Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen. Wenn man solche sehr frühzeitig haben wil, bey-
7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. Wenn man ſolche ſehr fruͤhzeitig haben wil, bey-
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7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
Wenn man ſolche ſehr fruͤhzeitig haben wil,
ſaͤet man den Samen im Anfange des Februars,
auch nach Belieben theils eher, theils langſamer, in
ein vorhero zubereitetes Miſt-Bette, und bedecket
ihn lange mit Fenſtern, bis er aufgegangen, nach
dieſem koͤnnen ſelbige wiederum hinweg gethan
werden, oder man muß ſolche hoch ſtellen, und
dem Miſt-Bette taͤglich viel Luft, nachdem es die
Witterung leidet, geben. Solten ſich zur ſolchen
Zeit ſehr kalte Naͤchte ereignen, ſo muß man da-
hin bedacht ſeyn, daſſelbe die Nacht uͤber mit Laͤ-
den, oder Stroh-Decken zu belegen, damit der
Froſt nicht hinein dringen koͤnne. Solte ſich aber in
dem Miſt-Bette noch viel Brodem befinden, muß
man nach der Mitternacht Seite zu des Nachts
einen halben Zol Luft laſſen, damit derſelbe heraus
ziehen kan. Einige Leute pflegen auf die Miſt-
Bette allerhand Samen, als Radies, Sallat und
Sellerie; unter einander zu ſaͤen, wovon ich aber
nicht viel halte, denn es benimt immer ein Ge-
waͤchſe dem andern die Nahrung, daß aus keinem
nichts rechtes wird. Beſſer iſt es gethan, wenn
man in dem Miſt-Bette Abtheilungen machet, und
eine jede Sorte allein ſaͤet. Sind etwa 14. Tage
vorbey, ſo muß man wiederum ein friſches Beet
zurechte machen, und beſaͤen. Mit dieſen wird
man ohnfehlbar dahin reichen, bis die Sonne den
Erdboden erwaͤrmet, daß man in dem Garten
welche beſtellen kan. Dieſes kan von drey Wo-
chen zu drey Wochen bis zu Bartholomaͤi geſche-
hen, ſo hat man beſtaͤndig junge und alte Radiesgen
bey-
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