Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.Küchen-Kräutern. Jst der Sallat auf den Beeten eines Pfen- Wer beständig von dem Frühjahre an bis Wer aber ein grosser Liebhaber von dieser gesun- A 3
Kuͤchen-Kraͤutern. Jſt der Sallat auf den Beeten eines Pfen- Wer beſtaͤndig von dem Fruͤhjahre an bis Wer aber ein groſſer Liebhaber von dieſer geſun- A 3
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Kuͤchen-Kraͤutern.
Jſt der Sallat auf den Beeten eines Pfen-
nigs gros in ſeine Blaͤtter gewachſen, ſo muß er
nach und nach und zwar alſo, daß kein Staͤudlein
das andere mit den Blaͤttern beruͤhret, mit einem
Meſſer an den Wurzeln abgeſtochen werden, da-
mit diejenigen, welche man auſ dem Lande ſtehen
laͤßt und welche man zu Haͤuptern haben wil,
Raum bekommen. Dieſes iſt hierbey wohl zu
merken, denn wenn die Sallat-Pflanzen einen Zol
hoch in ihre Blaͤtter gewachſen, und 8. Tage zu
dicke an einander ſtehen bleiben, ſo widerſchlagen
ſie, wovon im erſten Theile p. 97. kan nachgeſehen
werden. Und wenn dieſes Durchſtechen nicht
beſtaͤndig geſchiehet, ſo werden nimmermehr Haͤu-
pter daraus wachſen, ſondern ſie ſchieſſen zeitig in
die Hoͤhe und in die Samen-Stengel. Sobald
alſo die Stauden abermal ſo viel erwachſen ſind,
daß ſie mit ihren Blaͤttern an einander reichen,
ſo muͤſſen ſie wiederum durchſtochen werden.
Dieſes muß man ſo lange wiederholen, biß ſie ei-
nen oder auch einen halben Schuh weit von ein-
ander ſtehen, nachdem es die Arten verlangen, wo-
von ich albereits oben Erinnerung gethan habe.
Wer beſtaͤndig von dem Fruͤhjahre an bis
gegen den Winter Sallat-Haͤupter haben wil,
muß alle 14. Tage oder auch alle 4. Wochen bis
kurz vor Jacobi ein friſches Beet beſtellen, und
die Staͤudlein zu gehoͤriger Zeit verpflanzen laſ-
ſen, welches leztere zum Haͤupterſchlieſſen bis ge-
gen Michaelis geſchehen kan.
Wer aber ein groſſer Liebhaber von dieſer
geſun-
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