Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.Kohl-Gewächsen. gehen lassen, wovon hernach Oel zum Verbrennenkan geschlagen werden. Wenn der Same weg ist, und das Land wiederum frisch gedünget und ge- graben worden, so kan man dasselbe, wenn es die Sonne gut hat, mit Blumen-Kohl, Kohlrabi, Sellerie, Majoran, Sallat und dergleichen beste- cken lassen. Wenn der Kohl den Winter über ab- geschnitten wird, und die Stengel oder Strunke stehen bleiben, so wachsen im Merz junge Sprossen, oder wie sie die gemeinen Leute nennen, Hur-Kin- derchen daran, welche zum Kochen überaus wohl zu gebrauchen sind. Man kan auch guten Sallat davon machen, wenn sie vorhero etwas gekocht und abgebrühet worden. Einige Leute nennen diese Schosse bey uns Brocculi, oder Brockeln, welche man aber mit den oben beschriebenen Jtaliänischen Brocculi nicht confundiren darf. Von den Blumaschen-Kohl, welcher mitVon den Kel-
Kohl-Gewaͤchſen. gehen laſſen, wovon hernach Oel zum Verbrennenkan geſchlagen werden. Wenn der Same weg iſt, und das Land wiederum friſch geduͤnget und ge- graben worden, ſo kan man daſſelbe, wenn es die Sonne gut hat, mit Blumen-Kohl, Kohlrabi, Sellerie, Majoran, Sallat und dergleichen beſte- cken laſſen. Wenn der Kohl den Winter uͤber ab- geſchnitten wird, und die Stengel oder Strunke ſtehen bleiben, ſo wachſen im Merz junge Sproſſen, oder wie ſie die gemeinen Leute nennen, Hur-Kin- derchen daran, welche zum Kochen uͤberaus wohl zu gebrauchen ſind. Man kan auch guten Sallat davon machen, wenn ſie vorhero etwas gekocht und abgebruͤhet worden. Einige Leute nennen dieſe Schoſſe bey uns Brocculi, oder Brockeln, welche man aber mit den oben beſchriebenen Jtaliaͤniſchen Brocculi nicht confundiren darf. Von den Blumaſchen-Kohl, welcher mitVon den Kel-
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Kohl-Gewaͤchſen.
gehen laſſen, wovon hernach Oel zum Verbrennen
kan geſchlagen werden. Wenn der Same weg
iſt, und das Land wiederum friſch geduͤnget und ge-
graben worden, ſo kan man daſſelbe, wenn es die
Sonne gut hat, mit Blumen-Kohl, Kohlrabi,
Sellerie, Majoran, Sallat und dergleichen beſte-
cken laſſen. Wenn der Kohl den Winter uͤber ab-
geſchnitten wird, und die Stengel oder Strunke
ſtehen bleiben, ſo wachſen im Merz junge Sproſſen,
oder wie ſie die gemeinen Leute nennen, Hur-Kin-
derchen daran, welche zum Kochen uͤberaus wohl
zu gebrauchen ſind. Man kan auch guten Sallat
davon machen, wenn ſie vorhero etwas gekocht und
abgebruͤhet worden. Einige Leute nennen dieſe
Schoſſe bey uns Brocculi, oder Brockeln, welche
man aber mit den oben beſchriebenen Jtaliaͤniſchen
Brocculi nicht confundiren darf.
Von den Blumaſchen-Kohl, welcher mit
bunten Farben gezieret iſt, muß ich noch bemerken,
daß dieſer mehrentheils erzogen wird, die Schuͤſ-
ſeln bey Auftragung der Speiſen damit zu ſchmuͤ-
cken, indem die Blaͤtter grauſe ſind, und mit ihren
bunten Farben gar artig unter einander ſpie-
len. Jnzwiſchen kan man ihn auch zur Speiſe
brauchen. Es kan dieſer Kohl den Winter uͤber
in den Sand in Keller eingeleget werden, alwo
er mit ſeinen bunten Blaͤttern recht ſchoͤne hervor
waͤchſt, jedoch muß das Begieſſen, wenn es noͤ-
thig iſt, nicht unterlaſſen werden. Man kan ihn
zwar auch in das Land einlegen, es werden aber
die Blaͤtter nicht ſo ſchoͤne buntfarbig als in dem
Kel-
Von den
bunten
Bluma-
ſchen-Kohl.
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Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/133>, abgerufen am 25.07.2024. |