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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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3. Cap. Von den
muß man zeitig und vor allen Dingen da hinter-
her seyn, und die zu dicke aufgegangene Mohn-
Pflänzlein, besonders aber, wo solche trippelweise
stehen, mit dem Jäte-Häcklein oder mit der oben
beschriebenen Maschine durchschneiden lassen, wo-
von im ersten Theile vom Samen-Werk p. 113
und 114 nachzulesen ist.

Sind sie binnen einer Zeit von 14 Tagen
noch mehr erwachsen, so muß man abermals die
nahe an- und nebeneinander stehenden Pflanzen,
wie vorgesagt worden, hinweg schneiden lassen.
Aber auch mit diesem zweymaligen Durchschnei-
den bringt man sie noch nicht völlig in die Ord-
nnug, wie sie stehen sollen, sondern es muß auch
das dritte mal noch hinzu kommen, also daß die
Stauden eine Hand-Spanne oder 9 Zol weit von
einander stehen sollen. Wenn sie diesen gehörigen
Raum bekommen, so wachsen an einem Stängel
wohl 5, 6 bis 8 Köpfe, sonderlich wenn noch gute
Besserung in den Stücken sich befindet. Verab-
säumet man dieses Durchschneiden, und läst die
Pflanzen so lange an einander stehen, so wider-
schlagen sie, werden gelbe, und wachsen hernach-
mahlen nicht von der Stelle, vielweniger daß sie
tüchtige Samen-Köpfe bekommen solten. Siehe
den ersten Theil p. 97.

Dieses Durchschneiden darf auch niemalen
im nassen Wetter oder nach einem starken Thau
Frühmorgens geschehen; sondern man muß da-
mit etwan bis gegen 8 Uhr, und bis die Pflanzen
einigermassen wiederum trocken geworden sind,

war-

3. Cap. Von den
muß man zeitig und vor allen Dingen da hinter-
her ſeyn, und die zu dicke aufgegangene Mohn-
Pflaͤnzlein, beſonders aber, wo ſolche trippelweiſe
ſtehen, mit dem Jaͤte-Haͤcklein oder mit der oben
beſchriebenen Maſchine durchſchneiden laſſen, wo-
von im erſten Theile vom Samen-Werk p. 113
und 114 nachzuleſen iſt.

Sind ſie binnen einer Zeit von 14 Tagen
noch mehr erwachſen, ſo muß man abermals die
nahe an- und nebeneinander ſtehenden Pflanzen,
wie vorgeſagt worden, hinweg ſchneiden laſſen.
Aber auch mit dieſem zweymaligen Durchſchnei-
den bringt man ſie noch nicht voͤllig in die Ord-
nnug, wie ſie ſtehen ſollen, ſondern es muß auch
das dritte mal noch hinzu kommen, alſo daß die
Stauden eine Hand-Spanne oder 9 Zol weit von
einander ſtehen ſollen. Wenn ſie dieſen gehoͤrigen
Raum bekommen, ſo wachſen an einem Staͤngel
wohl 5, 6 bis 8 Koͤpfe, ſonderlich wenn noch gute
Beſſerung in den Stuͤcken ſich befindet. Verab-
ſaͤumet man dieſes Durchſchneiden, und laͤſt die
Pflanzen ſo lange an einander ſtehen, ſo wider-
ſchlagen ſie, werden gelbe, und wachſen hernach-
mahlen nicht von der Stelle, vielweniger daß ſie
tuͤchtige Samen-Koͤpfe bekommen ſolten. Siehe
den erſten Theil p. 97.

Dieſes Durchſchneiden darf auch niemalen
im naſſen Wetter oder nach einem ſtarken Thau
Fruͤhmorgens geſchehen; ſondern man muß da-
mit etwan bis gegen 8 Uhr, und bis die Pflanzen
einigermaſſen wiederum trocken geworden ſind,

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[90/0100] 3. Cap. Von den muß man zeitig und vor allen Dingen da hinter- her ſeyn, und die zu dicke aufgegangene Mohn- Pflaͤnzlein, beſonders aber, wo ſolche trippelweiſe ſtehen, mit dem Jaͤte-Haͤcklein oder mit der oben beſchriebenen Maſchine durchſchneiden laſſen, wo- von im erſten Theile vom Samen-Werk p. 113 und 114 nachzuleſen iſt. Sind ſie binnen einer Zeit von 14 Tagen noch mehr erwachſen, ſo muß man abermals die nahe an- und nebeneinander ſtehenden Pflanzen, wie vorgeſagt worden, hinweg ſchneiden laſſen. Aber auch mit dieſem zweymaligen Durchſchnei- den bringt man ſie noch nicht voͤllig in die Ord- nnug, wie ſie ſtehen ſollen, ſondern es muß auch das dritte mal noch hinzu kommen, alſo daß die Stauden eine Hand-Spanne oder 9 Zol weit von einander ſtehen ſollen. Wenn ſie dieſen gehoͤrigen Raum bekommen, ſo wachſen an einem Staͤngel wohl 5, 6 bis 8 Koͤpfe, ſonderlich wenn noch gute Beſſerung in den Stuͤcken ſich befindet. Verab- ſaͤumet man dieſes Durchſchneiden, und laͤſt die Pflanzen ſo lange an einander ſtehen, ſo wider- ſchlagen ſie, werden gelbe, und wachſen hernach- mahlen nicht von der Stelle, vielweniger daß ſie tuͤchtige Samen-Koͤpfe bekommen ſolten. Siehe den erſten Theil p. 97. Dieſes Durchſchneiden darf auch niemalen im naſſen Wetter oder nach einem ſtarken Thau Fruͤhmorgens geſchehen; ſondern man muß da- mit etwan bis gegen 8 Uhr, und bis die Pflanzen einigermaſſen wiederum trocken geworden ſind, war-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/100>, abgerufen am 25.11.2024.