Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.5. Cap. Vom Pfropfen. sonsten verderben sie, werden welk, und sind her-nachmalen zum Pfropfen nicht dienlich. Georg Holyck p. 16. meldet von denen Rei- Es gibt noch bis diese Stunde Leute, wel- schaf-
5. Cap. Vom Pfropfen. ſonſten verderben ſie, werden welk, und ſind her-nachmalen zum Pfropfen nicht dienlich. Georg Holyck p. 16. meldet von denen Rei- Es gibt noch bis dieſe Stunde Leute, wel- ſchaf-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0088" n="56"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">5. Cap. Vom Pfropfen.</hi></fw><lb/> ſonſten verderben ſie, werden welk, und ſind her-<lb/> nachmalen zum Pfropfen nicht dienlich.</p><lb/> <p>Georg Holyck p. 16. meldet von denen Rei-<lb/> ſern folgendes. Nichtsweniger muß man ſich vor-<lb/> „ſehen, daß die Reiſer im Brechen oder Schnei-<lb/> „den nicht auf die Erde aus der Hand fallen, denn<lb/> „der <hi rendition="#aq">Character impreſſionis</hi> iſt mit Verwunde-<lb/> „rung in der Erfahrung hernach kentlich und<lb/> „merklich. Sintemal, ſo ein Reis im Brechen<lb/> „oder Schneiden aus der Hand faͤlt, und wird<lb/> „gepfropfet, daſſelbe Obſt hernach gewiß dieſem<lb/> „<hi rendition="#aq">Character</hi> nachfolget, und das Obſt nach und<lb/> „nach abfaͤlt, ehe es reif wird, bis endlich zu der<lb/> „Zeit, daß es reif werden, und man es abnehmen<lb/> „ſolte, nichts am Baume faſt mehr zu finden iſt.<lb/> Und <hi rendition="#aq">A. D. J.</hi> Fuͤrſtlicher Gaͤrtner, in ſeinem wohl-<lb/> beſtelten Garten-Bau p. 359. §. 14. wie auch<lb/><hi rendition="#aq">M.</hi> Schwimmer in ſeiner Phyſicaliſchen Garten-<lb/> Luſt p. 106 fuͤhren eben dergleichen Worte, und<lb/> hat es glaublich einer von dem andern entleh-<lb/> net.</p><lb/> <p>Es gibt noch bis dieſe Stunde Leute, wel-<lb/> che an dergleichen aberglaͤubiſchen und abge-<lb/> ſchmackten Dingen kleben, und ſich auch hiervon<lb/> nicht abdringen laſſen. Wenn man ihnen gleich<lb/> noch ſo viele Vorſtellungen gethan; ſo bleiben ſie<lb/> dennoch bey ihren 18. Augen, und bilden ſich ein,<lb/> ſie beſaͤſſen hierinnen ein ſonderbares Geheimnis.<lb/> Jch habe von ſo vielen Jahren bis hieher bey<lb/> Er ziehung unzaͤhliger Baͤume erfahren, daß we-<lb/> der diejenigen, welche ſolche in fremde Her-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchaf-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0088]
5. Cap. Vom Pfropfen.
ſonſten verderben ſie, werden welk, und ſind her-
nachmalen zum Pfropfen nicht dienlich.
Georg Holyck p. 16. meldet von denen Rei-
ſern folgendes. Nichtsweniger muß man ſich vor-
„ſehen, daß die Reiſer im Brechen oder Schnei-
„den nicht auf die Erde aus der Hand fallen, denn
„der Character impreſſionis iſt mit Verwunde-
„rung in der Erfahrung hernach kentlich und
„merklich. Sintemal, ſo ein Reis im Brechen
„oder Schneiden aus der Hand faͤlt, und wird
„gepfropfet, daſſelbe Obſt hernach gewiß dieſem
„Character nachfolget, und das Obſt nach und
„nach abfaͤlt, ehe es reif wird, bis endlich zu der
„Zeit, daß es reif werden, und man es abnehmen
„ſolte, nichts am Baume faſt mehr zu finden iſt.
Und A. D. J. Fuͤrſtlicher Gaͤrtner, in ſeinem wohl-
beſtelten Garten-Bau p. 359. §. 14. wie auch
M. Schwimmer in ſeiner Phyſicaliſchen Garten-
Luſt p. 106 fuͤhren eben dergleichen Worte, und
hat es glaublich einer von dem andern entleh-
net.
Es gibt noch bis dieſe Stunde Leute, wel-
che an dergleichen aberglaͤubiſchen und abge-
ſchmackten Dingen kleben, und ſich auch hiervon
nicht abdringen laſſen. Wenn man ihnen gleich
noch ſo viele Vorſtellungen gethan; ſo bleiben ſie
dennoch bey ihren 18. Augen, und bilden ſich ein,
ſie beſaͤſſen hierinnen ein ſonderbares Geheimnis.
Jch habe von ſo vielen Jahren bis hieher bey
Er ziehung unzaͤhliger Baͤume erfahren, daß we-
der diejenigen, welche ſolche in fremde Her-
ſchaf-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |