Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
3. Cap. Von den

Es erfordert der Same desselben ein Erd-
reich, worauf man pfleget Gerste und andere
Sommer-Früchte zu bestellen; jedoch muß das
Land eben so zubereitet, besäet und mit der Ege
bestrichen werden, wie bey den Hirsen ist ange-
geben worden; uur ist noch zu merken, daß der
Same nicht dörfe dicker gesäet werden, als daß
die Körner ohngefehr 3 Zol von einander zu lie-
gen kömmen.

Es wird diese Saat nur einmal gejätet,
wobey man es lässet bewenden, bis zur Ernden-
Zeit.

Wenn die Körner und das Stroh gelbe
werden, so ist es Zeit, solche abzuschneiden. Es
wird im übrigen wie mit dem Hirsen verfahren,
daß die Bindel zusammen auf einen Haufen ge-
leget werden, damit sie sich erwärmen, und her-
nach desto besser ausgedroschen werden können.

Es dienet dieser Same zu weiter nichts, als
daß die Canarien-Vögel damit gefüttert werden,
und die Kauf-Leute daher ihren Handel damit
treiben.

§. 10.
Vom Fen-
chel.

Mit dem gemeinen deutschen Fönchel
oder Fenchel,
Foeniculum vulgare germani-
cum, C. B. P. Foeniculum officinarum
wird
auch ein starkes negotium getrieben, und bringen
die Leute solchen Centnerweise aus Chursachsen
zu uns nach Erfurt.

Sie zeugen ihn auf freyem Felde, wie sie
aber mit dieser Bestellung eigentlich verfahren,

davon
3. Cap. Von den

Es erfordert der Same deſſelben ein Erd-
reich, worauf man pfleget Gerſte und andere
Sommer-Fruͤchte zu beſtellen; jedoch muß das
Land eben ſo zubereitet, beſaͤet und mit der Ege
beſtrichen werden, wie bey den Hirſen iſt ange-
geben worden; uur iſt noch zu merken, daß der
Same nicht doͤrfe dicker geſaͤet werden, als daß
die Koͤrner ohngefehr 3 Zol von einander zu lie-
gen koͤmmen.

Es wird dieſe Saat nur einmal gejaͤtet,
wobey man es laͤſſet bewenden, bis zur Ernden-
Zeit.

Wenn die Koͤrner und das Stroh gelbe
werden, ſo iſt es Zeit, ſolche abzuſchneiden. Es
wird im uͤbrigen wie mit dem Hirſen verfahren,
daß die Bindel zuſammen auf einen Haufen ge-
leget werden, damit ſie ſich erwaͤrmen, und her-
nach deſto beſſer ausgedroſchen werden koͤnnen.

Es dienet dieſer Same zu weiter nichts, als
daß die Canarien-Voͤgel damit gefuͤttert werden,
und die Kauf-Leute daher ihren Handel damit
treiben.

§. 10.
Vom Fen-
chel.

Mit dem gemeinen deutſchen Foͤnchel
oder Fenchel,
Fœniculum vulgare germani-
cum, C. B. P. Fœniculum officinarum
wird
auch ein ſtarkes negotium getrieben, und bringen
die Leute ſolchen Centnerweiſe aus Churſachſen
zu uns nach Erfurt.

Sie zeugen ihn auf freyem Felde, wie ſie
aber mit dieſer Beſtellung eigentlich verfahren,

davon
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0118" n="108"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">3. Cap. Von den</hi> </fw><lb/>
          <p>Es erfordert der Same de&#x017F;&#x017F;elben ein Erd-<lb/>
reich, worauf man pfleget Ger&#x017F;te und andere<lb/>
Sommer-Fru&#x0364;chte zu be&#x017F;tellen; jedoch muß das<lb/>
Land eben &#x017F;o zubereitet, be&#x017F;a&#x0364;et und mit der Ege<lb/>
be&#x017F;trichen werden, wie bey den Hir&#x017F;en i&#x017F;t ange-<lb/>
geben worden; uur i&#x017F;t noch zu merken, daß der<lb/>
Same nicht do&#x0364;rfe dicker ge&#x017F;a&#x0364;et werden, als daß<lb/>
die Ko&#x0364;rner ohngefehr 3 Zol von einander zu lie-<lb/>
gen ko&#x0364;mmen.</p><lb/>
          <p>Es wird die&#x017F;e Saat nur einmal geja&#x0364;tet,<lb/>
wobey man es la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et bewenden, bis zur Ernden-<lb/>
Zeit.</p><lb/>
          <p>Wenn die Ko&#x0364;rner und das Stroh gelbe<lb/>
werden, &#x017F;o i&#x017F;t es Zeit, &#x017F;olche abzu&#x017F;chneiden. Es<lb/>
wird im u&#x0364;brigen wie mit dem Hir&#x017F;en verfahren,<lb/>
daß die Bindel zu&#x017F;ammen auf einen Haufen ge-<lb/>
leget werden, damit &#x017F;ie &#x017F;ich erwa&#x0364;rmen, und her-<lb/>
nach de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er ausgedro&#x017F;chen werden ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p>Es dienet die&#x017F;er Same zu weiter nichts, als<lb/>
daß die Canarien-Vo&#x0364;gel damit gefu&#x0364;ttert werden,<lb/>
und die Kauf-Leute daher ihren Handel damit<lb/>
treiben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 10.</head><lb/>
          <note place="left">Vom Fen-<lb/>
chel.</note>
          <p>Mit dem <hi rendition="#fr">gemeinen deut&#x017F;chen Fo&#x0364;nchel<lb/>
oder Fenchel,</hi> <hi rendition="#aq">F&#x0153;niculum vulgare germani-<lb/>
cum, C. B. P. F&#x0153;niculum officinarum</hi> wird<lb/>
auch ein &#x017F;tarkes <hi rendition="#aq">negotium</hi> getrieben, und bringen<lb/>
die Leute &#x017F;olchen Centnerwei&#x017F;e aus Chur&#x017F;ach&#x017F;en<lb/>
zu uns nach Erfurt.</p><lb/>
          <p>Sie zeugen ihn auf freyem Felde, wie &#x017F;ie<lb/>
aber mit die&#x017F;er Be&#x017F;tellung eigentlich verfahren,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">davon</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[108/0118] 3. Cap. Von den Es erfordert der Same deſſelben ein Erd- reich, worauf man pfleget Gerſte und andere Sommer-Fruͤchte zu beſtellen; jedoch muß das Land eben ſo zubereitet, beſaͤet und mit der Ege beſtrichen werden, wie bey den Hirſen iſt ange- geben worden; uur iſt noch zu merken, daß der Same nicht doͤrfe dicker geſaͤet werden, als daß die Koͤrner ohngefehr 3 Zol von einander zu lie- gen koͤmmen. Es wird dieſe Saat nur einmal gejaͤtet, wobey man es laͤſſet bewenden, bis zur Ernden- Zeit. Wenn die Koͤrner und das Stroh gelbe werden, ſo iſt es Zeit, ſolche abzuſchneiden. Es wird im uͤbrigen wie mit dem Hirſen verfahren, daß die Bindel zuſammen auf einen Haufen ge- leget werden, damit ſie ſich erwaͤrmen, und her- nach deſto beſſer ausgedroſchen werden koͤnnen. Es dienet dieſer Same zu weiter nichts, als daß die Canarien-Voͤgel damit gefuͤttert werden, und die Kauf-Leute daher ihren Handel damit treiben. §. 10. Mit dem gemeinen deutſchen Foͤnchel oder Fenchel, Fœniculum vulgare germani- cum, C. B. P. Fœniculum officinarum wird auch ein ſtarkes negotium getrieben, und bringen die Leute ſolchen Centnerweiſe aus Churſachſen zu uns nach Erfurt. Sie zeugen ihn auf freyem Felde, wie ſie aber mit dieſer Beſtellung eigentlich verfahren, davon

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/118
Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/118>, abgerufen am 22.12.2024.