wachs-
thum Luft und Platz haben moͤgen, auch damit
ihre aufſchieſſenden Ranken und Blaͤtter an den
Fenſtern, an welche ſie ſich anzulegen pflegen,
wenn
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