des Nachts Stroh-Decken, oder in Ermangelung derselben, Breter, welche wohl zusammen schlies- sen, darauf geleget werden, sonsten würde die Käl- te doch hindurch dringen.
§. 3.
Es ist auch hierbey noch von zwey anderen Ar-Zwey an- dere Arten von Treibe- Betten. ten der Mist-Bette zu gedenken, welche zu den frühzeitigen Gurken, wie auch zu allerhand Me- lonen sehr nützlich zu gebrauchen, absonderlich wenn in dem Garten kein übriger Raum vorhanden, wiederum andere mit frischem Miste anzulegen. Denn innerhalb 6 bis 8 Wochen vergehet mehren- theils die beste Wärme, weshalben man nicht un- terlassen darf, solchen Gewächsen zu Hülfe zu kom- men, um sie in beständiger Wärme zu erhalten, daß sie in ihrem Wachsthume nicht verhindert und aufgehalten werden, wovon an seinem Orte ein mehreres wird gehandelt werden. Die Anlegung eines solchen Mist-Bettes geschiehet meistens auf oben beschriebene Art, die Grube aber muß einen Schuh tiefer seyn, und inwendig muß in derselben rund herum drey Schuh hoch von dem Erdboden an gerechnet, ein Absatz gemacht werden, und so weit wird sie auch vol Pferde-Mist getreten. Auf den gemachten Absatz wird ein Gitter von eiser- nen Stäben, oder von festem Holze, in welchen die Oefnungen zum wenigsten einen halben Schuh seyn müssen, damit die Wärme hindurch gehen könne, geleget. Dieses Gegitter wird wiederum mit einem Schuh Mist, welcher gleichfals wohl zusammen zu treten ist, bedecket. Alsdenn brin-
get
Abh. v. Kücheng. D
4. Cap. Von Treibe-Betten.
des Nachts Stroh-Decken, oder in Ermangelung derſelben, Breter, welche wohl zuſammen ſchlieſ- ſen, darauf geleget werden, ſonſten wuͤrde die Kaͤl- te doch hindurch dringen.
§. 3.
Es iſt auch hierbey noch von zwey anderen Ar-Zwey an- dere Arten von Treibe- Betten. ten der Miſt-Bette zu gedenken, welche zu den fruͤhzeitigen Gurken, wie auch zu allerhand Me- lonen ſehr nuͤtzlich zu gebrauchen, abſonderlich wenn in dem Garten kein uͤbriger Raum vorhanden, wiederum andere mit friſchem Miſte anzulegen. Denn innerhalb 6 bis 8 Wochen vergehet mehren- theils die beſte Waͤrme, weshalben man nicht un- terlaſſen darf, ſolchen Gewaͤchſen zu Huͤlfe zu kom- men, um ſie in beſtaͤndiger Waͤrme zu erhalten, daß ſie in ihrem Wachsthume nicht verhindert und aufgehalten werden, wovon an ſeinem Orte ein mehreres wird gehandelt werden. Die Anlegung eines ſolchen Miſt-Bettes geſchiehet meiſtens auf oben beſchriebene Art, die Grube aber muß einen Schuh tiefer ſeyn, und inwendig muß in derſelben rund herum drey Schuh hoch von dem Erdboden an gerechnet, ein Abſatz gemacht werden, und ſo weit wird ſie auch vol Pferde-Miſt getreten. Auf den gemachten Abſatz wird ein Gitter von eiſer- nen Staͤben, oder von feſtem Holze, in welchen die Oefnungen zum wenigſten einen halben Schuh ſeyn muͤſſen, damit die Waͤrme hindurch gehen koͤnne, geleget. Dieſes Gegitter wird wiederum mit einem Schuh Miſt, welcher gleichfals wohl zuſammen zu treten iſt, bedecket. Alsdenn brin-
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Abh. v. Kuͤcheng. D
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4. Cap. Von Treibe-Betten.
des Nachts Stroh-Decken, oder in Ermangelung
derſelben, Breter, welche wohl zuſammen ſchlieſ-
ſen, darauf geleget werden, ſonſten wuͤrde die Kaͤl-
te doch hindurch dringen.
§. 3.
Es iſt auch hierbey noch von zwey anderen Ar-
ten der Miſt-Bette zu gedenken, welche zu den
fruͤhzeitigen Gurken, wie auch zu allerhand Me-
lonen ſehr nuͤtzlich zu gebrauchen, abſonderlich wenn
in dem Garten kein uͤbriger Raum vorhanden,
wiederum andere mit friſchem Miſte anzulegen.
Denn innerhalb 6 bis 8 Wochen vergehet mehren-
theils die beſte Waͤrme, weshalben man nicht un-
terlaſſen darf, ſolchen Gewaͤchſen zu Huͤlfe zu kom-
men, um ſie in beſtaͤndiger Waͤrme zu erhalten,
daß ſie in ihrem Wachsthume nicht verhindert und
aufgehalten werden, wovon an ſeinem Orte ein
mehreres wird gehandelt werden. Die Anlegung
eines ſolchen Miſt-Bettes geſchiehet meiſtens auf
oben beſchriebene Art, die Grube aber muß einen
Schuh tiefer ſeyn, und inwendig muß in derſelben
rund herum drey Schuh hoch von dem Erdboden
an gerechnet, ein Abſatz gemacht werden, und ſo
weit wird ſie auch vol Pferde-Miſt getreten. Auf
den gemachten Abſatz wird ein Gitter von eiſer-
nen Staͤben, oder von feſtem Holze, in welchen die
Oefnungen zum wenigſten einen halben Schuh
ſeyn muͤſſen, damit die Waͤrme hindurch gehen
koͤnne, geleget. Dieſes Gegitter wird wiederum
mit einem Schuh Miſt, welcher gleichfals wohl
zuſammen zu treten iſt, bedecket. Alsdenn brin-
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Zwey an-
dere Arten
von Treibe-
Betten.
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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/55>, abgerufen am 03.03.2025.
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