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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
nicht einmal daran, sondern fliegen demselben für
den Augen hinein, kriechen unter den Stöcken
herum, und holen alda immer eine Samen-Ca-
psel um die andere herunter. Weil man nun
dieses nicht allemal gewahr wird, so muß der Hü-
ter unterweilen kleine Erde mit der Hand in den
Samen werfen, wodurch sie heraus getrieben
und verjaget werden.
6.) Sind die Samen-Schotten recht gelbe und
reif geworden, so schneidet man die Stengel
auf der Erden von den Rettigen ab, bringet
sie auf einen recht lüftigen Boden, und stellet
sie mit den Schotten in die Höhe, damit sie
recht düre und trocken werden können. Spü-
ret man, wenn sie einige Tage also gestanden,
daß sich noch einige Feuchtigkeit sowol in dem
Stroh als auch in den Samen-Capseln befin-
det, wird das Stroh umgesezt und abermal al-
so gestelt, wodurch verhütet wird, daß es nicht
auf einander verfaulet. Denn zuweilen leget
sich solches feste zusammen und erwärmet sich
auf einander.
7. Wenn das Stroh und die Schotten recht
dürre geworden, und man die Körner heraus
und in das Reine bringen wil, so müssen die
Samen-Schotten also beschaffen seyn, daß
sie sich mit den Fingern leicht zerdrucken und
zerkrimpeln lassen, auch die Samen-Körner
willig heraus gehen, eher darf die Reinigung
des Rettig-Samens und die hierzu gehörige Ar-
beit nicht vorgenommen werden. Und wenn es
nicht
N 3
7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
nicht einmal daran, ſondern fliegen demſelben fuͤr
den Augen hinein, kriechen unter den Stoͤcken
herum, und holen alda immer eine Samen-Ca-
pſel um die andere herunter. Weil man nun
dieſes nicht allemal gewahr wird, ſo muß der Huͤ-
ter unterweilen kleine Erde mit der Hand in den
Samen werfen, wodurch ſie heraus getrieben
und verjaget werden.
6.) Sind die Samen-Schotten recht gelbe und
reif geworden, ſo ſchneidet man die Stengel
auf der Erden von den Rettigen ab, bringet
ſie auf einen recht luͤftigen Boden, und ſtellet
ſie mit den Schotten in die Hoͤhe, damit ſie
recht duͤre und trocken werden koͤnnen. Spuͤ-
ret man, wenn ſie einige Tage alſo geſtanden,
daß ſich noch einige Feuchtigkeit ſowol in dem
Stroh als auch in den Samen-Capſeln befin-
det, wird das Stroh umgeſezt und abermal al-
ſo geſtelt, wodurch verhuͤtet wird, daß es nicht
auf einander verfaulet. Denn zuweilen leget
ſich ſolches feſte zuſammen und erwaͤrmet ſich
auf einander.
7. Wenn das Stroh und die Schotten recht
duͤrre geworden, und man die Koͤrner heraus
und in das Reine bringen wil, ſo muͤſſen die
Samen-Schotten alſo beſchaffen ſeyn, daß
ſie ſich mit den Fingern leicht zerdrucken und
zerkrimpeln laſſen, auch die Samen-Koͤrner
willig heraus gehen, eher darf die Reinigung
des Rettig-Samens und die hierzu gehoͤrige Ar-
beit nicht vorgenommen werden. Und wenn es
nicht
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[197/0203] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. nicht einmal daran, ſondern fliegen demſelben fuͤr den Augen hinein, kriechen unter den Stoͤcken herum, und holen alda immer eine Samen-Ca- pſel um die andere herunter. Weil man nun dieſes nicht allemal gewahr wird, ſo muß der Huͤ- ter unterweilen kleine Erde mit der Hand in den Samen werfen, wodurch ſie heraus getrieben und verjaget werden. 6.) Sind die Samen-Schotten recht gelbe und reif geworden, ſo ſchneidet man die Stengel auf der Erden von den Rettigen ab, bringet ſie auf einen recht luͤftigen Boden, und ſtellet ſie mit den Schotten in die Hoͤhe, damit ſie recht duͤre und trocken werden koͤnnen. Spuͤ- ret man, wenn ſie einige Tage alſo geſtanden, daß ſich noch einige Feuchtigkeit ſowol in dem Stroh als auch in den Samen-Capſeln befin- det, wird das Stroh umgeſezt und abermal al- ſo geſtelt, wodurch verhuͤtet wird, daß es nicht auf einander verfaulet. Denn zuweilen leget ſich ſolches feſte zuſammen und erwaͤrmet ſich auf einander. 7. Wenn das Stroh und die Schotten recht duͤrre geworden, und man die Koͤrner heraus und in das Reine bringen wil, ſo muͤſſen die Samen-Schotten alſo beſchaffen ſeyn, daß ſie ſich mit den Fingern leicht zerdrucken und zerkrimpeln laſſen, auch die Samen-Koͤrner willig heraus gehen, eher darf die Reinigung des Rettig-Samens und die hierzu gehoͤrige Ar- beit nicht vorgenommen werden. Und wenn es nicht N 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/203>, abgerufen am 23.11.2024.