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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.

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Kohl-Gewächsen.
auf dem Mist-Bette stehen, die heraus gezogenen
aber versetzet man in dem halben Monat April
nach ihrer gehörigen Weite in den Garten.
7.) Die Erde muß man zwischen denen annoch
darauf stehenden Pflanzen fein auflockern, und
vom Unkraute reinigen. Hierauf muß man die
in das Mist-Bette gebrachte magere Erde zwi-
schen den Pflanzen mit kleinem verfaulten Küh-
Miste ein und einen halben Zol hoch bestreuen
und stark begiessen lassen, wodurch die Pflanzen
schön und freudig wachsen werden.
8.) So bald in den Stauden die Blumen her-
vor kommen, und eines Reichsthalers gros in
die Rundung gewachsen sind, muß man die dar-
auf befindlichen und in das Creutz liegenden
Blätter von einander thun, und dieselben recht
wohl eigentlich betrachten, ob sie schlosweiß
aussehen oder nicht. Fallen sie im Ansehen
nur einigermassen in das Gelbe, so taugen sie
nicht, guten Samen zu ziehen, denn es würden
die daraus wachsende Blumen gelbe und grüne
werden.
9.) Es kan auch nicht undienlich seyn, wenn die
Blumenkohl-Stauden gros und schwer werden,
daß sie an darneben gesteckte Pfähle mit Weiden
angebunden werden, damit sie die starken Winde
nicht auf die Seite treiben und über den Haufen
werfen können.
10.) Wenn die Stauden in ihrer Blüte stehen,
müssen sie bey warmen Sonnen-Schein un-
terweilen besprenget werden, damit die Erd-
Flöhe
Abh. v. Kücheng. H
Kohl-Gewaͤchſen.
auf dem Miſt-Bette ſtehen, die heraus gezogenen
aber verſetzet man in dem halben Monat April
nach ihrer gehoͤrigen Weite in den Garten.
7.) Die Erde muß man zwiſchen denen annoch
darauf ſtehenden Pflanzen fein auflockern, und
vom Unkraute reinigen. Hierauf muß man die
in das Miſt-Bette gebrachte magere Erde zwi-
ſchen den Pflanzen mit kleinem verfaulten Kuͤh-
Miſte ein und einen halben Zol hoch beſtreuen
und ſtark begieſſen laſſen, wodurch die Pflanzen
ſchoͤn und freudig wachſen werden.
8.) So bald in den Stauden die Blumen her-
vor kommen, und eines Reichsthalers gros in
die Rundung gewachſen ſind, muß man die dar-
auf befindlichen und in das Creutz liegenden
Blaͤtter von einander thun, und dieſelben recht
wohl eigentlich betrachten, ob ſie ſchlosweiß
ausſehen oder nicht. Fallen ſie im Anſehen
nur einigermaſſen in das Gelbe, ſo taugen ſie
nicht, guten Samen zu ziehen, denn es wuͤrden
die daraus wachſende Blumen gelbe und gruͤne
werden.
9.) Es kan auch nicht undienlich ſeyn, wenn die
Blumenkohl-Stauden gros und ſchwer werden,
daß ſie an darneben geſteckte Pfaͤhle mit Weiden
angebunden werden, damit ſie die ſtarken Winde
nicht auf die Seite treiben und uͤber den Haufen
werfen koͤnnen.
10.) Wenn die Stauden in ihrer Bluͤte ſtehen,
muͤſſen ſie bey warmen Sonnen-Schein un-
terweilen beſprenget werden, damit die Erd-
Floͤhe
Abh. v. Kuͤcheng. H
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[113/0119] Kohl-Gewaͤchſen. auf dem Miſt-Bette ſtehen, die heraus gezogenen aber verſetzet man in dem halben Monat April nach ihrer gehoͤrigen Weite in den Garten. 7.) Die Erde muß man zwiſchen denen annoch darauf ſtehenden Pflanzen fein auflockern, und vom Unkraute reinigen. Hierauf muß man die in das Miſt-Bette gebrachte magere Erde zwi- ſchen den Pflanzen mit kleinem verfaulten Kuͤh- Miſte ein und einen halben Zol hoch beſtreuen und ſtark begieſſen laſſen, wodurch die Pflanzen ſchoͤn und freudig wachſen werden. 8.) So bald in den Stauden die Blumen her- vor kommen, und eines Reichsthalers gros in die Rundung gewachſen ſind, muß man die dar- auf befindlichen und in das Creutz liegenden Blaͤtter von einander thun, und dieſelben recht wohl eigentlich betrachten, ob ſie ſchlosweiß ausſehen oder nicht. Fallen ſie im Anſehen nur einigermaſſen in das Gelbe, ſo taugen ſie nicht, guten Samen zu ziehen, denn es wuͤrden die daraus wachſende Blumen gelbe und gruͤne werden. 9.) Es kan auch nicht undienlich ſeyn, wenn die Blumenkohl-Stauden gros und ſchwer werden, daß ſie an darneben geſteckte Pfaͤhle mit Weiden angebunden werden, damit ſie die ſtarken Winde nicht auf die Seite treiben und uͤber den Haufen werfen koͤnnen. 10.) Wenn die Stauden in ihrer Bluͤte ſtehen, muͤſſen ſie bey warmen Sonnen-Schein un- terweilen beſprenget werden, damit die Erd- Floͤhe Abh. v. Kuͤcheng. H

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/119>, abgerufen am 22.11.2024.