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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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7. Cap. Von Wurzel-Gewächsen.
che haben kan. Teller-Rüben werden sie deswe-
gen genennet, weil sie nicht dicke und ganz breit
wie eine Scheibe oder Teller wachsen, und nur un-
ten in der Mitten ein kleines Schwänzlein haben.
Sie verlangen ein gut gegrabenes Land, welches
noch einige Besserung in sich hat. Wenn man
diesen Samen auf ein nicht weit von einem Was-
ser gelegenes Beet säen kan, so ist es überaus nütz-
lich, denn so bald sie aufgegangen sind, so muß
man beständig darnach sehen, ob etwan Erd-Flö-
he sich darauf befinden. Sind dergleichen vor-
handen, so muß man sie alsobald besprengen, und
wenn das Beet trocken geworden, und das Unge-
ziefer sich wiederum darauf sehen lässet, so muß
das Besprengen abermal geschehen, und dieses
muß des Tages einigemal wiederholet, und so lan-
ge damit fortgefahren werden, bis ihre Blätter in
etwas erwachsen und einige Stärke erreichet ha-
ben. Es darf auch das Aufwerfen des kleinen
vermoderten Pferde Mistes um der Regen-Wür-
mer willen nicht versehen werden, damit sie die
jungen Rüblein nicht in ihre Löcher hinein ziehen
können, siehe hiervon die zweyte Anmerkung p. 64.
im ersten Theile. Sie verlangen auch einen zur
Sonnen wohl gelegenen Ort. Wenn sie 6 bis 8
Blätter im Wachsthum erlanget haben, müssen
sie einen Schuh weit verzogen, oder mit den Hand-
Jäte-Häcklein durchgeschnitten werden. Haben
sie ihre mittelmäsige Gröse erreicht, so kan man sie
zum Essen gebrauchen, wobey aber zu erinnern, daß
sie ein oder wohl zweymal müssen abgebrühet wer-
den, sonsten schmecken sie bitter.

Von

7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen.
che haben kan. Teller-Ruͤben werden ſie deswe-
gen genennet, weil ſie nicht dicke und ganz breit
wie eine Scheibe oder Teller wachſen, und nur un-
ten in der Mitten ein kleines Schwaͤnzlein haben.
Sie verlangen ein gut gegrabenes Land, welches
noch einige Beſſerung in ſich hat. Wenn man
dieſen Samen auf ein nicht weit von einem Waſ-
ſer gelegenes Beet ſaͤen kan, ſo iſt es uͤberaus nuͤtz-
lich, denn ſo bald ſie aufgegangen ſind, ſo muß
man beſtaͤndig darnach ſehen, ob etwan Erd-Floͤ-
he ſich darauf befinden. Sind dergleichen vor-
handen, ſo muß man ſie alſobald beſprengen, und
wenn das Beet trocken geworden, und das Unge-
ziefer ſich wiederum darauf ſehen laͤſſet, ſo muß
das Beſprengen abermal geſchehen, und dieſes
muß des Tages einigemal wiederholet, und ſo lan-
ge damit fortgefahren werden, bis ihre Blaͤtter in
etwas erwachſen und einige Staͤrke erreichet ha-
ben. Es darf auch das Aufwerfen des kleinen
vermoderten Pferde Miſtes um der Regen-Wuͤr-
mer willen nicht verſehen werden, damit ſie die
jungen Ruͤblein nicht in ihre Loͤcher hinein ziehen
koͤnnen, ſiehe hiervon die zweyte Anmerkung p. 64.
im erſten Theile. Sie verlangen auch einen zur
Sonnen wohl gelegenen Ort. Wenn ſie 6 bis 8
Blaͤtter im Wachsthum erlanget haben, muͤſſen
ſie einen Schuh weit verzogen, oder mit den Hand-
Jaͤte-Haͤcklein durchgeſchnitten werden. Haben
ſie ihre mittelmaͤſige Groͤſe erreicht, ſo kan man ſie
zum Eſſen gebrauchen, wobey aber zu erinnern, daß
ſie ein oder wohl zweymal muͤſſen abgebruͤhet wer-
den, ſonſten ſchmecken ſie bitter.

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[168/0174] 7. Cap. Von Wurzel-Gewaͤchſen. che haben kan. Teller-Ruͤben werden ſie deswe- gen genennet, weil ſie nicht dicke und ganz breit wie eine Scheibe oder Teller wachſen, und nur un- ten in der Mitten ein kleines Schwaͤnzlein haben. Sie verlangen ein gut gegrabenes Land, welches noch einige Beſſerung in ſich hat. Wenn man dieſen Samen auf ein nicht weit von einem Waſ- ſer gelegenes Beet ſaͤen kan, ſo iſt es uͤberaus nuͤtz- lich, denn ſo bald ſie aufgegangen ſind, ſo muß man beſtaͤndig darnach ſehen, ob etwan Erd-Floͤ- he ſich darauf befinden. Sind dergleichen vor- handen, ſo muß man ſie alſobald beſprengen, und wenn das Beet trocken geworden, und das Unge- ziefer ſich wiederum darauf ſehen laͤſſet, ſo muß das Beſprengen abermal geſchehen, und dieſes muß des Tages einigemal wiederholet, und ſo lan- ge damit fortgefahren werden, bis ihre Blaͤtter in etwas erwachſen und einige Staͤrke erreichet ha- ben. Es darf auch das Aufwerfen des kleinen vermoderten Pferde Miſtes um der Regen-Wuͤr- mer willen nicht verſehen werden, damit ſie die jungen Ruͤblein nicht in ihre Loͤcher hinein ziehen koͤnnen, ſiehe hiervon die zweyte Anmerkung p. 64. im erſten Theile. Sie verlangen auch einen zur Sonnen wohl gelegenen Ort. Wenn ſie 6 bis 8 Blaͤtter im Wachsthum erlanget haben, muͤſſen ſie einen Schuh weit verzogen, oder mit den Hand- Jaͤte-Haͤcklein durchgeſchnitten werden. Haben ſie ihre mittelmaͤſige Groͤſe erreicht, ſo kan man ſie zum Eſſen gebrauchen, wobey aber zu erinnern, daß ſie ein oder wohl zweymal muͤſſen abgebruͤhet wer- den, ſonſten ſchmecken ſie bitter. Von

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/174>, abgerufen am 23.11.2024.