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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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Erklärung der zum Pfropfen und
Oculiren gehörigen Jnstrumenten.

S. Tab. II. p. 72.

1.) Jst eine Pfropf-Säge, welche kurtze Zähne haben sol
damit sie durch Absägen der Gipfel die Schale nicht zer
reissen.
2.) Ein scharfes Messer, damit man den abgesägten Stam
oben fein glat damit machen kan.
3.) Jst ein schmaler Meisel oder Stäm-Eisen, damit man
den Stam, worauf man pfropfen wil, spalten könne.
4.) Ein Schlägel von Holz, womit man den Meisel ein-
schlagen kan.
5.) Ein Keil von recht festen Holtze oder Elfenbein, wel-
cher in Form eines Messers seyn sol, den Spalt damit
von einander zu halten, daß man das zugeschnittene Reis
füglich einschieben kan.
6.) Ein Oculier-Messerlein, an welchem hinten am Stiele
ein Stücklein Elfenbein eingesetzet wird, damit man den
Riß der Rinde auflüften kan.
7.) Eine Raupen Scheere mit einer Heppe, mit welcher
man die untüchtigen Aeste von den Bäumen abschnei-
den kan.
8.) Eine Heppe oder Garten-Messer in seiner völligen Grös-
se, damit man die Nebenschosse abschneiden kan.
9.) Jst eine Pfropf-Weide benebst einem Spälter, wie
solche die Bönder oder Bötner führen, womit man die
Weiden, welche man zum Pfropfen gebrauchet, in orey
Theile spalten kan; doch müssen die Weiden mit einem
Messer fein gleich abgezogen werden, damit sie an dem
Stamme bey dem Umwinden recht anliegen können.
10.) Ein Baum-Schaber oder Moos-Krätzer; hierzu kan
auch eine, alte Sichel genommen werden.




Erklaͤrung der zum Pfropfen und
Oculiren gehoͤrigen Jnſtrumenten.

S. Tab. II. p. 72.

1.) Jſt eine Pfropf-Saͤge, welche kurtze Zaͤhne haben ſol
damit ſie durch Abſaͤgen der Gipfel die Schale nicht zer
reiſſen.
2.) Ein ſcharfes Meſſer, damit man den abgeſaͤgten Stam
oben fein glat damit machen kan.
3.) Jſt ein ſchmaler Meiſel oder Staͤm-Eiſen, damit man
den Stam, worauf man pfropfen wil, ſpalten koͤnne.
4.) Ein Schlaͤgel von Holz, womit man den Meiſel ein-
ſchlagen kan.
5.) Ein Keil von recht feſten Holtze oder Elfenbein, wel-
cher in Form eines Meſſers ſeyn ſol, den Spalt damit
von einander zu halten, daß man das zugeſchnittene Reis
fuͤglich einſchieben kan.
6.) Ein Oculier-Meſſerlein, an welchem hinten am Stiele
ein Stuͤcklein Elfenbein eingeſetzet wird, damit man den
Riß der Rinde aufluͤften kan.
7.) Eine Raupen Scheere mit einer Heppe, mit welcher
man die untuͤchtigen Aeſte von den Baͤumen abſchnei-
den kan.
8.) Eine Heppe oder Garten-Meſſer in ſeiner voͤlligen Groͤſ-
ſe, damit man die Nebenſchoſſe abſchneiden kan.
9.) Jſt eine Pfropf-Weide benebſt einem Spaͤlter, wie
ſolche die Boͤnder oder Boͤtner fuͤhren, womit man die
Weiden, welche man zum Pfropfen gebrauchet, in orey
Theile ſpalten kan; doch muͤſſen die Weiden mit einem
Meſſer fein gleich abgezogen werden, damit ſie an dem
Stamme bey dem Umwinden recht anliegen koͤnnen.
10.) Ein Baum-Schaber oder Moos-Kraͤtzer; hierzu kan
auch eine, alte Sichel genommen werden.


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[218/0250] Erklaͤrung der zum Pfropfen und Oculiren gehoͤrigen Jnſtrumenten. S. Tab. II. p. 72. 1.) Jſt eine Pfropf-Saͤge, welche kurtze Zaͤhne haben ſol damit ſie durch Abſaͤgen der Gipfel die Schale nicht zer reiſſen. 2.) Ein ſcharfes Meſſer, damit man den abgeſaͤgten Stam oben fein glat damit machen kan. 3.) Jſt ein ſchmaler Meiſel oder Staͤm-Eiſen, damit man den Stam, worauf man pfropfen wil, ſpalten koͤnne. 4.) Ein Schlaͤgel von Holz, womit man den Meiſel ein- ſchlagen kan. 5.) Ein Keil von recht feſten Holtze oder Elfenbein, wel- cher in Form eines Meſſers ſeyn ſol, den Spalt damit von einander zu halten, daß man das zugeſchnittene Reis fuͤglich einſchieben kan. 6.) Ein Oculier-Meſſerlein, an welchem hinten am Stiele ein Stuͤcklein Elfenbein eingeſetzet wird, damit man den Riß der Rinde aufluͤften kan. 7.) Eine Raupen Scheere mit einer Heppe, mit welcher man die untuͤchtigen Aeſte von den Baͤumen abſchnei- den kan. 8.) Eine Heppe oder Garten-Meſſer in ſeiner voͤlligen Groͤſ- ſe, damit man die Nebenſchoſſe abſchneiden kan. 9.) Jſt eine Pfropf-Weide benebſt einem Spaͤlter, wie ſolche die Boͤnder oder Boͤtner fuͤhren, womit man die Weiden, welche man zum Pfropfen gebrauchet, in orey Theile ſpalten kan; doch muͤſſen die Weiden mit einem Meſſer fein gleich abgezogen werden, damit ſie an dem Stamme bey dem Umwinden recht anliegen koͤnnen. 10.) Ein Baum-Schaber oder Moos-Kraͤtzer; hierzu kan auch eine, alte Sichel genommen werden.

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/250>, abgerufen am 27.11.2024.