Das zehende Capitel. Von Erziehung der Steinobst- Bäume, wie auch von allerhand andern Bäumen und Sträuchen.
§. 1.
Die Steinobst-Bäume überhaupt, als Apri- cosen, Morellen, Pfirschen, Welsche- und Hasel-Nüsse, ingleichen Mandeln, Kirschen, Zwetschen, Pflaumen und viel andere Sorten mehr können alle aus ihren Steinen oder Kern erzogen werden, welche man aus den reifen Früch- ten nehmen, und im Schatten an einem lüftigen Orte muß lassen trocken werden. Sie werden insgesamt in oben gedachten Monaten, wie bey den Obst-Kern gemeldet worden, gestecket, jedoch Reihenweise, nach der Garten-Schnure, mit Be- merckung eines kleinen Pfahls, damit sie bey Umgrabung des Landes nicht Schaden leiden. Die Spitzen der Nüsse und Kern müssen alle- zeit bey dem Stecken in die Höhe gerichtet wer- den, damit sie desto füglicher herfür wachsen kön- nen. Wie weit sie aber in der Reihe von ein- ander zu bringen sind, überlässet man eines jeden seiner Einsicht, doch muß man dahin sehen, daß sie genugsamen Raum behalten. Einige derersel-
den
J 3
Das zehende Capitel. Von Erziehung der Steinobſt- Baͤume, wie auch von allerhand andern Baͤumen und Straͤuchen.
§. 1.
Die Steinobſt-Baͤume uͤberhaupt, als Apri- coſen, Morellen, Pfirſchen, Welſche- und Haſel-Nuͤſſe, ingleichen Mandeln, Kirſchen, Zwetſchen, Pflaumen und viel andere Sorten mehr koͤnnen alle aus ihren Steinen oder Kern erzogen werden, welche man aus den reifen Fruͤch- ten nehmen, und im Schatten an einem luͤftigen Orte muß laſſen trocken werden. Sie werden insgeſamt in oben gedachten Monaten, wie bey den Obſt-Kern gemeldet worden, geſtecket, jedoch Reihenweiſe, nach der Garten-Schnure, mit Be- merckung eines kleinen Pfahls, damit ſie bey Umgrabung des Landes nicht Schaden leiden. Die Spitzen der Nuͤſſe und Kern muͤſſen alle- zeit bey dem Stecken in die Hoͤhe gerichtet wer- den, damit ſie deſto fuͤglicher herfuͤr wachſen koͤn- nen. Wie weit ſie aber in der Reihe von ein- ander zu bringen ſind, uͤberlaͤſſet man eines jeden ſeiner Einſicht, doch muß man dahin ſehen, daß ſie genugſamen Raum behalten. Einige dererſel-
den
J 3
<TEI><text><body><pbn="133"facs="#f0165"/><fwtype="header"place="top"><milestoneunit="section"rendition="#hr"/><lb/></fw><milestoneunit="section"rendition="#hr"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#fr">Das zehende Capitel.</hi><lb/><hirendition="#b">Von <hirendition="#g">Erziehung</hi> der Steinobſt-</hi><lb/>
Baͤume, wie auch von allerhand andern<lb/>
Baͤumen und Straͤuchen.</head><lb/><divn="2"><head>§. 1.</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie Steinobſt-Baͤume uͤberhaupt, als Apri-<lb/>
coſen, Morellen, Pfirſchen, Welſche- und<lb/>
Haſel-Nuͤſſe, ingleichen Mandeln, Kirſchen,<lb/>
Zwetſchen, Pflaumen und viel andere Sorten<lb/>
mehr koͤnnen alle aus ihren Steinen oder Kern<lb/>
erzogen werden, welche man aus den reifen Fruͤch-<lb/>
ten nehmen, und im Schatten an einem luͤftigen<lb/>
Orte muß laſſen trocken werden. Sie werden<lb/>
insgeſamt in oben gedachten Monaten, wie bey<lb/>
den Obſt-Kern gemeldet worden, geſtecket, jedoch<lb/>
Reihenweiſe, nach der Garten-Schnure, mit Be-<lb/>
merckung eines kleinen Pfahls, damit ſie bey<lb/>
Umgrabung des Landes nicht Schaden leiden.<lb/>
Die Spitzen der Nuͤſſe und Kern muͤſſen alle-<lb/>
zeit bey dem Stecken in die Hoͤhe gerichtet wer-<lb/>
den, damit ſie deſto fuͤglicher herfuͤr wachſen koͤn-<lb/>
nen. Wie weit ſie aber in der Reihe von ein-<lb/>
ander zu bringen ſind, uͤberlaͤſſet man eines jeden<lb/>ſeiner Einſicht, doch muß man dahin ſehen, daß<lb/>ſie genugſamen Raum behalten. Einige dererſel-<lb/><fwtype="sig"place="bottom">J 3</fw><fwtype="catch"place="bottom">den</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[133/0165]
Das zehende Capitel.
Von Erziehung der Steinobſt-
Baͤume, wie auch von allerhand andern
Baͤumen und Straͤuchen.
§. 1.
Die Steinobſt-Baͤume uͤberhaupt, als Apri-
coſen, Morellen, Pfirſchen, Welſche- und
Haſel-Nuͤſſe, ingleichen Mandeln, Kirſchen,
Zwetſchen, Pflaumen und viel andere Sorten
mehr koͤnnen alle aus ihren Steinen oder Kern
erzogen werden, welche man aus den reifen Fruͤch-
ten nehmen, und im Schatten an einem luͤftigen
Orte muß laſſen trocken werden. Sie werden
insgeſamt in oben gedachten Monaten, wie bey
den Obſt-Kern gemeldet worden, geſtecket, jedoch
Reihenweiſe, nach der Garten-Schnure, mit Be-
merckung eines kleinen Pfahls, damit ſie bey
Umgrabung des Landes nicht Schaden leiden.
Die Spitzen der Nuͤſſe und Kern muͤſſen alle-
zeit bey dem Stecken in die Hoͤhe gerichtet wer-
den, damit ſie deſto fuͤglicher herfuͤr wachſen koͤn-
nen. Wie weit ſie aber in der Reihe von ein-
ander zu bringen ſind, uͤberlaͤſſet man eines jeden
ſeiner Einſicht, doch muß man dahin ſehen, daß
ſie genugſamen Raum behalten. Einige dererſel-
den
J 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz02_1753/165>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.