Jch habe nunmehro das Vergnügen, dem ge- neigten Leser den dritten Theil meines Land- und Garten-Schatzes zu übergeben, wor- in ich, nachdem vorher in einigen Capiteln verschiedene algemeine Dinge abgehandelt worden, die Erziehung der Kohle, des Wurzel-Wer- kes und der Zwiebeln beschrieben habe. Jch habe mir freylich fürgesetzet gehabt, mich auch bereits an- heischig gemacht, in diesem dritten Theile von den sämtlichen Küchen-Gewächsen und Specerey-Früch- ten zu handeln; allein, weil die Messe heran gerücket, dieser Theil denen vorigen an Stärke auch bereits gleich war, und der Verleger mich deswegen ersuchete hier abzubrechen, und die Erziehung der übrigen Kü- chen-Gewächse und der Specerey-Früchte in dem künftigen Theile abzuhandeln; so muß es für dieses- mal bey den Kohl-Wurzel- und Zwiebel-Gewächsen bewenden lassen, und das übrige bis in den vierten Theil, welcher mit GOttes Hülfe bald nachfolgen sol, versparen.
Jch habe mich bey dieser Abhandlung ohne Ruhm zu melden, ebenfals lediglich auf meine langwierige Erfahrung gegründet, und von keinem Gewächse ge- handelt, welches ich nicht durch meine Gärtner unter meiner Aufsicht erziehen lassen. Wo ich aber ja bey- läufig aus anderer ihren Schriften etwas einfliessen lassen, so habe solche auch allezeit angeführet. Wenn ich aber zuweilen Jemanden widersprochen, so ist sol-
ches
)( 2
Vorrede.
Jch habe nunmehro das Vergnuͤgen, dem ge- neigten Leſer den dritten Theil meines Land- und Garten-Schatzes zu uͤbergeben, wor- in ich, nachdem vorher in einigen Capiteln verſchiedene algemeine Dinge abgehandelt worden, die Erziehung der Kohle, des Wurzel-Wer- kes und der Zwiebeln beſchrieben habe. Jch habe mir freylich fuͤrgeſetzet gehabt, mich auch bereits an- heiſchig gemacht, in dieſem dritten Theile von den ſaͤmtlichen Kuͤchen-Gewaͤchſen und Specerey-Fruͤch- ten zu handeln; allein, weil die Meſſe heran geruͤcket, dieſer Theil denen vorigen an Staͤrke auch bereits gleich war, und der Verleger mich deswegen erſuchete hier abzubrechen, und die Erziehung der uͤbrigen Kuͤ- chen-Gewaͤchſe und der Specerey-Fruͤchte in dem kuͤnftigen Theile abzuhandeln; ſo muß es fuͤr dieſes- mal bey den Kohl-Wurzel- und Zwiebel-Gewaͤchſen bewenden laſſen, und das uͤbrige bis in den vierten Theil, welcher mit GOttes Huͤlfe bald nachfolgen ſol, verſparen.
Jch habe mich bey dieſer Abhandlung ohne Ruhm zu melden, ebenfals lediglich auf meine langwierige Erfahrung gegruͤndet, und von keinem Gewaͤchſe ge- handelt, welches ich nicht durch meine Gaͤrtner unter meiner Aufſicht erziehen laſſen. Wo ich aber ja bey- laͤufig aus anderer ihren Schriften etwas einflieſſen laſſen, ſo habe ſolche auch allezeit angefuͤhret. Wenn ich aber zuweilen Jemanden widerſprochen, ſo iſt ſol-
ches
)( 2
<TEI><text><front><pbfacs="#f0003"/><milestoneunit="section"rendition="#hr"/><lb/><divn="1"type="preface"><head><hirendition="#b">Vorrede.</hi></head><lb/><p><hirendition="#in">J</hi>ch habe nunmehro das Vergnuͤgen, dem ge-<lb/>
neigten Leſer den dritten Theil meines Land-<lb/>
und Garten-Schatzes zu uͤbergeben, wor-<lb/>
in ich, nachdem vorher in einigen Capiteln<lb/>
verſchiedene algemeine Dinge abgehandelt<lb/>
worden, die Erziehung der Kohle, des Wurzel-Wer-<lb/>
kes und der Zwiebeln beſchrieben habe. Jch habe<lb/>
mir freylich fuͤrgeſetzet gehabt, mich auch bereits an-<lb/>
heiſchig gemacht, in dieſem dritten Theile von den<lb/>ſaͤmtlichen Kuͤchen-Gewaͤchſen und Specerey-Fruͤch-<lb/>
ten zu handeln; allein, weil die Meſſe heran geruͤcket,<lb/>
dieſer Theil denen vorigen an Staͤrke auch bereits<lb/>
gleich war, und der Verleger mich deswegen erſuchete<lb/>
hier abzubrechen, und die Erziehung der uͤbrigen Kuͤ-<lb/>
chen-Gewaͤchſe und der Specerey-Fruͤchte in dem<lb/>
kuͤnftigen Theile abzuhandeln; ſo muß es fuͤr dieſes-<lb/>
mal bey den Kohl-Wurzel- und Zwiebel-Gewaͤchſen<lb/>
bewenden laſſen, und das uͤbrige bis in den vierten<lb/>
Theil, welcher mit GOttes Huͤlfe bald nachfolgen ſol,<lb/>
verſparen.</p><lb/><p>Jch habe mich bey dieſer Abhandlung ohne Ruhm<lb/>
zu melden, ebenfals lediglich auf meine langwierige<lb/>
Erfahrung gegruͤndet, und von keinem Gewaͤchſe ge-<lb/>
handelt, welches ich nicht durch meine Gaͤrtner unter<lb/>
meiner Aufſicht erziehen laſſen. Wo ich aber ja bey-<lb/>
laͤufig aus anderer ihren Schriften etwas einflieſſen<lb/>
laſſen, ſo habe ſolche auch allezeit angefuͤhret. Wenn<lb/>
ich aber zuweilen Jemanden widerſprochen, ſo iſt ſol-<lb/><fwtype="sig"place="bottom">)( 2</fw><fwtype="catch"place="bottom">ches</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0003]
Vorrede.
Jch habe nunmehro das Vergnuͤgen, dem ge-
neigten Leſer den dritten Theil meines Land-
und Garten-Schatzes zu uͤbergeben, wor-
in ich, nachdem vorher in einigen Capiteln
verſchiedene algemeine Dinge abgehandelt
worden, die Erziehung der Kohle, des Wurzel-Wer-
kes und der Zwiebeln beſchrieben habe. Jch habe
mir freylich fuͤrgeſetzet gehabt, mich auch bereits an-
heiſchig gemacht, in dieſem dritten Theile von den
ſaͤmtlichen Kuͤchen-Gewaͤchſen und Specerey-Fruͤch-
ten zu handeln; allein, weil die Meſſe heran geruͤcket,
dieſer Theil denen vorigen an Staͤrke auch bereits
gleich war, und der Verleger mich deswegen erſuchete
hier abzubrechen, und die Erziehung der uͤbrigen Kuͤ-
chen-Gewaͤchſe und der Specerey-Fruͤchte in dem
kuͤnftigen Theile abzuhandeln; ſo muß es fuͤr dieſes-
mal bey den Kohl-Wurzel- und Zwiebel-Gewaͤchſen
bewenden laſſen, und das uͤbrige bis in den vierten
Theil, welcher mit GOttes Huͤlfe bald nachfolgen ſol,
verſparen.
Jch habe mich bey dieſer Abhandlung ohne Ruhm
zu melden, ebenfals lediglich auf meine langwierige
Erfahrung gegruͤndet, und von keinem Gewaͤchſe ge-
handelt, welches ich nicht durch meine Gaͤrtner unter
meiner Aufſicht erziehen laſſen. Wo ich aber ja bey-
laͤufig aus anderer ihren Schriften etwas einflieſſen
laſſen, ſo habe ſolche auch allezeit angefuͤhret. Wenn
ich aber zuweilen Jemanden widerſprochen, ſo iſt ſol-
ches
)( 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/3>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.