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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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des Ortes und der Erde.
ständig zu den Gewächsen gebrauchet worden.
Die Ursache ist nach meiner Einsicht diese, weil
die Düngung und die Salia, der obern Fläche
durch den Regen und Schnee sich nach und nach
von vielen Jahren in die untere beständig ruhen-
de Erde einsenken, wodurch dieselbe freylich sehr
tragbar werden muß, wovon ich unten in der
Abhandlung des dritten Theils bey denen Kü-
chen- und anderen Specerey-Früchten einen weit-
läuftigern Bericht geben werde.

Man verfähret aber mit dem Reolen also:
Es wird die Erde 2, 3 oder 4 Schuh, tief nach ei-
nes jeden Einsicht ausgehoben, und mit einer
Schaufel durch eine Horde geworfen, welche ent-
weder von Drat oder Holz gemacht ist, und schief
gestellet werden muß. Die Steine und anderer
mit Erde untermengter Unrath, welcher zum er-
stenmal nicht hindurch gegangen, wird noch ein-
mal durchgeworfen, und der Ueberrest, welcher
alsdenn vor der Horde liegen und zurück bleibet,
wird an dem Orte in die Tiefe und schlimmen
Wege geschaffet. Wenn nun diese Arbeit völlig
verrichtet und zu Ende gebracht ist, wird die Er-
de fein eben und gleich gemacht, hernach gedün-
get und gegraben, so ist sie zu denen Bäumen sehr
dienlich. Eine solche ausgeruhete und herauf
gebrachte Erde ist auch denen Tulipanen sehr zu-
träglich, indem sie unvergleichliche grosse und
schöne Blumen hervorbringen, wovon p. 59. in
der Abh. von Samen ein mehreres zu ersehen
ist.

Das
B 3

des Ortes und der Erde.
ſtaͤndig zu den Gewaͤchſen gebrauchet worden.
Die Urſache iſt nach meiner Einſicht dieſe, weil
die Duͤngung und die Salia, der obern Flaͤche
durch den Regen und Schnee ſich nach und nach
von vielen Jahren in die untere beſtaͤndig ruhen-
de Erde einſenken, wodurch dieſelbe freylich ſehr
tragbar werden muß, wovon ich unten in der
Abhandlung des dritten Theils bey denen Kuͤ-
chen- und anderen Specerey-Fruͤchten einen weit-
laͤuftigern Bericht geben werde.

Man verfaͤhret aber mit dem Reolen alſo:
Es wird die Erde 2, 3 oder 4 Schuh, tief nach ei-
nes jeden Einſicht ausgehoben, und mit einer
Schaufel durch eine Horde geworfen, welche ent-
weder von Drat oder Holz gemacht iſt, und ſchief
geſtellet werden muß. Die Steine und anderer
mit Erde untermengter Unrath, welcher zum er-
ſtenmal nicht hindurch gegangen, wird noch ein-
mal durchgeworfen, und der Ueberreſt, welcher
alsdenn vor der Horde liegen und zuruͤck bleibet,
wird an dem Orte in die Tiefe und ſchlimmen
Wege geſchaffet. Wenn nun dieſe Arbeit voͤllig
verrichtet und zu Ende gebracht iſt, wird die Er-
de fein eben und gleich gemacht, hernach geduͤn-
get und gegraben, ſo iſt ſie zu denen Baͤumen ſehr
dienlich. Eine ſolche ausgeruhete und herauf
gebrachte Erde iſt auch denen Tulipanen ſehr zu-
traͤglich, indem ſie unvergleichliche groſſe und
ſchoͤne Blumen hervorbringen, wovon p. 59. in
der Abh. von Samen ein mehreres zu erſehen
iſt.

Das
B 3
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[21/0053] des Ortes und der Erde. ſtaͤndig zu den Gewaͤchſen gebrauchet worden. Die Urſache iſt nach meiner Einſicht dieſe, weil die Duͤngung und die Salia, der obern Flaͤche durch den Regen und Schnee ſich nach und nach von vielen Jahren in die untere beſtaͤndig ruhen- de Erde einſenken, wodurch dieſelbe freylich ſehr tragbar werden muß, wovon ich unten in der Abhandlung des dritten Theils bey denen Kuͤ- chen- und anderen Specerey-Fruͤchten einen weit- laͤuftigern Bericht geben werde. Man verfaͤhret aber mit dem Reolen alſo: Es wird die Erde 2, 3 oder 4 Schuh, tief nach ei- nes jeden Einſicht ausgehoben, und mit einer Schaufel durch eine Horde geworfen, welche ent- weder von Drat oder Holz gemacht iſt, und ſchief geſtellet werden muß. Die Steine und anderer mit Erde untermengter Unrath, welcher zum er- ſtenmal nicht hindurch gegangen, wird noch ein- mal durchgeworfen, und der Ueberreſt, welcher alsdenn vor der Horde liegen und zuruͤck bleibet, wird an dem Orte in die Tiefe und ſchlimmen Wege geſchaffet. Wenn nun dieſe Arbeit voͤllig verrichtet und zu Ende gebracht iſt, wird die Er- de fein eben und gleich gemacht, hernach geduͤn- get und gegraben, ſo iſt ſie zu denen Baͤumen ſehr dienlich. Eine ſolche ausgeruhete und herauf gebrachte Erde iſt auch denen Tulipanen ſehr zu- traͤglich, indem ſie unvergleichliche groſſe und ſchoͤne Blumen hervorbringen, wovon p. 59. in der Abh. von Samen ein mehreres zu erſehen iſt. Das B 3

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/53>, abgerufen am 24.11.2024.