Dieser Samen verlanget eben ein solches Land und Begattung, wie der im vorhergehenden §. beschriebene Schwarz-Kümmel, und ist in allen Stücken auf gleiche Weise damit zu verfah- ren.
Wenn der Samen gegen den Herbst anfängt gelbe zu werden, so muß man öfters darnach se- hen, daß die Stauden bey Zeiten abgeschnitten oder ausgeraufet werden. Alsdenn muß man sie auf einen luftigen Boden, und zwar an einen sol- chen Ort, wo weder Korn-Früchte noch Malz be- findlich ist, bringen lassen, denn wenn nur einige Körner, welche zwischen die Klunzen derer Breter gefallen, im zweyten oder dritten Jahr darunter kommen solten, so wird sowol das Brod als auch das Bier darnach schmecken.
Wer das Abraufen oder Abschneiden dieses Samens, bis derselbe alle reif und gelbe gewor- den, versparen wil, der kan gar leicht um die mehresten Körner kommen. Denn wenn sie be- regnet werden, so laufen die mehresten aus denen Samen-Capseln heraus. Wenn sie also nicht zu gleicher Zeit reif werden wollen, und hin und wieder reife Stauden sich befinden, so muß man solche hinweg nehmen, bis die übrigen auch vol- lends zur Reifung gelanget sind.
Wenn das Stroh samt ihren Samen recht dürre geworden, so werden sie gedroschen und in das Reine gebracht, hierbey aber ist wohl zu mer- ken, daß der Schein-Tenne recht sorgfältig wie- der gekehret und gereiniget werden muß, damit
keine
3. Cap. Von den
Dieſer Samen verlanget eben ein ſolches Land und Begattung, wie der im vorhergehenden §. beſchriebene Schwarz-Kuͤmmel, und iſt in allen Stuͤcken auf gleiche Weiſe damit zu verfah- ren.
Wenn der Samen gegen den Herbſt anfaͤngt gelbe zu werden, ſo muß man oͤfters darnach ſe- hen, daß die Stauden bey Zeiten abgeſchnitten oder ausgeraufet werden. Alsdenn muß man ſie auf einen luftigen Boden, und zwar an einen ſol- chen Ort, wo weder Korn-Fruͤchte noch Malz be- findlich iſt, bringen laſſen, denn wenn nur einige Koͤrner, welche zwiſchen die Klunzen derer Breter gefallen, im zweyten oder dritten Jahr darunter kommen ſolten, ſo wird ſowol das Brod als auch das Bier darnach ſchmecken.
Wer das Abraufen oder Abſchneiden dieſes Samens, bis derſelbe alle reif und gelbe gewor- den, verſparen wil, der kan gar leicht um die mehreſten Koͤrner kommen. Denn wenn ſie be- regnet werden, ſo laufen die mehreſten aus denen Samen-Capſeln heraus. Wenn ſie alſo nicht zu gleicher Zeit reif werden wollen, und hin und wieder reife Stauden ſich befinden, ſo muß man ſolche hinweg nehmen, bis die uͤbrigen auch vol- lends zur Reifung gelanget ſind.
Wenn das Stroh ſamt ihren Samen recht duͤrre geworden, ſo werden ſie gedroſchen und in das Reine gebracht, hierbey aber iſt wohl zu mer- ken, daß der Schein-Tenne recht ſorgfaͤltig wie- der gekehret und gereiniget werden muß, damit
keine
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0114"n="104"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">3. Cap. Von den</hi></fw><lb/><p>Dieſer Samen verlanget eben ein ſolches<lb/>
Land und Begattung, wie der im vorhergehenden<lb/>
§. beſchriebene Schwarz-Kuͤmmel, und iſt in<lb/>
allen Stuͤcken auf gleiche Weiſe damit zu verfah-<lb/>
ren.</p><lb/><p>Wenn der Samen gegen den Herbſt anfaͤngt<lb/>
gelbe zu werden, ſo muß man oͤfters darnach ſe-<lb/>
hen, daß die Stauden bey Zeiten abgeſchnitten<lb/>
oder ausgeraufet werden. Alsdenn muß man ſie<lb/>
auf einen luftigen Boden, und zwar an einen ſol-<lb/>
chen Ort, wo weder Korn-Fruͤchte noch Malz be-<lb/>
findlich iſt, bringen laſſen, denn wenn nur einige<lb/>
Koͤrner, welche zwiſchen die Klunzen derer Breter<lb/>
gefallen, im zweyten oder dritten Jahr darunter<lb/>
kommen ſolten, ſo wird ſowol das Brod als auch<lb/>
das Bier darnach ſchmecken.</p><lb/><p>Wer das Abraufen oder Abſchneiden dieſes<lb/>
Samens, bis derſelbe alle reif und gelbe gewor-<lb/>
den, verſparen wil, der kan gar leicht um die<lb/>
mehreſten Koͤrner kommen. Denn wenn ſie be-<lb/>
regnet werden, ſo laufen die mehreſten aus denen<lb/>
Samen-Capſeln heraus. Wenn ſie alſo nicht zu<lb/>
gleicher Zeit reif werden wollen, und hin und<lb/>
wieder reife Stauden ſich befinden, ſo muß man<lb/>ſolche hinweg nehmen, bis die uͤbrigen auch vol-<lb/>
lends zur Reifung gelanget ſind.</p><lb/><p>Wenn das Stroh ſamt ihren Samen recht<lb/>
duͤrre geworden, ſo werden ſie gedroſchen und in<lb/>
das Reine gebracht, hierbey aber iſt wohl zu mer-<lb/>
ken, daß der Schein-Tenne recht ſorgfaͤltig wie-<lb/>
der gekehret und gereiniget werden muß, damit<lb/><fwplace="bottom"type="catch">keine</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[104/0114]
3. Cap. Von den
Dieſer Samen verlanget eben ein ſolches
Land und Begattung, wie der im vorhergehenden
§. beſchriebene Schwarz-Kuͤmmel, und iſt in
allen Stuͤcken auf gleiche Weiſe damit zu verfah-
ren.
Wenn der Samen gegen den Herbſt anfaͤngt
gelbe zu werden, ſo muß man oͤfters darnach ſe-
hen, daß die Stauden bey Zeiten abgeſchnitten
oder ausgeraufet werden. Alsdenn muß man ſie
auf einen luftigen Boden, und zwar an einen ſol-
chen Ort, wo weder Korn-Fruͤchte noch Malz be-
findlich iſt, bringen laſſen, denn wenn nur einige
Koͤrner, welche zwiſchen die Klunzen derer Breter
gefallen, im zweyten oder dritten Jahr darunter
kommen ſolten, ſo wird ſowol das Brod als auch
das Bier darnach ſchmecken.
Wer das Abraufen oder Abſchneiden dieſes
Samens, bis derſelbe alle reif und gelbe gewor-
den, verſparen wil, der kan gar leicht um die
mehreſten Koͤrner kommen. Denn wenn ſie be-
regnet werden, ſo laufen die mehreſten aus denen
Samen-Capſeln heraus. Wenn ſie alſo nicht zu
gleicher Zeit reif werden wollen, und hin und
wieder reife Stauden ſich befinden, ſo muß man
ſolche hinweg nehmen, bis die uͤbrigen auch vol-
lends zur Reifung gelanget ſind.
Wenn das Stroh ſamt ihren Samen recht
duͤrre geworden, ſo werden ſie gedroſchen und in
das Reine gebracht, hierbey aber iſt wohl zu mer-
ken, daß der Schein-Tenne recht ſorgfaͤltig wie-
der gekehret und gereiniget werden muß, damit
keine
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/114>, abgerufen am 22.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.