Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.12. Cap. Von Orangen-Bäumen. wie bey den einheimischen Bäumen muß verrich-tet werden. §. 9. Von denfremden Bäumen, welche aus Jtalien zu uns ge- bracht wer- den. Unter allen Orangen-Bäumen halte ich die sie
12. Cap. Von Orangen-Baͤumen. wie bey den einheimiſchen Baͤumen muß verrich-tet werden. §. 9. Von denfremden Baͤumen, welche aus Jtalien zu uns ge- bracht wer- den. Unter allen Orangen-Baͤumen halte ich die ſie
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12. Cap. Von Orangen-Baͤumen.
wie bey den einheimiſchen Baͤumen muß verrich-
tet werden.
§. 9.
Unter allen Orangen-Baͤumen halte ich die
Genueſer fuͤr die beſten, indem ſie mehrentheils
ſchoͤne, hohe, gerade und ſtarcke Staͤmme, und
oben in der Hoͤhe zwey gegeneinander eingeſetzte
Oculir-Zelken oder Reiſer haben. Hingegen
welche von Gard-See aus Jtalien zu uns ge-
bracht werden, ſind mehrentheils krum und bu-
ſchicht; doch ſind ſie keinesweges wegen ihrer vie-
len und ſchoͤnen Sorten zu verachten, auch ſollen
ſie faſt noch beſſer in unſern rauhen Landen und
Luft gedeyen als andere; doch ich laſſe es dahin
geſtelt ſeyn, ob ſolches wahr oder falſch ſey.
Wenn man dieſe Baͤume uͤberkomt, ſo klebet meh-
rentheils an den Knoten-Wurtzeln noch etwas Er-
de. Sie ſind ſo ſehr zerſtuͤmmelt, daß keine
Wurzeln daran zu ſehen ſind, und man nicht an-
ders meinen ſolte, daß ein ſolcher Baum nimmer-
mehr wiederum Wurzeln ſchlagen und bekleiben
koͤnte. Bey dem Einkauf dieſer Baͤume hat man
ſich wohl vorzuſehen, daß man nicht betrogen wer-
de, daher man alſobald an den Aeſten die Probe
machen und ſehen muß, ob die Baͤume entweder
ſchon verdorben, oder aber ob die Schale noch
gruͤne iſt, und noch Feuchtigkeit in ſich hat. Kle-
bet ſie aber etwas feſte daran, ſo iſt es ein Zeichen,
daß der Saft ſchon ſehr ausgetrocknet, welches da-
her komt, wenn das Begieſſen unterwegens zu
wenig oder auch wohl gar nicht geſchiehet. Sind
ſie
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