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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.

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10. Cap. Von Erziehung
faulen oder verdummelen. Es bleibet dieser Sa-
men zum Aufgehen 2 Jahr gut, im dritten Jah-
re aber gehet er nur die Helfte auf, und folglich
muß alsdenn noch einmal so viel Samen genom-
men und gesäet werden. Er verlanget ein mil-
des und mürbes Erdreich, das vorhero mit ver-
faultem Küh-Mist welcher wohl ausgebreitet
werden muß, gedünget und nur einmal gegraben
worden. Wenn die Säezeit im November und
December herbey gekommen ist, wird das Beet,
worauf man den Samen säen wil, gefüsselt, be-
siehe hiervon die IV. Figur p. 127. in der Abhand-
lung vom Samen-Werk.
Nach solchem
Zusammentreten wird das Erdreich fein gleich ge-
rechnet, und alsdenn säet man den Samen oben
auf, jedoch nicht alzu überflüssig, indem er kleine
ist, und ziehet denselben sogleich unter, wie p. 126.
bey der 5ten Figur zu ersehen, nach Volbringung
dieser Arbeit wird das Beet abermal mit dem
Rechen fein gleich gemachet. Kurz, es wird mit den
Maul-Beeren in allen, wie oben bey den Obst-Kern
gemeldet worden, verfahren. Man kan auch die-
sen Samen im Frühjahre, im April auf ein sol-
ches zubereitetes Beet, wie anjetzo beschrieben
worden, säen, doch hat derjenige, welcher in dem
Herbst bestellet worden, einen merklichen Vorzug,
sowohl in Aufgehen als zeitigen Wachsthum. Es
erfrieret derselbe nicht in der Erden, und hat man
bey der Herbst-Bestellung dieserwegen sich nichts
zu befürchten. Die zweyte Vermehrung geschie-
het geschwinder und vortheilhafter, wenn man

von

10. Cap. Von Erziehung
faulen oder verdummelen. Es bleibet dieſer Sa-
men zum Aufgehen 2 Jahr gut, im dritten Jah-
re aber gehet er nur die Helfte auf, und folglich
muß alsdenn noch einmal ſo viel Samen genom-
men und geſaͤet werden. Er verlanget ein mil-
des und muͤrbes Erdreich, das vorhero mit ver-
faultem Kuͤh-Miſt welcher wohl ausgebreitet
werden muß, geduͤnget und nur einmal gegraben
worden. Wenn die Saͤezeit im November und
December herbey gekommen iſt, wird das Beet,
worauf man den Samen ſaͤen wil, gefuͤſſelt, be-
ſiehe hiervon die IV. Figur p. 127. in der Abhand-
lung vom Samen-Werk.
Nach ſolchem
Zuſammentreten wird das Erdreich fein gleich ge-
rechnet, und alsdenn ſaͤet man den Samen oben
auf, jedoch nicht alzu uͤberfluͤſſig, indem er kleine
iſt, und ziehet denſelben ſogleich unter, wie p. 126.
bey der 5ten Figur zu erſehen, nach Volbringung
dieſer Arbeit wird das Beet abermal mit dem
Rechen fein gleich gemachet. Kurz, es wird mit den
Maul-Beeren in allen, wie oben bey den Obſt-Kern
gemeldet worden, verfahren. Man kan auch die-
ſen Samen im Fruͤhjahre, im April auf ein ſol-
ches zubereitetes Beet, wie anjetzo beſchrieben
worden, ſaͤen, doch hat derjenige, welcher in dem
Herbſt beſtellet worden, einen merklichen Vorzug,
ſowohl in Aufgehen als zeitigen Wachsthum. Es
erfrieret derſelbe nicht in der Erden, und hat man
bey der Herbſt-Beſtellung dieſerwegen ſich nichts
zu befuͤrchten. Die zweyte Vermehrung geſchie-
het geſchwinder und vortheilhafter, wenn man

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[148/0180] 10. Cap. Von Erziehung faulen oder verdummelen. Es bleibet dieſer Sa- men zum Aufgehen 2 Jahr gut, im dritten Jah- re aber gehet er nur die Helfte auf, und folglich muß alsdenn noch einmal ſo viel Samen genom- men und geſaͤet werden. Er verlanget ein mil- des und muͤrbes Erdreich, das vorhero mit ver- faultem Kuͤh-Miſt welcher wohl ausgebreitet werden muß, geduͤnget und nur einmal gegraben worden. Wenn die Saͤezeit im November und December herbey gekommen iſt, wird das Beet, worauf man den Samen ſaͤen wil, gefuͤſſelt, be- ſiehe hiervon die IV. Figur p. 127. in der Abhand- lung vom Samen-Werk. Nach ſolchem Zuſammentreten wird das Erdreich fein gleich ge- rechnet, und alsdenn ſaͤet man den Samen oben auf, jedoch nicht alzu uͤberfluͤſſig, indem er kleine iſt, und ziehet denſelben ſogleich unter, wie p. 126. bey der 5ten Figur zu erſehen, nach Volbringung dieſer Arbeit wird das Beet abermal mit dem Rechen fein gleich gemachet. Kurz, es wird mit den Maul-Beeren in allen, wie oben bey den Obſt-Kern gemeldet worden, verfahren. Man kan auch die- ſen Samen im Fruͤhjahre, im April auf ein ſol- ches zubereitetes Beet, wie anjetzo beſchrieben worden, ſaͤen, doch hat derjenige, welcher in dem Herbſt beſtellet worden, einen merklichen Vorzug, ſowohl in Aufgehen als zeitigen Wachsthum. Es erfrieret derſelbe nicht in der Erden, und hat man bey der Herbſt-Beſtellung dieſerwegen ſich nichts zu befuͤrchten. Die zweyte Vermehrung geſchie- het geſchwinder und vortheilhafter, wenn man von

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/180>, abgerufen am 22.11.2024.