Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 2. Erfurt, 1753.7. Cap. Von Anlegung bracht werden, daß die Gipfel, wenn der Ver-such recht angestellet wird, Wurzeln schlagen. Hingegen aber mit denjenigen Bäumen, welche aus fremden Ländern zu uns gebracht werden, hat es ganz eine andere Bewandnis, indem wohl bekant ist, daß ihr Holz viel schwerer und fester ist, als der unsrigen ihres, und daß sie wegen ih- rer Festigkeit nicht so leicht Wurzeln schlagen. Ja es gehet schon mit unsern Bäumen, welche ein festes Holz haben, als Birn, Pflaumen, Zwetschgen und dergleichen, besonders, welche viel Harz mit sich führen, schwer her, daß sie bey dem Einschneiden der Zelken, wie auch an den obern Gipfeln Wurzeln ansetzen. Was nun aber die Art und Weise betrift, kant,
7. Cap. Von Anlegung bracht werden, daß die Gipfel, wenn der Ver-ſuch recht angeſtellet wird, Wurzeln ſchlagen. Hingegen aber mit denjenigen Baͤumen, welche aus fremden Laͤndern zu uns gebracht werden, hat es ganz eine andere Bewandnis, indem wohl bekant iſt, daß ihr Holz viel ſchwerer und feſter iſt, als der unſrigen ihres, und daß ſie wegen ih- rer Feſtigkeit nicht ſo leicht Wurzeln ſchlagen. Ja es gehet ſchon mit unſern Baͤumen, welche ein feſtes Holz haben, als Birn, Pflaumen, Zwetſchgen und dergleichen, beſonders, welche viel Harz mit ſich fuͤhren, ſchwer her, daß ſie bey dem Einſchneiden der Zelken, wie auch an den obern Gipfeln Wurzeln anſetzen. Was nun aber die Art und Weiſe betrift, kant,
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7. Cap. Von Anlegung
bracht werden, daß die Gipfel, wenn der Ver-
ſuch recht angeſtellet wird, Wurzeln ſchlagen.
Hingegen aber mit denjenigen Baͤumen, welche
aus fremden Laͤndern zu uns gebracht werden,
hat es ganz eine andere Bewandnis, indem wohl
bekant iſt, daß ihr Holz viel ſchwerer und feſter
iſt, als der unſrigen ihres, und daß ſie wegen ih-
rer Feſtigkeit nicht ſo leicht Wurzeln ſchlagen.
Ja es gehet ſchon mit unſern Baͤumen, welche
ein feſtes Holz haben, als Birn, Pflaumen,
Zwetſchgen und dergleichen, beſonders, welche
viel Harz mit ſich fuͤhren, ſchwer her, daß ſie
bey dem Einſchneiden der Zelken, wie auch an
den obern Gipfeln Wurzeln anſetzen.
Was nun aber die Art und Weiſe betrift,
wie es zugehet, daß aus dem Gipfel eines Bau-
mes Wurzeln, und aus den Wurzeln, hingegen
Zweige werden koͤnnen, ſo beruhet ſolches dar-
auf. Erſtlich iſt es eine bey den meiſten Natur-
verſtaͤndigen ausgemachte Sache, daß der Saft
eines Baumes von der Wurzel durch den Stam
bis in den Gipfel, und hinwiederum von den aͤuſ-
ſerſten Theilen zuruͤk gebracht werde. Hieraus
folgt, daß wenn ein Baum mit dem Ober-Theile
durch Kunſt und Geſchicklichkeit in die Erde ge-
pflanzet worden, daß die Zelken, indem ſie aus
eben den Theilen, wie die Wurzeln, nemlich aus
Schale, Holz und Mark beſtehen, den Saft an
ſich ziehen, und durch die nach den Wurzeln zu
gehenden Roͤhren in die Hoͤhe ſchicken koͤnnen.
Zum andern iſt aus der Erfahrung ſatſam be-
kant,
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