Das Unkraut muß darzwischen wohl umge- hacket und das Land fleißig gereiniget werden, wel- ches den Sommer über wohl 2 bis 3 mal, nachdem die Witterung ist, und viel Unkraut aufwächst, geschehen sol.
Wenn die Regen ausbleiben, muß man die Pflanzen zuweilen begiessen lassen. Sind diesel- ben etwas erwachsen, so bricht man die zwey un- tersten Blätter hinweg, denn sie dienen doch zu nichts, und häufelt hernachmalen die Erde an die Stengel an.
Jm Anfang des Junii nimt man die drey untersten Blätter wiederum hinweg, welche gleich- fals zu nichts dienen. Jmgleichen werden auf den Seiten alle Nebenschosse, welche in Stengel treiben wollen, nebst dem obersten Stengel ab- gebrochen, damit denen Blättern, welche man stehen lässet, die Nahrung nicht entzogen werde.
Zu Ende des Julii fängt man an die Blät- ter nach und nach abzunehmen, daß die Abbla- tung zu Ende des Septembers völlig geschehen ist. Die zurückgebliebenen Toback-Stengel er- frieren hernachmalen den Winter über auf dem Lande.
Die stärkesten Pflanzen erwehlet man zum Samenziehen und benimt ihnen gleich denen an- dern die Blätter, wie auch die Neben-Schosse, den mittelsten Schoß aber muß man daran lassen, solcher blühet und bringet den besten Samen.
Die abgebrochenen Blätter, wenn die gros- se Rippe bis zur Helfte des Blattes abgeschnitten
wor-
3. Cap. Von den
Das Unkraut muß darzwiſchen wohl umge- hacket und das Land fleißig gereiniget werden, wel- ches den Sommer uͤber wohl 2 bis 3 mal, nachdem die Witterung iſt, und viel Unkraut aufwaͤchſt, geſchehen ſol.
Wenn die Regen ausbleiben, muß man die Pflanzen zuweilen begieſſen laſſen. Sind dieſel- ben etwas erwachſen, ſo bricht man die zwey un- terſten Blaͤtter hinweg, denn ſie dienen doch zu nichts, und haͤufelt hernachmalen die Erde an die Stengel an.
Jm Anfang des Junii nimt man die drey unterſten Blaͤtter wiederum hinweg, welche gleich- fals zu nichts dienen. Jmgleichen werden auf den Seiten alle Nebenſchoſſe, welche in Stengel treiben wollen, nebſt dem oberſten Stengel ab- gebrochen, damit denen Blaͤttern, welche man ſtehen laͤſſet, die Nahrung nicht entzogen werde.
Zu Ende des Julii faͤngt man an die Blaͤt- ter nach und nach abzunehmen, daß die Abbla- tung zu Ende des Septembers voͤllig geſchehen iſt. Die zuruͤckgebliebenen Toback-Stengel er- frieren hernachmalen den Winter uͤber auf dem Lande.
Die ſtaͤrkeſten Pflanzen erwehlet man zum Samenziehen und benimt ihnen gleich denen an- dern die Blaͤtter, wie auch die Neben-Schoſſe, den mittelſten Schoß aber muß man daran laſſen, ſolcher bluͤhet und bringet den beſten Samen.
Die abgebrochenen Blaͤtter, wenn die groſ- ſe Rippe bis zur Helfte des Blattes abgeſchnitten
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3. Cap. Von den
Das Unkraut muß darzwiſchen wohl umge-
hacket und das Land fleißig gereiniget werden, wel-
ches den Sommer uͤber wohl 2 bis 3 mal, nachdem
die Witterung iſt, und viel Unkraut aufwaͤchſt,
geſchehen ſol.
Wenn die Regen ausbleiben, muß man die
Pflanzen zuweilen begieſſen laſſen. Sind dieſel-
ben etwas erwachſen, ſo bricht man die zwey un-
terſten Blaͤtter hinweg, denn ſie dienen doch zu
nichts, und haͤufelt hernachmalen die Erde an
die Stengel an.
Jm Anfang des Junii nimt man die drey
unterſten Blaͤtter wiederum hinweg, welche gleich-
fals zu nichts dienen. Jmgleichen werden auf
den Seiten alle Nebenſchoſſe, welche in Stengel
treiben wollen, nebſt dem oberſten Stengel ab-
gebrochen, damit denen Blaͤttern, welche man
ſtehen laͤſſet, die Nahrung nicht entzogen werde.
Zu Ende des Julii faͤngt man an die Blaͤt-
ter nach und nach abzunehmen, daß die Abbla-
tung zu Ende des Septembers voͤllig geſchehen
iſt. Die zuruͤckgebliebenen Toback-Stengel er-
frieren hernachmalen den Winter uͤber auf dem
Lande.
Die ſtaͤrkeſten Pflanzen erwehlet man zum
Samenziehen und benimt ihnen gleich denen an-
dern die Blaͤtter, wie auch die Neben-Schoſſe,
den mittelſten Schoß aber muß man daran laſſen,
ſolcher bluͤhet und bringet den beſten Samen.
Die abgebrochenen Blaͤtter, wenn die groſ-
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/138>, abgerufen am 16.02.2025.
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