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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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der Steinobst-Bäume
Jahr dergleichen abnehmen und in die Baum-
Schule bringen. Die Quitten sind unter andern
auch überaus wohl unter das Zwetschgen-Mus zu
gebrauchen. Sie werden nemlich geschälet, in
kleine Scheiblein zerschnitten, und eine Viertel-
Stunde vorhero, ehe das Mus aus dem Kessel ge-
nommen wird, mit noch anderer Würze hinein
gethan, und wohl untereinander gemenget, welches
demselben einen rechten guten Geschmack zuwe-
ge bringet und auch zur Erhaltung dienet.

§. 18.

Der Spanische Holunder, Huck auf dieVom Spa-
nischen Hol-
lunder.

Magd, Sirenien, sowol der blaue als weisse, Sy[-]
ringa major frore coeruleo & albo,
welcher letz-
tere nicht algemein ist, nehmen mit allerhand
Grund und Boden vorlieb, wachsen sehr geschwin-
de, und werden durch die Nebensprossen, welche
von den Wurzeln ausschiessen, in Ueberfluß ver-
mehret, welche sehr zeitig im Frühjahre, besser aber
im November und December abgenommen und
versetzet werden können. Sollen sie zu Bäumen
gezogen und alt werden, so muß man ihnen
die Nebenschosse beständig verwehren. Die Blü-
ten davon riechen sehr lieblich und angenehm, wes-
halber sie von den Garten-Liebhabern hin und wie-
der in die Winkel der Gärten gepflanzet werden.
Sie schicken sich auch zu den Lauber-Hütten, solche
damit grüne zu machen; jedoch müssen die Ran-
ken fein ordentlich gleich und nicht über einander
gebunden werden. Wenn man den weissen auf
den blauen oder auch den blauen auf den weissen

ocu-
Abh. v. Bäum. L

der Steinobſt-Baͤume
Jahr dergleichen abnehmen und in die Baum-
Schule bringen. Die Quitten ſind unter andern
auch uͤberaus wohl unter das Zwetſchgen-Mus zu
gebrauchen. Sie werden nemlich geſchaͤlet, in
kleine Scheiblein zerſchnitten, und eine Viertel-
Stunde vorhero, ehe das Mus aus dem Keſſel ge-
nommen wird, mit noch anderer Wuͤrze hinein
gethan, und wohl untereinander gemenget, welches
demſelben einen rechten guten Geſchmack zuwe-
ge bringet und auch zur Erhaltung dienet.

§. 18.

Der Spaniſche Holunder, Huck auf dieVom Spa-
niſchen Hol-
lunder.

Magd, Sirenien, ſowol der blaue als weiſſe, Sy[-]
ringa major frore cœruleo & albo,
welcher letz-
tere nicht algemein iſt, nehmen mit allerhand
Grund und Boden vorlieb, wachſen ſehr geſchwin-
de, und werden durch die Nebenſproſſen, welche
von den Wurzeln auſſchieſſen, in Ueberfluß ver-
mehret, welche ſehr zeitig im Fruͤhjahre, beſſer aber
im November und December abgenommen und
verſetzet werden koͤnnen. Sollen ſie zu Baͤumen
gezogen und alt werden, ſo muß man ihnen
die Nebenſchoſſe beſtaͤndig verwehren. Die Bluͤ-
ten davon riechen ſehr lieblich und angenehm, wes-
halber ſie von den Garten-Liebhabern hin und wie-
der in die Winkel der Gaͤrten gepflanzet werden.
Sie ſchicken ſich auch zu den Lauber-Huͤtten, ſolche
damit gruͤne zu machen; jedoch muͤſſen die Ran-
ken fein ordentlich gleich und nicht uͤber einander
gebunden werden. Wenn man den weiſſen auf
den blauen oder auch den blauen auf den weiſſen

ocu-
Abh. v. Baͤum. L
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[161/0193] der Steinobſt-Baͤume Jahr dergleichen abnehmen und in die Baum- Schule bringen. Die Quitten ſind unter andern auch uͤberaus wohl unter das Zwetſchgen-Mus zu gebrauchen. Sie werden nemlich geſchaͤlet, in kleine Scheiblein zerſchnitten, und eine Viertel- Stunde vorhero, ehe das Mus aus dem Keſſel ge- nommen wird, mit noch anderer Wuͤrze hinein gethan, und wohl untereinander gemenget, welches demſelben einen rechten guten Geſchmack zuwe- ge bringet und auch zur Erhaltung dienet. §. 18. Der Spaniſche Holunder, Huck auf die Magd, Sirenien, ſowol der blaue als weiſſe, Sy- ringa major frore cœruleo & albo, welcher letz- tere nicht algemein iſt, nehmen mit allerhand Grund und Boden vorlieb, wachſen ſehr geſchwin- de, und werden durch die Nebenſproſſen, welche von den Wurzeln auſſchieſſen, in Ueberfluß ver- mehret, welche ſehr zeitig im Fruͤhjahre, beſſer aber im November und December abgenommen und verſetzet werden koͤnnen. Sollen ſie zu Baͤumen gezogen und alt werden, ſo muß man ihnen die Nebenſchoſſe beſtaͤndig verwehren. Die Bluͤ- ten davon riechen ſehr lieblich und angenehm, wes- halber ſie von den Garten-Liebhabern hin und wie- der in die Winkel der Gaͤrten gepflanzet werden. Sie ſchicken ſich auch zu den Lauber-Huͤtten, ſolche damit gruͤne zu machen; jedoch muͤſſen die Ran- ken fein ordentlich gleich und nicht uͤber einander gebunden werden. Wenn man den weiſſen auf den blauen oder auch den blauen auf den weiſſen ocu- Vom Spa- niſchen Hol- lunder. Abh. v. Baͤum. L

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/193>, abgerufen am 23.11.2024.