Die wilden, welche man auf dem Felde und Rändern hin und wieder antrift, sind nicht zu ge- brauchen, indem ihre Stacheln und Dornen gleich aus und in die Höhe stehen. Hingegen sind die Stacheln an denen, welche ordentlich gebauet wer- den, häkelicht und unterwärts gerichtet. Diese blühen weiß, hingegen die wilden röthlicht.
Zur Aussaat wird der Same von den mitt- lern Stengel oder Cartätsche erwehlet, und im Frühjahre im April in eine vor den Winter wohl gegrabene und gedüngte Erde gesäet.
Wenn sie aufgegangen, muß das Jäten fleis- sig besorget werden. Man lässet die Pflanzen auf ihrem Beete stehen bis Bartholomäi, sodann werden sie ausgehoben, und auf ein wohlgegrabe- nes und nicht alzufettes Land anderthalb Schuh weit von einander in das Quadrat gepflanzet und begossen.
Wenn sie nun eingewurzelt sind und auf das folgende Frühjahr anfangen zu wachsen und in ihre Stengel zu treiben, müssen sie gleichfals vom Unkraute reinlich gehalten werden.
Das erste Jahr tragen sie nicht leicht ihre Bürsten, oder so sie ja welche bringen, so taugen sie nichts, aber im andern Jahre bringen sie de- ren genugsam hervor.
Sie bleiben den Winter über im Lande, und verlangen keiner ferneren Wartung, als daß man, wie gemeldet, kein Unkraut darzwischen lasse auf- kommen.
Wenn
Specerey-Fruͤchten.
Die wilden, welche man auf dem Felde und Raͤndern hin und wieder antrift, ſind nicht zu ge- brauchen, indem ihre Stacheln und Dornen gleich aus und in die Hoͤhe ſtehen. Hingegen ſind die Stacheln an denen, welche ordentlich gebauet wer- den, haͤkelicht und unterwaͤrts gerichtet. Dieſe bluͤhen weiß, hingegen die wilden roͤthlicht.
Zur Ausſaat wird der Same von den mitt- lern Stengel oder Cartaͤtſche erwehlet, und im Fruͤhjahre im April in eine vor den Winter wohl gegrabene und geduͤngte Erde geſaͤet.
Wenn ſie aufgegangen, muß das Jaͤten fleiſ- ſig beſorget werden. Man laͤſſet die Pflanzen auf ihrem Beete ſtehen bis Bartholomaͤi, ſodann werden ſie ausgehoben, und auf ein wohlgegrabe- nes und nicht alzufettes Land anderthalb Schuh weit von einander in das Quadrat gepflanzet und begoſſen.
Wenn ſie nun eingewurzelt ſind und auf das folgende Fruͤhjahr anfangen zu wachſen und in ihre Stengel zu treiben, muͤſſen ſie gleichfals vom Unkraute reinlich gehalten werden.
Das erſte Jahr tragen ſie nicht leicht ihre Buͤrſten, oder ſo ſie ja welche bringen, ſo taugen ſie nichts, aber im andern Jahre bringen ſie de- ren genugſam hervor.
Sie bleiben den Winter uͤber im Lande, und verlangen keiner ferneren Wartung, als daß man, wie gemeldet, kein Unkraut darzwiſchen laſſe auf- kommen.
Wenn
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Specerey-Fruͤchten.
Die wilden, welche man auf dem Felde und
Raͤndern hin und wieder antrift, ſind nicht zu ge-
brauchen, indem ihre Stacheln und Dornen gleich
aus und in die Hoͤhe ſtehen. Hingegen ſind die
Stacheln an denen, welche ordentlich gebauet wer-
den, haͤkelicht und unterwaͤrts gerichtet. Dieſe
bluͤhen weiß, hingegen die wilden roͤthlicht.
Zur Ausſaat wird der Same von den mitt-
lern Stengel oder Cartaͤtſche erwehlet, und im
Fruͤhjahre im April in eine vor den Winter wohl
gegrabene und geduͤngte Erde geſaͤet.
Wenn ſie aufgegangen, muß das Jaͤten fleiſ-
ſig beſorget werden. Man laͤſſet die Pflanzen
auf ihrem Beete ſtehen bis Bartholomaͤi, ſodann
werden ſie ausgehoben, und auf ein wohlgegrabe-
nes und nicht alzufettes Land anderthalb Schuh
weit von einander in das Quadrat gepflanzet und
begoſſen.
Wenn ſie nun eingewurzelt ſind und auf
das folgende Fruͤhjahr anfangen zu wachſen und
in ihre Stengel zu treiben, muͤſſen ſie gleichfals
vom Unkraute reinlich gehalten werden.
Das erſte Jahr tragen ſie nicht leicht ihre
Buͤrſten, oder ſo ſie ja welche bringen, ſo taugen
ſie nichts, aber im andern Jahre bringen ſie de-
ren genugſam hervor.
Sie bleiben den Winter uͤber im Lande, und
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/121>, abgerufen am 16.02.2025.
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