Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.
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unter den Kohl-Gewaͤchſen.
„erfahren, ſo ſamlete ich den Samen von allen 3
„Gattungen a part, ſaͤete ihn a part, und pflan-
„zete auch jedes beſonders, darauf ich denn die
„Urſache der Schaͤlke aufrichtig entdeckete. Denn
„A. brachte lauter wie in eine Form gegoſſene
„Koͤpfe: B. war mit mitlern und kleinen, dichten
„und ſchlaudrigten untermenget: C. hingegen be-
„trog mich mit nichts als ſeinen Schaͤlken. Hier-
„nach habe ich mich allezeit gerichtet; hievor ha-
„be ich auch manchen guten Freund gewarnet, der
„da klagete, er haͤtte ſtets ſo viel Schalk. Dieſer-
„wegen kan man ſich auch huͤten fuͤr den Betruͤge-
„reyen der Gaͤrtner und Samenhaͤndler, die alles
„unter einander miſchen, was nur den Samen
„aͤhnlich ſiehet. Meine verungluͤckete Samen-
„Koͤpfe oder Struͤnke habe ich nachmals gleich
„weggeworfen. Denn die Schaͤlke nutzen mir
„nichts, weil braun Kraut ſuͤſſer und weicher zum
„Speiſen, Schalk aber fuͤrs Viehe zu pflanzen
„das Land zu koſtbar, und wie guten Samen zu
„verkaufen mein Werk nicht iſt. Gleiche Be-
„wandnis hat es mit denen Sallaͤten, Ruͤben,
„Cellerie auch Blumenkohl: denn das ſchlechte
„Schlieſſen und Aufſpillen deſſelben, wie auch das
„Aufſpillen derer Ruͤben oder Wurzelwerks, des
„Cellerie und Blumenkohles ſind Effecte mit,
„wenn der Sallat-Same von Koͤpfen genommen
„wird, da der Samenſtengel nicht aus dem Her-
„zen, ſondern darneben entſproſſen: Jr. wenn
„das Herz des Wurzelwerks abgefaulet und ver-
„ungluͤcket, mithin der Samenſtengel darneben
„aus
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