Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.12. Cap. Von Orangen-Bäumen. halten werde, daß der Frost nicht eindringen, unddie Gewächse beschädigen kan. Von dem Begies- sen werde ich in dem dritten Theile in der Abhand- lung von den Specerey- und andern Garten- Früchten weitläuftiger handeln. §. 13. Von demOrte wo die Bäume im den Gärten u. im Win- ter sollen hergestel- let werden. Man muß sich zu den Orangen-Bäumen ei- §. 14.
12. Cap. Von Orangen-Baͤumen. halten werde, daß der Froſt nicht eindringen, unddie Gewaͤchſe beſchaͤdigen kan. Von dem Begieſ- ſen werde ich in dem dritten Theile in der Abhand- lung von den Specerey- und andern Garten- Fruͤchten weitlaͤuftiger handeln. §. 13. Von demOrte wo die Baͤume im den Gaͤrten u. im Win- ter ſollen hergeſtel- let werden. Man muß ſich zu den Orangen-Baͤumen ei- §. 14.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb n="208" facs="#f0240"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.</hi></fw><lb/> halten werde, daß der Froſt nicht eindringen, und<lb/> die Gewaͤchſe beſchaͤdigen kan. Von dem Begieſ-<lb/> ſen werde ich in dem dritten Theile in der Abhand-<lb/> lung von den Specerey- und andern Garten-<lb/> Fruͤchten weitlaͤuftiger handeln.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 13.</head><lb/> <note place="left">Von dem<lb/> Orte wo die<lb/> Baͤume im<lb/> den Gaͤrten<lb/> u. im Win-<lb/> ter ſollen<lb/> hergeſtel-<lb/> let werden.</note> <p>Man muß ſich zu den Orangen-Baͤumen ei-<lb/> nen ſolchen Ort im Garten erwehlen, welcher<lb/> gegen Mittag und Abend frey ſtehet, und daß<lb/> weder Haͤuſer noch Baͤume im Wege ſind, damit<lb/> ſie nicht nur der warmen Luft, ſondern auch<lb/> der Sonnenſtrahlen den gantzen Tag genieſſen<lb/> koͤnnen. Es iſt auch gut, wenn gegen Mitter-<lb/> nacht einige Haͤuſer und hohe Gebaͤude ſtehen,<lb/> iſt aber ein Gewaͤchs-Haus vorhanden, ſo iſt es<lb/> deſto beſſer und bequemer, indem durch derglei-<lb/> chen Gebaͤude, welche den Gewaͤchſen uͤberhaupt<lb/> zum ſonderbahren Schutz und Nutzen dienen, die<lb/> kalten Nord-Winde aufgehalten werden. Ein<lb/> Gewaͤchs-Hauß oder eine Winter-Stube darf an<lb/> keine ſteinerne Mauer gebauet werden, denn ſol-<lb/> ches iſt den Gewaͤchſen ſchaͤdlich, indem die Stei-<lb/> ne der Mauren im Winter bey voͤllig geſchloſſe-<lb/> nem Hauſe oder Stube duften, wovon die jungen<lb/> Triebe ſamt denen Baͤumen, welche unterweilen<lb/> Bluͤthen oder Knoſpen haben, gerne anlaufen,<lb/> ſchimlen und zu faulen beginnen. Dieſem Uebel<lb/> kan am fuͤglichſten begegnet werden, wenn der-<lb/> gleichen Mauer-Werk ganz und gar mit Bretern<lb/> bekleidet wird.</p> </div><lb/> <fw type="catch" place="bottom">§. 14.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [208/0240]
12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.
halten werde, daß der Froſt nicht eindringen, und
die Gewaͤchſe beſchaͤdigen kan. Von dem Begieſ-
ſen werde ich in dem dritten Theile in der Abhand-
lung von den Specerey- und andern Garten-
Fruͤchten weitlaͤuftiger handeln.
§. 13.
Man muß ſich zu den Orangen-Baͤumen ei-
nen ſolchen Ort im Garten erwehlen, welcher
gegen Mittag und Abend frey ſtehet, und daß
weder Haͤuſer noch Baͤume im Wege ſind, damit
ſie nicht nur der warmen Luft, ſondern auch
der Sonnenſtrahlen den gantzen Tag genieſſen
koͤnnen. Es iſt auch gut, wenn gegen Mitter-
nacht einige Haͤuſer und hohe Gebaͤude ſtehen,
iſt aber ein Gewaͤchs-Haus vorhanden, ſo iſt es
deſto beſſer und bequemer, indem durch derglei-
chen Gebaͤude, welche den Gewaͤchſen uͤberhaupt
zum ſonderbahren Schutz und Nutzen dienen, die
kalten Nord-Winde aufgehalten werden. Ein
Gewaͤchs-Hauß oder eine Winter-Stube darf an
keine ſteinerne Mauer gebauet werden, denn ſol-
ches iſt den Gewaͤchſen ſchaͤdlich, indem die Stei-
ne der Mauren im Winter bey voͤllig geſchloſſe-
nem Hauſe oder Stube duften, wovon die jungen
Triebe ſamt denen Baͤumen, welche unterweilen
Bluͤthen oder Knoſpen haben, gerne anlaufen,
ſchimlen und zu faulen beginnen. Dieſem Uebel
kan am fuͤglichſten begegnet werden, wenn der-
gleichen Mauer-Werk ganz und gar mit Bretern
bekleidet wird.
§. 14.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/240 |
Zitationshilfe: | Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/240>, abgerufen am 03.03.2025. |