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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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Bohnen und Erbsen.
rer mit der Erde aus den Scherben oder Kasten
ausheben, und im Garten auf ein Beet, wie oben
beschrieben worden, verpflanzen. Wer hiervon
ein Liebhaber ist, und sich damit beschäftigen, und
wie die Katzen mit ihren Jungen hin und wieder
schleppen wil, der kan es thun; es wird aber ge-
wiß hiervon wenig Nutzen zu hoffen seyn, und
ist vielmehr als ein Vergnügen vor einen Liebha-
ber, welcher nichts zu thun hat, anzusehen. Von
der Englischen frühesten Franz-Phaseole siehe in
meinen gemischten Schristen p. 63.

§. 4.Von den
Erbs-Boh-
nen.

Es werden auch die kleinen weissen Erbs-
Bohnen, Eyer-Bohnen, Prinzeßin-Boh-
nen,
Phaseolus minor, sive smilax hortensis
minor, C. B.
welche ebenfals wie die vorigen
nicht dörfen gestengelt werden, in unsern Erfur-
tischen Feldern stark gezeuget, und viele Aecker da-
mit bestellet. Es bringen die hiesigen Einwohner
solche mehren theils auf Aecker, welche Brache lie-
gen solten, welche sie in dem späten Herbst mit
drey Pferden hierzu ackern und zugleich mit der
grossen Ege zu überfahren pflegen, wobey sie es
beruhen lassen bis zur Bestelzeit zu Ende des
Aprils, sonderlich wenn keine Fröste mehr zu
besorgen sind. Alsdenn machen sie mit einer klei-
nen Hacke kleine Grüblein zwey bis drey Zol tief
und anderthalb Schuhe weit von einander, und
werfen in ein jedes 3. bis 4. Bohnen, jedoch daß
sie nicht an einander zu liegen kommen, sondern
darzwischen ein Raum von 1. bis 2. Zoll bleibet.
Hierauf werden die Grüblein mit Hülfe der brei-

ten

Bohnen und Erbſen.
rer mit der Erde aus den Scherben oder Kaſten
ausheben, und im Garten auf ein Beet, wie oben
beſchrieben worden, verpflanzen. Wer hiervon
ein Liebhaber iſt, und ſich damit beſchaͤftigen, und
wie die Katzen mit ihren Jungen hin und wieder
ſchleppen wil, der kan es thun; es wird aber ge-
wiß hiervon wenig Nutzen zu hoffen ſeyn, und
iſt vielmehr als ein Vergnuͤgen vor einen Liebha-
ber, welcher nichts zu thun hat, anzuſehen. Von
der Engliſchen fruͤheſten Franz-Phaſeole ſiehe in
meinen gemiſchten Schriſten p. 63.

§. 4.Von den
Erbs-Boh-
nen.

Es werden auch die kleinen weiſſen Erbs-
Bohnen, Eyer-Bohnen, Prinzeßin-Boh-
nen,
Phaſeolus minor, ſive ſmilax hortenſis
minor, C. B.
welche ebenfals wie die vorigen
nicht doͤrfen geſtengelt werden, in unſern Erfur-
tiſchen Feldern ſtark gezeuget, und viele Aecker da-
mit beſtellet. Es bringen die hieſigen Einwohner
ſolche mehren theils auf Aecker, welche Brache lie-
gen ſolten, welche ſie in dem ſpaͤten Herbſt mit
drey Pferden hierzu ackern und zugleich mit der
groſſen Ege zu uͤberfahren pflegen, wobey ſie es
beruhen laſſen bis zur Beſtelzeit zu Ende des
Aprils, ſonderlich wenn keine Froͤſte mehr zu
beſorgen ſind. Alsdenn machen ſie mit einer klei-
nen Hacke kleine Gruͤblein zwey bis drey Zol tief
und anderthalb Schuhe weit von einander, und
werfen in ein jedes 3. bis 4. Bohnen, jedoch daß
ſie nicht an einander zu liegen kommen, ſondern
darzwiſchen ein Raum von 1. bis 2. Zoll bleibet.
Hierauf werden die Gruͤblein mit Huͤlfe der brei-

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[139/0149] Bohnen und Erbſen. rer mit der Erde aus den Scherben oder Kaſten ausheben, und im Garten auf ein Beet, wie oben beſchrieben worden, verpflanzen. Wer hiervon ein Liebhaber iſt, und ſich damit beſchaͤftigen, und wie die Katzen mit ihren Jungen hin und wieder ſchleppen wil, der kan es thun; es wird aber ge- wiß hiervon wenig Nutzen zu hoffen ſeyn, und iſt vielmehr als ein Vergnuͤgen vor einen Liebha- ber, welcher nichts zu thun hat, anzuſehen. Von der Engliſchen fruͤheſten Franz-Phaſeole ſiehe in meinen gemiſchten Schriſten p. 63. §. 4. Es werden auch die kleinen weiſſen Erbs- Bohnen, Eyer-Bohnen, Prinzeßin-Boh- nen, Phaſeolus minor, ſive ſmilax hortenſis minor, C. B. welche ebenfals wie die vorigen nicht doͤrfen geſtengelt werden, in unſern Erfur- tiſchen Feldern ſtark gezeuget, und viele Aecker da- mit beſtellet. Es bringen die hieſigen Einwohner ſolche mehren theils auf Aecker, welche Brache lie- gen ſolten, welche ſie in dem ſpaͤten Herbſt mit drey Pferden hierzu ackern und zugleich mit der groſſen Ege zu uͤberfahren pflegen, wobey ſie es beruhen laſſen bis zur Beſtelzeit zu Ende des Aprils, ſonderlich wenn keine Froͤſte mehr zu beſorgen ſind. Alsdenn machen ſie mit einer klei- nen Hacke kleine Gruͤblein zwey bis drey Zol tief und anderthalb Schuhe weit von einander, und werfen in ein jedes 3. bis 4. Bohnen, jedoch daß ſie nicht an einander zu liegen kommen, ſondern darzwiſchen ein Raum von 1. bis 2. Zoll bleibet. Hierauf werden die Gruͤblein mit Huͤlfe der brei- ten

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/149>, abgerufen am 22.11.2024.