Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753.6. Cap. Von allerhand Brassica florida, botrytis, Lobel. Brassica Cy-pria, Dod. habe bereits in dem ersten Theile in siebenden Cap. p. 40 und 41, und besonders im gan- zen 18ten Capitel gehandelt, und eine umständliche Nachricht gegeben, wie sowol die frühzeitigen als späten oder langsamen Pflanzen zu erziehen sind. Das Land, worauf sie sollen gestecket werden, ver- langet eben die Zubereitung, welche zum weissen Kraute erfordert wird. Bey dem Verpflanzen und weitern Wartung ist auch kein Unterschied. Daher habe ich nicht nöthig, etwas weiteres hier- von anzuführen. Doch aber kan ich nicht unter- lassen, von der Erziehung des Samens umständ- lich zu handeln. Denn obgleich derselbe meistens aus fremden Ländern herbey geschaffet wird, so kan er doch in Teutschland ebenfals recht gut gezeuget werden. Herr Arnold Friedrich Reisenberg un- "daß Allein, wenn der Herr Rei- wäch-
6. Cap. Von allerhand Braſſica florida, botrytis, Lobel. Braſſica Cy-pria, Dod. habe bereits in dem erſten Theile in ſiebenden Cap. p. 40 und 41, und beſonders im gan- zen 18ten Capitel gehandelt, und eine umſtaͤndliche Nachricht gegeben, wie ſowol die fruͤhzeitigen als ſpaͤten oder langſamen Pflanzen zu erziehen ſind. Das Land, worauf ſie ſollen geſtecket werden, ver- langet eben die Zubereitung, welche zum weiſſen Kraute erfordert wird. Bey dem Verpflanzen und weitern Wartung iſt auch kein Unterſchied. Daher habe ich nicht noͤthig, etwas weiteres hier- von anzufuͤhren. Doch aber kan ich nicht unter- laſſen, von der Erziehung des Samens umſtaͤnd- lich zu handeln. Denn obgleich derſelbe meiſtens aus fremden Laͤndern herbey geſchaffet wird, ſo kan er doch in Teutſchland ebenfals recht gut gezeuget werden. Herr Arnold Friedrich Reiſenberg un- ”daß Allein, wenn der Herr Rei- waͤch-
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6. Cap. Von allerhand
Braſſica florida, botrytis, Lobel. Braſſica Cy-
pria, Dod. habe bereits in dem erſten Theile in
ſiebenden Cap. p. 40 und 41, und beſonders im gan-
zen 18ten Capitel gehandelt, und eine umſtaͤndliche
Nachricht gegeben, wie ſowol die fruͤhzeitigen als
ſpaͤten oder langſamen Pflanzen zu erziehen ſind.
Das Land, worauf ſie ſollen geſtecket werden, ver-
langet eben die Zubereitung, welche zum weiſſen
Kraute erfordert wird. Bey dem Verpflanzen
und weitern Wartung iſt auch kein Unterſchied.
Daher habe ich nicht noͤthig, etwas weiteres hier-
von anzufuͤhren. Doch aber kan ich nicht unter-
laſſen, von der Erziehung des Samens umſtaͤnd-
lich zu handeln. Denn obgleich derſelbe meiſtens
aus fremden Laͤndern herbey geſchaffet wird, ſo kan
er doch in Teutſchland ebenfals recht gut gezeuget
werden.
Herr Arnold Friedrich Reiſenberg un-
ter den Namen von Hartenfels meinet zwar im
zweyten Theile ſeines Garten-Saals p. 186,
”daß
„man dieſen Samen hier zu Lande nicht erziehen,
„vielweniger zur Zeitigung bringen koͤnte: wenn
„man aber einige Setzlinge oder Stauden durch
„den Winter braͤchte und ſelbige im Fruͤhlinge in
„den Garten ſetzete, ſo glaubete er Samen hier-
„von zu erziehen.” Allein, wenn der Herr Rei-
ſenberg in dem Garten- und Acker-Bau ein Pra-
cticus geweſen waͤre, und in Erziehung des Blu-
men-Kohls einige Wiſſenſchaft gehabt haͤtte, ſo
wuͤrde er vielleicht anders geurtheilet haben.
Denn es iſt der Blumen-Kohl ein Sommer-Ge-
waͤch-
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Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 3. Erfurt, 1753, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz03_1753/114>, abgerufen am 16.02.2025. |