Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Bohnen und Erbsen.
wohl bald etwas näher, bald aber auch etwas
weiter, welches man im Hineinwerfen nicht so ge-
nau haben kan, zu liegen kommen, woran auch so
viel nicht gelegen ist. Denn ob auch gleich
zwey oder drey Bohnen unterweilen an einander
zu liegen kommen solten, so thut ihnen solches
doch keinen Schaden. Alsdenn werden wieder-
um zwey andere Furchen gepflüget, und aber-
mal die Bohnen hinein geworfen, bis man auf
solche Art mit dem ganzen Lande fertig ist. Es
müssen auch beständig zwey auch wohl drey Per-
sonen hinter dem Ackermann hergehen, damit das
Pflügen und Säen zu gleicher Zeit fertig wird.
Alsdenn muß das Land fein gleich mit der Ege be-
strichen werden. Diese zwey Furchen geben zwi-
schen den gesäeten Bohnen einen Raum von an-
derthalb Schuhen, daß man ganz bequem hin-
durch gehen, und das hervorgewachsene Unkraut
mit einer breiten Jäte-Hacke reinigen kan.

Wenn auch gleich ein Brach-Acker unreine
seyn solte, so können dennoch dergleichen Bohnen
darauf gebracht werden, weil solche den Sommer
über ein oder zweymal mit den breiten Hacken müs-
sen gereiniget werden.

Diese Arbeit stellet eine ordentliche Brache
oder Rure vor, und sobald als diese Bohnen ein-
geerndet sind, wird der Acker von einander gepflü-
get und vor oder nach Michaelis mit Winter-Ro-
cken bestellet.

Die

Bohnen und Erbſen.
wohl bald etwas naͤher, bald aber auch etwas
weiter, welches man im Hineinwerfen nicht ſo ge-
nau haben kan, zu liegen kommen, woran auch ſo
viel nicht gelegen iſt. Denn ob auch gleich
zwey oder drey Bohnen unterweilen an einander
zu liegen kommen ſolten, ſo thut ihnen ſolches
doch keinen Schaden. Alsdenn werden wieder-
um zwey andere Furchen gepfluͤget, und aber-
mal die Bohnen hinein geworfen, bis man auf
ſolche Art mit dem ganzen Lande fertig iſt. Es
muͤſſen auch beſtaͤndig zwey auch wohl drey Per-
ſonen hinter dem Ackermann hergehen, damit das
Pfluͤgen und Saͤen zu gleicher Zeit fertig wird.
Alsdenn muß das Land fein gleich mit der Ege be-
ſtrichen werden. Dieſe zwey Furchen geben zwi-
ſchen den geſaͤeten Bohnen einen Raum von an-
derthalb Schuhen, daß man ganz bequem hin-
durch gehen, und das hervorgewachſene Unkraut
mit einer breiten Jaͤte-Hacke reinigen kan.

Wenn auch gleich ein Brach-Acker unreine
ſeyn ſolte, ſo koͤnnen dennoch dergleichen Bohnen
darauf gebracht werden, weil ſolche den Sommer
uͤber ein oder zweymal mit den breiten Hacken muͤſ-
ſen gereiniget werden.

Dieſe Arbeit ſtellet eine ordentliche Brache
oder Rure vor, und ſobald als dieſe Bohnen ein-
geerndet ſind, wird der Acker von einander gepfluͤ-
get und vor oder nach Michaelis mit Winter-Ro-
cken beſtellet.

Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0151" n="141"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Bohnen und Erb&#x017F;en.</hi></fw><lb/>
wohl bald etwas na&#x0364;her, bald aber auch etwas<lb/>
weiter, welches man im Hineinwerfen nicht &#x017F;o ge-<lb/>
nau haben kan, zu liegen kommen, woran auch &#x017F;o<lb/>
viel nicht gelegen i&#x017F;t. Denn ob auch gleich<lb/>
zwey oder drey Bohnen unterweilen an einander<lb/>
zu liegen kommen &#x017F;olten, &#x017F;o thut ihnen &#x017F;olches<lb/>
doch keinen Schaden. Alsdenn werden wieder-<lb/>
um zwey andere Furchen gepflu&#x0364;get, und aber-<lb/>
mal die Bohnen hinein geworfen, bis man auf<lb/>
&#x017F;olche Art mit dem ganzen Lande fertig i&#x017F;t. Es<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en auch be&#x017F;ta&#x0364;ndig zwey auch wohl drey Per-<lb/>
&#x017F;onen hinter dem Ackermann hergehen, damit das<lb/>
Pflu&#x0364;gen und Sa&#x0364;en zu gleicher Zeit fertig wird.<lb/>
Alsdenn muß das Land fein gleich mit der Ege be-<lb/>
&#x017F;trichen werden. Die&#x017F;e zwey Furchen geben zwi-<lb/>
&#x017F;chen den ge&#x017F;a&#x0364;eten Bohnen einen Raum von an-<lb/>
derthalb Schuhen, daß man ganz bequem hin-<lb/>
durch gehen, und das hervorgewach&#x017F;ene Unkraut<lb/>
mit einer breiten Ja&#x0364;te-Hacke reinigen kan.</p><lb/>
          <p>Wenn auch gleich ein Brach-Acker unreine<lb/>
&#x017F;eyn &#x017F;olte, &#x017F;o ko&#x0364;nnen dennoch dergleichen Bohnen<lb/>
darauf gebracht werden, weil &#x017F;olche den Sommer<lb/>
u&#x0364;ber ein oder zweymal mit den breiten Hacken mu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en gereiniget werden.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;e Arbeit &#x017F;tellet eine ordentliche Brache<lb/>
oder Rure vor, und &#x017F;obald als die&#x017F;e Bohnen ein-<lb/>
geerndet &#x017F;ind, wird der Acker von einander gepflu&#x0364;-<lb/>
get und vor oder nach Michaelis mit Winter-Ro-<lb/>
cken be&#x017F;tellet.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[141/0151] Bohnen und Erbſen. wohl bald etwas naͤher, bald aber auch etwas weiter, welches man im Hineinwerfen nicht ſo ge- nau haben kan, zu liegen kommen, woran auch ſo viel nicht gelegen iſt. Denn ob auch gleich zwey oder drey Bohnen unterweilen an einander zu liegen kommen ſolten, ſo thut ihnen ſolches doch keinen Schaden. Alsdenn werden wieder- um zwey andere Furchen gepfluͤget, und aber- mal die Bohnen hinein geworfen, bis man auf ſolche Art mit dem ganzen Lande fertig iſt. Es muͤſſen auch beſtaͤndig zwey auch wohl drey Per- ſonen hinter dem Ackermann hergehen, damit das Pfluͤgen und Saͤen zu gleicher Zeit fertig wird. Alsdenn muß das Land fein gleich mit der Ege be- ſtrichen werden. Dieſe zwey Furchen geben zwi- ſchen den geſaͤeten Bohnen einen Raum von an- derthalb Schuhen, daß man ganz bequem hin- durch gehen, und das hervorgewachſene Unkraut mit einer breiten Jaͤte-Hacke reinigen kan. Wenn auch gleich ein Brach-Acker unreine ſeyn ſolte, ſo koͤnnen dennoch dergleichen Bohnen darauf gebracht werden, weil ſolche den Sommer uͤber ein oder zweymal mit den breiten Hacken muͤſ- ſen gereiniget werden. Dieſe Arbeit ſtellet eine ordentliche Brache oder Rure vor, und ſobald als dieſe Bohnen ein- geerndet ſind, wird der Acker von einander gepfluͤ- get und vor oder nach Michaelis mit Winter-Ro- cken beſtellet. Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/151
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/151>, abgerufen am 22.11.2024.