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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
die Rüblein angehen, und ist also hiervon nicht
der geringste Nutze zu hoffen. Es ist wohl kein
besser Mittel wider die Erd-Flöhe zu finden, als
das öftere Besprengen mit Wasser, wiewohl sich
dieses auf dem Felde nicht wil thun lassen. Son-
sten sind alle Künsteleyen wider dieses Ungeziefer
vergeblich, und thut man am allerbesten, daß man
mit dem Bestellen der Rüben wartet, bis um Ja-
cobi, denn zu solcher Zeit sind sie mehrentheils weg.
Besiehe hievon die Beschreibung der Erfurtischen
Dreyen Brunnen-Gärten p. 86.

Von den
Stickel-
Rüben.

Endlich muß ich auch von den Stek-Rü-
ben, Stickel-Rüben,
etwas bemerken; Es ist
dieses eine kleine und kurze Art, haben ein derb
Fleisch, und rohe schmecken sie nushaft. Sie kön-
nen ebenfals auf oben beschriebenes Land gesäet
und bestellet werden. Und wenn man diese Art
immer auf solch gutes Land säet, so werden die Rü-
ben nach und nach grösser, und gehen aus ihrer Art;
wenn sie aber auf ein Land gesäet werden, wo Ger-
ste gestanden, und welches alsobald umgeackert wor-
den, so bleiben sie kleine, werden aber, wenn es un-
terweilen Regen giebt, noch ziemlich gros.

Hierbey muß ich noch zuletzt gedenken, daß
wenn man von den durch den Winter hindurch-
gebrachten Sommer-Rüben von allerhand Sorten
nicht genug Samen zum Verkauf erhalten, so kan
man ohngefehr 3 Wochen vor Michael, wenn es
einen Tag vorher geregnet hat, den Samen säen,
und wenn er aufgegangen und in etwas erwachsen
ist, durchraufen oder mit dem Jäte-Häcklein 4 Zoll

weit

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
die Ruͤblein angehen, und iſt alſo hiervon nicht
der geringſte Nutze zu hoffen. Es iſt wohl kein
beſſer Mittel wider die Erd-Floͤhe zu finden, als
das oͤftere Beſprengen mit Waſſer, wiewohl ſich
dieſes auf dem Felde nicht wil thun laſſen. Son-
ſten ſind alle Kuͤnſteleyen wider dieſes Ungeziefer
vergeblich, und thut man am allerbeſten, daß man
mit dem Beſtellen der Ruͤben wartet, bis um Ja-
cobi, denn zu ſolcher Zeit ſind ſie mehrentheils weg.
Beſiehe hievon die Beſchreibung der Erfurtiſchen
Dreyen Brunnen-Gaͤrten p. 86.

Von den
Stickel-
Ruͤben.

Endlich muß ich auch von den Stek-Ruͤ-
ben, Stickel-Ruͤben,
etwas bemerken; Es iſt
dieſes eine kleine und kurze Art, haben ein derb
Fleiſch, und rohe ſchmecken ſie nushaft. Sie koͤn-
nen ebenfals auf oben beſchriebenes Land geſaͤet
und beſtellet werden. Und wenn man dieſe Art
immer auf ſolch gutes Land ſaͤet, ſo werden die Ruͤ-
ben nach und nach groͤſſer, und gehen aus ihrer Art;
wenn ſie aber auf ein Land geſaͤet werden, wo Ger-
ſte geſtanden, und welches alſobald umgeackert wor-
den, ſo bleiben ſie kleine, werden aber, wenn es un-
terweilen Regen giebt, noch ziemlich gros.

Hierbey muß ich noch zuletzt gedenken, daß
wenn man von den durch den Winter hindurch-
gebrachten Sommer-Ruͤben von allerhand Sorten
nicht genug Samen zum Verkauf erhalten, ſo kan
man ohngefehr 3 Wochen vor Michael, wenn es
einen Tag vorher geregnet hat, den Samen ſaͤen,
und wenn er aufgegangen und in etwas erwachſen
iſt, durchraufen oder mit dem Jaͤte-Haͤcklein 4 Zoll

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[174/0180] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. die Ruͤblein angehen, und iſt alſo hiervon nicht der geringſte Nutze zu hoffen. Es iſt wohl kein beſſer Mittel wider die Erd-Floͤhe zu finden, als das oͤftere Beſprengen mit Waſſer, wiewohl ſich dieſes auf dem Felde nicht wil thun laſſen. Son- ſten ſind alle Kuͤnſteleyen wider dieſes Ungeziefer vergeblich, und thut man am allerbeſten, daß man mit dem Beſtellen der Ruͤben wartet, bis um Ja- cobi, denn zu ſolcher Zeit ſind ſie mehrentheils weg. Beſiehe hievon die Beſchreibung der Erfurtiſchen Dreyen Brunnen-Gaͤrten p. 86. Endlich muß ich auch von den Stek-Ruͤ- ben, Stickel-Ruͤben, etwas bemerken; Es iſt dieſes eine kleine und kurze Art, haben ein derb Fleiſch, und rohe ſchmecken ſie nushaft. Sie koͤn- nen ebenfals auf oben beſchriebenes Land geſaͤet und beſtellet werden. Und wenn man dieſe Art immer auf ſolch gutes Land ſaͤet, ſo werden die Ruͤ- ben nach und nach groͤſſer, und gehen aus ihrer Art; wenn ſie aber auf ein Land geſaͤet werden, wo Ger- ſte geſtanden, und welches alſobald umgeackert wor- den, ſo bleiben ſie kleine, werden aber, wenn es un- terweilen Regen giebt, noch ziemlich gros. Hierbey muß ich noch zuletzt gedenken, daß wenn man von den durch den Winter hindurch- gebrachten Sommer-Ruͤben von allerhand Sorten nicht genug Samen zum Verkauf erhalten, ſo kan man ohngefehr 3 Wochen vor Michael, wenn es einen Tag vorher geregnet hat, den Samen ſaͤen, und wenn er aufgegangen und in etwas erwachſen iſt, durchraufen oder mit dem Jaͤte-Haͤcklein 4 Zoll weit

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/180>, abgerufen am 23.11.2024.