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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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12. Cap. Von Orangen-Bäumen.
ohne sich kothig zu machen, nicht kommen kan.
Zur Sommerzeit geschiehet es im Garten am besten,
im May, Junius und Julius wöchentlich 2, 3 bis
4 mal, wie es die Witterung erfordert, absonderlich
wenn die Bäume im Treiben sind. Wenn diese Mo-
nate vorbey sind, muß man sich für das öftere und
starke Begiessen hüten, und ist es genung, wenn es
die Woche zweymal geschiehet; doch muß man sich
auch hierinnen nach der Witterung richten und
überlegen, was nöthig und zuträglich sey. Was
die Zeit betrift, so ist das Begiessen in den Som-
mer-Tagen am besten frühmorgens und abends,
gegen den Herbst aber nach der Mittags-Stunde
vorzunehmen. Es muß aber dasselbe also gesche-
hen, daß das Wasser nicht auf einmal, sondern
nach und nach ausgeschüttet werde, damit sich das-
selbe gemachsam, an die Wurzeln einziehen kan.
Es ist auch rathsam, daß die Erde in den Scher-
ben zuweilen aufgelüftet werde, denn dadurch ge-
schiehet, daß das Wasser desto besser zu den Wur-
zeln komt. Man führet mit dem Begiessen so
lange fort, bis das Wasser unten an den Böden
durch die Ablauf-Löcher heraus tröpfet, als dann ist
es genung. Ein Zeichen ist es auch, daß die Oran-
gen-Bäume wollen begossen seyn, wenn ihre Blät-
ter an den Bäumen gekrümt sind oder welk aus-
sehen. So man dieses merkt, so ist es Zeit das
Begiessen vorzunehmen. Jm Winter, wenn die
Bäume in das Gewächs-Haus oder in eine Stu-
be, welche nach Mittag zu liegen muß, gebracht
werden, darf das Begiessen nicht so oft und stark

gesche-

12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.
ohne ſich kothig zu machen, nicht kommen kan.
Zur Som̃erzeit geſchiehet es im Garten am beſten,
im May, Junius und Julius woͤchentlich 2, 3 bis
4 mal, wie es die Witterung erfordert, abſonderlich
wenn die Baͤume im Treiben ſind. Weñ dieſe Mo-
nate vorbey ſind, muß man ſich fuͤr das oͤftere und
ſtarke Begieſſen huͤten, und iſt es genung, wenn es
die Woche zweymal geſchiehet; doch muß man ſich
auch hierinnen nach der Witterung richten und
uͤberlegen, was noͤthig und zutraͤglich ſey. Was
die Zeit betrift, ſo iſt das Begieſſen in den Som-
mer-Tagen am beſten fruͤhmorgens und abends,
gegen den Herbſt aber nach der Mittags-Stunde
vorzunehmen. Es muß aber daſſelbe alſo geſche-
hen, daß das Waſſer nicht auf einmal, ſondern
nach und nach ausgeſchuͤttet werde, damit ſich daſ-
ſelbe gemachſam, an die Wurzeln einziehen kan.
Es iſt auch rathſam, daß die Erde in den Scher-
ben zuweilen aufgeluͤftet werde, denn dadurch ge-
ſchiehet, daß das Waſſer deſto beſſer zu den Wur-
zeln komt. Man fuͤhret mit dem Begieſſen ſo
lange fort, bis das Waſſer unten an den Boͤden
durch die Ablauf-Loͤcher heraus troͤpfet, als dann iſt
es genung. Ein Zeichen iſt es auch, daß die Oran-
gen-Baͤume wollen begoſſen ſeyn, wenn ihre Blaͤt-
ter an den Baͤumen gekruͤmt ſind oder welk aus-
ſehen. So man dieſes merkt, ſo iſt es Zeit das
Begieſſen vorzunehmen. Jm Winter, wenn die
Baͤume in das Gewaͤchs-Haus oder in eine Stu-
be, welche nach Mittag zu liegen muß, gebracht
werden, darf das Begieſſen nicht ſo oft und ſtark

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[205/0237] 12. Cap. Von Orangen-Baͤumen. ohne ſich kothig zu machen, nicht kommen kan. Zur Som̃erzeit geſchiehet es im Garten am beſten, im May, Junius und Julius woͤchentlich 2, 3 bis 4 mal, wie es die Witterung erfordert, abſonderlich wenn die Baͤume im Treiben ſind. Weñ dieſe Mo- nate vorbey ſind, muß man ſich fuͤr das oͤftere und ſtarke Begieſſen huͤten, und iſt es genung, wenn es die Woche zweymal geſchiehet; doch muß man ſich auch hierinnen nach der Witterung richten und uͤberlegen, was noͤthig und zutraͤglich ſey. Was die Zeit betrift, ſo iſt das Begieſſen in den Som- mer-Tagen am beſten fruͤhmorgens und abends, gegen den Herbſt aber nach der Mittags-Stunde vorzunehmen. Es muß aber daſſelbe alſo geſche- hen, daß das Waſſer nicht auf einmal, ſondern nach und nach ausgeſchuͤttet werde, damit ſich daſ- ſelbe gemachſam, an die Wurzeln einziehen kan. Es iſt auch rathſam, daß die Erde in den Scher- ben zuweilen aufgeluͤftet werde, denn dadurch ge- ſchiehet, daß das Waſſer deſto beſſer zu den Wur- zeln komt. Man fuͤhret mit dem Begieſſen ſo lange fort, bis das Waſſer unten an den Boͤden durch die Ablauf-Loͤcher heraus troͤpfet, als dann iſt es genung. Ein Zeichen iſt es auch, daß die Oran- gen-Baͤume wollen begoſſen ſeyn, wenn ihre Blaͤt- ter an den Baͤumen gekruͤmt ſind oder welk aus- ſehen. So man dieſes merkt, ſo iſt es Zeit das Begieſſen vorzunehmen. Jm Winter, wenn die Baͤume in das Gewaͤchs-Haus oder in eine Stu- be, welche nach Mittag zu liegen muß, gebracht werden, darf das Begieſſen nicht ſo oft und ſtark geſche-

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/237>, abgerufen am 22.11.2024.