Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 1. Erfurt, 1753.derer Samen. "Hand gefasset und ausgeworfen, mithin der Acker"auch dahero nicht so leicht übersäet werden kön- "te. Jnzwischen kömt auch, ohne diese Präcau- "tion, hiebey vieles auf die kluge Wahl des Land- "Wirths an, solche Leute zu Saat-Meistern zu "bestellen, welche die Kunst, den Samen nach der "bonite und Erträglichkeit dieses Ackers, egal und "in gehöriger quantite auszustreuen, verstehen: "Das alzudünne Säen hat noch keinem gelun- "gen. Ferner habe ich in Herrn Hofraths Zinkens "Kan man auch den Samen vor der Aus- "ches
derer Samen. „Hand gefaſſet und ausgeworfen, mithin der Acker„auch dahero nicht ſo leicht uͤberſaͤet werden koͤn- „te. Jnzwiſchen koͤmt auch, ohne dieſe Praͤcau- „tion, hiebey vieles auf die kluge Wahl des Land- „Wirths an, ſolche Leute zu Saat-Meiſtern zu „beſtellen, welche die Kunſt, den Samen nach der „bonité und Ertraͤglichkeit dieſes Ackers, egal und „in gehoͤriger quantité auszuſtreuen, verſtehen: „Das alzuduͤnne Saͤen hat noch keinem gelun- „gen. Ferner habe ich in Herrn Hofraths Zinkens ”Kan man auch den Samen vor der Aus- „ches
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derer Samen.
„Hand gefaſſet und ausgeworfen, mithin der Acker
„auch dahero nicht ſo leicht uͤberſaͤet werden koͤn-
„te. Jnzwiſchen koͤmt auch, ohne dieſe Praͤcau-
„tion, hiebey vieles auf die kluge Wahl des Land-
„Wirths an, ſolche Leute zu Saat-Meiſtern zu
„beſtellen, welche die Kunſt, den Samen nach der
„bonité und Ertraͤglichkeit dieſes Ackers, egal und
„in gehoͤriger quantité auszuſtreuen, verſtehen:
„Das alzuduͤnne Saͤen hat noch keinem gelun-
„gen.
Ferner habe ich in Herrn Hofraths Zinkens
Leipziger Samlungen im ſieben und zwanzigſten
Stuͤck p. 261. nachfolgendes gefunden, welches
Herr Paſt. Orts in ſeiner Sciagraphie de emendan-
da Agricultura gemeldet:
”Kan man auch den Samen vor der Aus-
„ſatt mit einer gewiſſen Lauge anfeuchten? Sel-
„bige dienet α) nicht ſowohl den Acker damit zu
„duͤngen; damit duͤrfte man ſich vergeblich be-
„muͤhen, weil das Samen-Koͤrngen, durchs An-
„feuchten ſchwerlich ſo viel Salz und Fettigkeit an
„ſich ziehen kan, als zur voͤlligen Nahrung deſſen,
„was daraus wachſen ſol, erfordert wird.
„Denn dieſe muß ſchon guten Theils im Acker ſeyn,
„auch durch Regen und Waͤrme bereitet und ver-
„mehret werden. β) Vielmehr dienet das An-
„feuchten darzu, daß der erſte Kaͤum recht fett und
„ſtark, auch eher als ſonſt hervor koͤmt, und daß
„die Blaͤtter, welche die Knoren des Haupt-Hal-
„mes ſowol, als der Nebenhalmen beſchuͤtzen,
„deſto gruͤner und ſaͤftiger erhalten werden, wel-
„ches
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