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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
frühzeitig groß, doch aber nicht so stark und lang,
als die Winter-Rettige, und sind zu der Zeit, wenn
der ordentliche schwarze Winterrettig-Same gele-
get wird, fast schon verbrauchet.

Man hat bey dieser Gattung nicht so leicht zu
besorgen, daß sie in Samen gehen; hingegen jene,
wenn sie zu frühzeitig sollen geleget werden, schiessen
alle auf. Man muß sich wundern, daß alhier noch
kein einziger, als meine Gärtner, diese Sorte hat:
ja die mehresten Leute können es nicht einsehen, daß
dieses eine ganz andere Art ist. Wenn sie derglei-
chen Frühe-Rettige gesehen, so haben sie diese Er-
ziehung nachgeäffet, und unsern ordentlichen Win-
terrettig-Samen eben so zeitig legen lassen. Hier-
durch aber haben sie sich selbsten betrogen, und kön-
nen bis diese Stunde nicht klug darin werden.

Wenn man hiervon Samen ziehen wil, so
müssen sie eben zu solcher Zeit als wie bey den
Winter-Rettigen gedacht worden, geleget, und eben
so den Winter hindurch aufbehalten und begattet
werden. Man muß diesen Samen recht wohl und
alleine aufheben, denn die Körper haben mit jenen
einerley Ansehen, weßhalben gar leicht eine Ver-
wechselung hierin vorgehen kan. Sie verändern
sich viel stärker in die weissen, als die Winter-Ret-
tige. Wenn man die Rettige in einem Keller in
Sand einschlagen, und zu Zeiten, wenn es nöthig
ist, begiessen lässet, so treiben sie schöne weisse Käu-
men hervor, welche man abbrechen, mit einem
Messer zertheilen und zu allen Salläten gebrauchen
kan. Es sind solche überaus lieblich und angenehm
zu essen.

Es

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
fruͤhzeitig groß, doch aber nicht ſo ſtark und lang,
als die Winter-Rettige, und ſind zu der Zeit, wenn
der ordentliche ſchwarze Winterrettig-Same gele-
get wird, faſt ſchon verbrauchet.

Man hat bey dieſer Gattung nicht ſo leicht zu
beſorgen, daß ſie in Samen gehen; hingegen jene,
wenn ſie zu fruͤhzeitig ſollen geleget werden, ſchieſſen
alle auf. Man muß ſich wundern, daß alhier noch
kein einziger, als meine Gaͤrtner, dieſe Sorte hat:
ja die mehreſten Leute koͤnnen es nicht einſehen, daß
dieſes eine ganz andere Art iſt. Wenn ſie derglei-
chen Fruͤhe-Rettige geſehen, ſo haben ſie dieſe Er-
ziehung nachgeaͤffet, und unſern ordentlichen Win-
terrettig-Samen eben ſo zeitig legen laſſen. Hier-
durch aber haben ſie ſich ſelbſten betrogen, und koͤn-
nen bis dieſe Stunde nicht klug darin werden.

Wenn man hiervon Samen ziehen wil, ſo
muͤſſen ſie eben zu ſolcher Zeit als wie bey den
Winter-Rettigen gedacht worden, geleget, und eben
ſo den Winter hindurch aufbehalten und begattet
werden. Man muß dieſen Samen recht wohl und
alleine aufheben, denn die Koͤrper haben mit jenen
einerley Anſehen, weßhalben gar leicht eine Ver-
wechſelung hierin vorgehen kan. Sie veraͤndern
ſich viel ſtaͤrker in die weiſſen, als die Winter-Ret-
tige. Wenn man die Rettige in einem Keller in
Sand einſchlagen, und zu Zeiten, wenn es noͤthig
iſt, begieſſen laͤſſet, ſo treiben ſie ſchoͤne weiſſe Kaͤu-
men hervor, welche man abbrechen, mit einem
Meſſer zertheilen und zu allen Sallaͤten gebrauchen
kan. Es ſind ſolche uͤberaus lieblich und angenehm
zu eſſen.

Es
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[202/0208] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. fruͤhzeitig groß, doch aber nicht ſo ſtark und lang, als die Winter-Rettige, und ſind zu der Zeit, wenn der ordentliche ſchwarze Winterrettig-Same gele- get wird, faſt ſchon verbrauchet. Man hat bey dieſer Gattung nicht ſo leicht zu beſorgen, daß ſie in Samen gehen; hingegen jene, wenn ſie zu fruͤhzeitig ſollen geleget werden, ſchieſſen alle auf. Man muß ſich wundern, daß alhier noch kein einziger, als meine Gaͤrtner, dieſe Sorte hat: ja die mehreſten Leute koͤnnen es nicht einſehen, daß dieſes eine ganz andere Art iſt. Wenn ſie derglei- chen Fruͤhe-Rettige geſehen, ſo haben ſie dieſe Er- ziehung nachgeaͤffet, und unſern ordentlichen Win- terrettig-Samen eben ſo zeitig legen laſſen. Hier- durch aber haben ſie ſich ſelbſten betrogen, und koͤn- nen bis dieſe Stunde nicht klug darin werden. Wenn man hiervon Samen ziehen wil, ſo muͤſſen ſie eben zu ſolcher Zeit als wie bey den Winter-Rettigen gedacht worden, geleget, und eben ſo den Winter hindurch aufbehalten und begattet werden. Man muß dieſen Samen recht wohl und alleine aufheben, denn die Koͤrper haben mit jenen einerley Anſehen, weßhalben gar leicht eine Ver- wechſelung hierin vorgehen kan. Sie veraͤndern ſich viel ſtaͤrker in die weiſſen, als die Winter-Ret- tige. Wenn man die Rettige in einem Keller in Sand einſchlagen, und zu Zeiten, wenn es noͤthig iſt, begieſſen laͤſſet, ſo treiben ſie ſchoͤne weiſſe Kaͤu- men hervor, welche man abbrechen, mit einem Meſſer zertheilen und zu allen Sallaͤten gebrauchen kan. Es ſind ſolche uͤberaus lieblich und angenehm zu eſſen. Es

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/208>, abgerufen am 27.11.2024.